Sonntag, März 26, 2006

Entrinnen? Unmöglich!

Lange nicht gebloggt. Ich verbringe ein geruhsames Wochenende allein und schiebe gerade einen Teil meiner Arbeit auf heute Abend, um mich jetzt doch mal diesem hier zu widmen.
Tja, wo fängt man an? Tausend Kleinigkeiten fallen mir spontan ein, die größeren Themen werden wohl warten müssen.

Im Moment scheinen wohl viele meiner Klassenkameraden am PC zu sitzen. Kein Wunder, es ist Sonntag, zwölf Uhr mittags. Seit einigen Tagen gibt es einen eMail-Verteiler, über den heftig über Ort und Zeit des Abi-Treffens debattiert wird. Ja und irgendwie weiß frau ja schon vorher, wer sich da wieder ganz besonders hervortun wird!!! Es sind eben doch noch die gleichen Menschen wie damals. Aus der Vier-Mädchen-Clique, mit der ich die ganze Oberstufe verbracht habe, sind wir uns ganz offensichtlich zu dritt einig (und haben uns natürlich zu Wort gemeldet und eingemischt, wie wir es auch damals getan hätten – lustig nur, dass wir uns ansonsten eigentlich gar nicht mehr leiden können), in welcher Art von Location die Sache steigen soll. Sabine und ich haben jeweils einen Ort ins Spiel gebracht, der Schulkameraden gehört. Ich hatte die Galerie einer Klassenkameradin genannt, sie die Kneipe eines Typs der eine Stufe unter uns war und mit dem wir beide ganz konkret es immer schon gut konnten. Alle anderen zählen nacheinander eine Location nach der anderen auf, als hätten sie einen Gastronomieführer der Stadt auswendig gelernt. Ein Lokal ist größer als das andere und viele liegen in weit entfernten Stadtteilen (von unserer Penne aus gesehen). Wir planen hier weder eine Hochzeit, noch eine Silberhochzeit, sondern lediglich ein Abi-Treffen. Wie viele Leute mögen wohl kommen können, wenn insgesamt nur 96 Abitur gemacht haben und einer davon bereits verstorben ist?
Von wem ich aber erzählen wollte ist Christian. Er ist einer derjenigen, der sich schon immer (zu übertrieben) für das Wohl Anderer eingesetzt hat und von Hause aus als sozial denkendes Wesen gefördert wurde ... Also mischt er sich auch jetzt ein. Was er von Beruf ist, dürft ihr mal raten. Seine Mutter jedenfalls, taucht auch überall auf, wo man sich engagieren kann. Auf der letzten Benefiz-Veranstaltung für afghanische Schulen konnte ich ihr abermals nicht entkommen. Sie stürzte sich auf mich und riss förmlich die Fotos der Enkel aus ihrem Portemonnaie. Es gab kein Entkommen und ich war natürlich auch nicht gefragt worden, ob ich sie sehen möchte ... Was passiert jetzt, an einem der ersten Tage, die der eMail-Verteiler existiert? Natürlich! Wir hatten es geahnt! Der Apfel fällt nicht weit ... Christian hängt ungefragt seiner Mail ein Foto an: Er selbst nackig in der Badewanne mit seinen beiden Sprösslingen! Na klasse ...! Könnte vielleicht mal einer fragen, ob wir das sehen wollen?