Montag, Januar 30, 2006

Liebeserklärung an Morckel

Morckel Schatz, ich könnt’ dich küssen ...
Gestern habe ich in diversen Momenten kurz darüber nachdenken müssen, wem ich mich in meinem Leben eigentlich nahe fühle ... und diese Frage kam erstmals auf, als ich mittags vom Bahnhof nach Hause fuhr, nachdem ich euch dort abgesetzt hatte und schon da dachte ich: Morckel, dir fühle ich mir näher als den ganzen anderen Gestalten. Woran mache ich das fest? Wie sage ich es, ohne allzu viele Leichen im Straßengraben zurück zu lassen? Wenn wir uns unterhalten ist es ja nun auch nicht so, dass ich ein Stichwort vorgebe und du sofort sagst „Genau, das wollte ich auch schon immer mal sagen.“ Oder „Wow, wie geil! Du hast ein Blog, das musst du mir sofort mal zeigen.“ Nein, du hast zugehört und dann hast du gesagt „Ich glaube, das sehe ich mir gleich morgen mal in Ruhe an.“ Tja, und jetzt habe ich endlich mal richtig viele Kommentare und besonders lustig daran finde ich, dass du vor allem die total blöden Posts kommentierst, z.B. die mit der Strähnchenfrisur. Besagte nicht weiter benannte skeptische Person (die wir beide sehr gut kennen) hätte gesagt, dass ich genau diese völlig unwichtigen Posts hätte streichen sollen. Ganz offensichtlich hast du ja Gefallen an diesem Blog gefunden, oder?! Toll! Das ist genau das, was ich mir wünsche, wenn ich ziemlich viel von meinem Inneren nach außen kehre, dass die Leute mich wahrnehmen, sich einlassen, dann hoffentlich gelegentlich mal schmunzeln und dann vor allem auch bitte Kommentare hinterlassen. Geil! Morckel, du meinst jetzt vielleicht, dass das ganz normal ist? Ist es aber nicht. Nur mal so zum Vergleich: Meiner Mutter habe ich von meinen Erfahrungen mit hospitalityclub.org erzählt, dass ich dort jetzt einen ersten Kontakt habe, was echt spannend ist und viel Spaß macht etc. Sie fand das durchaus recht interessant PUNKT. Mein Vater, dem ich gestern auch davon berichtet habe, hat kaum mehr als ein „Ach ja hm.“ rausgebracht. Das ist ihm nämlich ganz offensichtlich suspekt und nicht nur, dass es keine Art und Weise ist, wie er einen Urlaub planen würde, nein, es kommt auch trotz Nachhakens meinerseits nicht dazu, dass er zugesteht, dass eine Reise mit Kontakt zu Privatpersonen (vor allem, wenn man bei ihnen untergebracht ist), ganz andere Qualitäten hat und man dort ganz andere Einblicke erhält. Es ist gar keine Frage, dass man viel viel Geld für Reisen ausgibt, dass man sich aber so weit rauslehnt, dass man wirklich eintaucht, scheint irgendwelche Grenzen zu übertreten, womit dann unser Gespräch, das von meiner Seite gar nicht mit übertriebenem Engagement, aber doch mit einigem Herzblut angegangen wurde, jäh in einer Sackgasse endet. So ist das häufig, so dass mir letztendlich manchmal vorgeworfen wird, dass beide ja gar nichts von mir wissen – was so in mir vorgeht und so – was aber nicht daran liegt, dass ich es nicht versucht hätte. Andersherum ist es vermutlich auch so. Ich würde nicht einmal sagen, dass eine von beiden Seiten prinzipiell nicht zuhören kann, aber in dieser Konstellation geht das irgendwie nicht. Deren Freunde und Themen interessieren mich echt so gut wie überhaupt nicht. Und meine Themen scheinen halt auch nicht zu interessieren. Beide Seiten sind ob dieser Tatsache immer mal wieder völlig fassungslos. So ist es aber. Bei dir ist das anders. Deine Reaktionen zeigen mir, dass du eine ganze Menge von dem verstanden hast, was ich sagen wollte und außerdem auch noch Spaß an dieser Form der Kommunikation gefunden hast. Sich verstanden fühlen, das ist schon was!!!
Leider gehört zu diesem Thema auch dein Gatte. Ich weiß nicht, ob dies hier der rechte Ort ist, aber es passt hier gerade: Ich glaube, dass wir beide auch auf ganz erschreckend verschiedenen Frequenzen funken. Wieder das Beispiel gestern: Ich habe mich früh aufgemacht, um um 9.30h zum Frühstück da zu sein, habe dann geschlagene 90 Minuten gewartet, bis ihr euch mal dazu bequemt habt auch beim Frühstück zu erscheinen – gut – ihr wart sehr spät ins Bett gekommen – das sei also genehmigt. Dann bitte ich ihn, mal was zu erzählen, da kommt die Antwort „Nichts Neues. Das weißt du doch schon alles.“. Dann frage ich nach den neuesten beruflichen Entwicklungen und die sind ja nun wirklich brandneu, auch da kommt nichts. Ein Gespräch kommt nicht in Gang. Plötzlich ist Monsieur verschwunden, um noch eben schnell Geld zu holen, taucht nicht wieder auf und ist dann bei den Nachbarn, wo er vermutlich die Eindrücke von der gestrigen Hochzeit im Kreise der Familie der Braut diskutiert. Ist ja alles ganz nett, aber worauf bitte habe ich eigentlich gewartet und warum sticke ich noch schnell die Kissen fertig und kaufe auf seine Anregung hin Dinge für dich, die er sehr skeptisch kommentiert (soll er das doch demnächst selber machen oder deutlich genauer beschreiben) und bezahlt die Dinger dann nicht einmal? (wohl frei nach dem Motto: Die scheint ja gerne einzukaufen, soll sie das mal für uns tun) Wenn ich ehrlich bin, tue ich das für dich! Dir was Nettes zu handarbeiten oder zu kaufen macht durchaus Spaß, weil ich glaube, deinen Geschmack zu kennen und zu wissen, was dir gefallen könnte, wovon du selbst möglicherweise gar nicht weißt, dass es das gibt oder dass es dir gefallen könnte – einen solchen Treffer bei Monsieur zu landen, versuche ich erst gar nicht. Wer 100 Jeans anprobiert, bevor er die Marke wechselt, auch wenn er nur eine einzige im Schrank hat, ist mir dann doch zu kompliziert. Dem sollte man nix schenken.
Dennoch kann Schenken echt Spaß machen! Deine Kommentare machen, ehrlich gesagt Lust, das weiter zu machen. Ähnlich ist das tatsächlich mit Marion, was weiter unten bereits beschrieben wurde – die Geschichte mit den Handschuhen – ich möchte wetten, dass du und Marion neben meinem Töchterlein meine treuesten Leser werden. Sie – Marion - hat nämlich als erste und sehr begeistert auf dieses Blog hier reagiert (leider nicht mit Einträgen) und hört wirklich gut zu.
Kurz und gut: Morckel, du bist die Beste!

