Freitag, Februar 03, 2006

Das Sozialleben einer Alleinerziehenden konkret – Freundinnen und Partys

Meine Kontakte zu Freundinnen sind nicht wirklich beklagenswert und eigentlich im gesunden Bereich. Dennoch würde ich gerne einige Aspekte klar machen:
Freundinnen quatschen miteinander über alles Mögliche: auch über Banalitäten wie die neuesten Schnäppchen. Das geht gerne mal über mehrere Stunden – auch am Telefon. Dies ist so der Fall bei beiden Steffis, auch bei Andrea, bei Claudia, bei meiner ehemaligen Kollegin Katrin und bei meiner Schwägerin (teilweise aber auch mit Männern wovon ich hier mal Udo, Günther, Ralph-E. und Norbert nennen möchte, auch wenn dabei die Themen etwas männlicher ausfallen – Auto - und Computerthemen sind da schon etwas häufiger – Markus M. ist auch so einer – das war immer total nett, aber jetzt wohnt der mehrere hundert Kilometer entfernt und bekommt das zweite Kind – was bitte soll ich da? Also schreibe ich gelegentlich ne Mail und wage es schon gar nicht mehr, zum Telefon zu greifen – vielleicht ist ICQ eine Lösung?).
Mit der einzigen Ausnahme Andrea, die in meiner unmittelbaren Nachbarschaft wohnt und mehrere meiner Freizeitbeschäftigungen teilt (Sportverein, Flohmarkt, Gesellschaftsspiele), wohnen alle anderen total weit weg oder sind in einer Lebensphase (mit kleinen Kindern) oder jobmäßig extrem eingespannt, so dass sich gemeinsame Aktivitäten nur schwer – eigentlich überhaupt nicht - planen lassen. Eine gesellige Lösung, die sich in letzter Zeit neu ergeben hat ist der Skatabend. Das war wirklich sehr nett, nur leider etwas kurz und so lange es keinen festen monatlichen Termin gibt, ist es viel Aufwand, die Termine zu finden und zu koordinieren. Niemand, wirklich niemand, geht mit mir ins Kino. Nein, stimmt nicht, meine Verwandtschaft täte es, meine Mutter, meine Tante, die Frau meines Cousins möglicherweise auch, ja und meine Tochter, die ja nicht da ist, schnüff. Ins Theater bin ich in den letzten Jahren nur mit meiner Mutter (meist noch mit deren Freundinnen – du weißt schon, dass ich gelegentlich mal ganz gerne mit dir alleine gehe und nicht immer diesen Tross dabei haben möchte?!) und zwei Mal mit Claudia, was übrigens beide Male sehr nett war. Allein habe ich noch immer keine Böcke, was sich möglicherweise irgendwann ändern muss, damit ich nicht total versauere. Ach ja, eine angenehme Ausnahme gab es noch: Der Schüleraustausch. Mit Kollegen ins Kino, Theater oder Museum zu gehen, also Franzosen, die Deutsch unterrichten, oder Deutschen, die Französisch unterrichten, fand ich wieder mal toll, da es da so viel mehr gemeinsame Interessen, verwandte Herangehensweisen und Wahrnehmungen gibt, als z.B., wenn ich eine solche Unternehmung mit Andrea machte (das wird nie passieren – da sind wir unendlich viel zu verschieden! Doppelkopf ist gut, man kann ja nicht alles haben).
Also: mit Freundinnen wird geschnackt oder geshoppt. Das ist mir zu wenig: Ich möchte mal ins Kino, Theater oder Museum gehen, Tennis spielen, schwimmen gehen (ach ja, dafür habe ich glücklicherweise eine feste Clique, die im Sommer täglich mit mir schwimmen geht und mit der ich mich vorher und nachher gut unterhalte (Günther gehört da dazu) – das mit dem Tennis ist schwierig, denn ich habe keine Böcke, gegen Leute zu spielen, die mir eigentlich auf die Nerven gehen) oder gemeinsam Möbel restaurieren oder Adventsgestecke basteln (ja Steffi, wir waren bei dem Perlenkurs, das war nett, auch wenn ich es viel zu teuer fand).
Was mich auch nervt, ist, dass es nie irgendwo mal ne Party gibt. Von den Diskotheken bin ich seit längerer Zeit weg. Das ist eigentlich total unpersönlich: Jeder tanzt oder gafft so vor sich hin und geht dann meist allein wieder nach Hause. Hinzu kommt, dass ich überhaupt kein Smalltalker bin. Nein, wirklich nicht.
Aber warum bitte, feiert nie jemand ne Party? Ich war in den letzten Jahren auf einer Taufe (kombiniert mit dem 40. Geburtstag der Mutter des Kindes), einer Konfirmation, zwei Hochzeiten bei oben genannten Damen (ach ja, auf Susannes Hochzeit war ich auch und kannte da niemanden, war aber trotzdem nett – in jedem Fall ein netter Sozialkontakt, auch wenn wir irgendwie wirklich wenige Gemeinsamkeiten haben). Die zwei anderen 40. Geburtstage und ein 30. sind einfach unterschlagen worden (bei den Herren denkt sowieso kaum einer daran, mich einzuladen – Günther wurde 60, hat aber leider vergessen, mir den Ort der Party zu nennen – und Udos Lebensgefährtin habe ich sogar angeboten, eine Überraschungsparty zum 50. zu organisieren, woraufhin sie noch mal nachgefühlt hat, aber er wollte zum Verrecken keine Party). Einzig Katrin, die nun alljährlich am letzten Schultag alte und neue Kollegen einlädt, macht es so, wie ich es mir wünsche. Sie lädt auch sonst gelegentlich im mehr oder weniger großen Rahmen ein. Es gibt Menschen, die sehe ich gelegentlich mal ganz gerne, würde aber kein extra Date mit ihnen ausmachen. Gut, auch hier ist wieder meine Geburtstagsparty die Lösung. Ich kann nur mit gutem Beispiel vorangehen.