„Nein, was du nicht alles kannst!“ – Folge 1
Neulich wieder ein Spruch aus meiner engeren Umgebung: „Meine Freunde waren gestern wieder so begeistert von deinen Trüffeln! Und die meinten auch: Wie schade, dass du aus deiner Begabung nicht mehr machst ... das meinten die (Freunde) auch.“ – gemeint war irgendwie so was wie eine Chocolaterie eröffnen. Hier meine Meinung dazu: Um eine Chocolaterie zu eröffnen, braucht es mehr Fähigkeiten, als etwas Sahne erhitzen zu können, geschmolzene Schokolade und einige andere Zutaten hinzuzufügen und beim Erkalten lediglich darauf zu achten, dass sich die Emulsion nicht auflöst, deshalb gelegentlich mal umzurühren (gut, dann muss man noch die Geduld aufbringen, sie in eine ansehnliche Form zu bringen – meine waren aber mangels Geduld gar nicht so schön wie Steffis – siehe Blog „kleine Helden“). Warum meinen manche Leute, dass sie das nicht könnten, obwohl sie es noch nie versucht, ja nicht einmal nach einem Rezept gesucht haben (kann ja auch mal passieren, dass man sich das ansieht und dann denkt: „Ach ne, doch zu kompliziert“ oder dass man es ein erstes Mal versucht, dann aber den Aufwand für zu groß befindet und daraufhin gerne weiterhin gutes Geld bei Heinemann lässt, weil es einem das wert ist). Soviel zu meinen Chocolatier-Künsten.
Weiter geht’s mit der Annahme, es sei erstrebenswert, das zum Beruf zu machen. HALLO, dir mag es entfallen sein, aber ICH HABE BEREITS EINEN BERUF, und zwar keinen ganz schlechten und es hat mich viel Mühe gekostet, dahin zu kommen wo ich jetzt bin. Der Beruf ist sowohl vielseitig, als auch anspruchsvoll und auch durchaus kreativ, wenn das auch nicht im Vordergrund steht. Außerdem ist er sicher und hier vor der Tür (das allein liebe ich schon) und, obwohl er viel Arbeit macht, ist der Großteil der Tätigkeit eigenverantwortlich, ich kann mir viel meiner Zeit frei einteilen (leider nicht mal zwischendurch nen Tag frei nehmen) und die Arbeit ist in meinen Augen durch und durch sinnvoll (was ich von vielen anderen Tätigkeiten nicht sagen würde). Sicher, wäre ich der Typ, der in vielen Berufen glücklich sein könnte, aber seit wann ist Kreativität das A und O? Kreativität zum Beruf zu machen, kann auch ganz schön stressig sein, es als Hobby zu betreiben, hat eine ganz andere Qualität. Dazu mehr in einer weiteren Folge.
Dritter Aspekt: Die Aussage kam aus dem Munde einer Lehrer-Kollegin und das, finde ich, schlägt dem Fass den Boden aus. Nicht nur, dass sie eine hausfrauliche Null ist und das auch noch zur Schau stellt, nein, indem sie urteilt, andere Berufe seien erstrebenswerter, macht sie ihren eigenen Beruf nieder. Das sagt sehr viel über ihre Berufsauffassung („Ich bin zwar scheiße und kann nix, aber Lehrerin konnte ich immer noch werden.“). Solche Haltungen prägen das Lehrerbild in der Öffentlichkeit. Ich sage hier lieber nicht, wie ich das finde, ihr dürft es euch ausmalen. Ja, es ist einfach nach dem Motto zu leben „DIE MESSLATTE NUR NIE ZU HOCH LEGEN!“
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