3 Comments:

Blogger steffi said...

Ähhh, hast du da nicht möglicherweise, vielleicht, maybe, misschien wen vergessen? So treue-Leser-technisch? Ich denk, frääxe ma...

12:21 AM  
Blogger Petra said...

Ja liebe Steffi! Da geht es dir wie mir selbst! Auch ich habe jetzt erst die Bedeutung der Kommentare erkannt. Dein Blog habe ich immer gerne gelesen, aber nie einen Kommentar hinterlassen. Woher hättest du also wissen sollen, dass ich dein Blog lese? Jetzt erst ist mir klar geworden, wie nett die Sache mit den Kommentaren ist und wie sehr man darauf warten kann. War mir nicht klar, dass du meines auch so regelmäßig liest ... Sorry!!! Hab dich auch ganz dolle lieb! Natürlich

1:15 AM  
Blogger Morckel said...

Och mensch...nun bin ich ja ganz gerührt ..... fast so ein bißchen Pipi inne Augen....

Mir macht das tatsächlich Spaß,diese Blogdinger zu lesen,habe gestern beim Mittagessen Kai auch ganz begeistert davon erzählt, auch wie nett das ist, wie Steffi das macht, das son Tagebuchblock sehr schön ist, wenn man Kinder hat und nicht bei der familie und Freunden lebt, so kann man alle so nett mitteilen, ohne jedem immer emails schreiben zu müssen, wo man eh immer weniger Antwortmails bekommt und so das emailschreiben langsam einschläft. So in der Art waren auch die Hundeforen, wo ich die Pflegehunde hatte, mann konnte jeden Tag Tagebücher schreiben und die Leute, die sich einen Hund anschaffen wollten wußten ganz genau, mit was/wem sie es zu tun hatten und man konnte jeden tag über seine Mühen und Erfolge berichten ( womit man sich auch ein bißchen selbstbeweihräuchert hat, gebe ich ja zu ). großartig finde ich auch, daß Johanna auch son Blogding hat, so können wir doch alle zufrieden sein und an ihrem Leben wenigstens ein bißchen teilnehmen !!!!

Nun zu dem hospitallity-Dingens...ich glaube, daß Klaus Begeisterung sich so in Grenzen hält, weil er es einfach nicht kennt, übers Internet mit fremden Menschen zu kommunizieren und was man nicht kennt....weißt ja: was der Bauer nicht kennt, das fret er nich....darf man glaube ich keinen so großen Vorwurf draus machen...

Und die anderen Dinge...sollen die anderen sich mit auseinandersetzen...

Nochmal kurz zu den Unterhosen, habe schon eine an, Kai hat in der Bahn gesagt, er überweist sie Dir, hat er einfach vergessen, die haben einen ganz entscheidenden Vorteil, also die U-hosen, erzähl ich hier aber nicht, muß ja nicht jeder wissen....hihihi

Was wollte ich eigentlich noch alles schreiben? ist weg! habe mich auf jeden Fall gefreut, Pipi inne Augen ist ein bißchen besser!
Hab Dich lieb

11:52 AM  

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