Montag, Oktober 30, 2006

Spießer, Krisen und ein ganz gemütlich/gewöhnliches Wochenende

Eigentlich wollte ich jetzt gerade Billy Wilders „Eins, zwei, drei“ sehen, bin dann aber kurz beim Töchterchen hängen geblieben, die einen total bekloppten Special-Effects-Film auf Pro7 sah und dachte mir dann „Eh egal. Mein Festplattenreceiver nimmt den Film eh auf.“ Doch jetzt muss noch was anderes Nettes her, um ein ruhiges Wochenende angemessen ausklingen zu lassen. Da dachte ich mir „Bloggen ist gut und danach den Krimi auslesen für den’s im Sylt-Urlaub nicht gereicht hat.“.
Hier also nun ein kurzentschlossener Post, dessen Themen vermutlich nicht so ganz geordnet sein werden. Dennoch hier der informierende Einstieg (damit ihr wisst, was euch erwartet): Spießer, Midlife-Crisis und vielleicht noch Zukunftsphantasien?!
Das Thema Spießer hat mich an diesem Wochenende irgendwie verfolgt. Ich war am Freitag ausnahmsweise mal mit dem Auto zur Schule gefahren, um anschließend einen größeren Real-Einkauf tätigen zu können. Es fehlten noch einige Spezial-Zutaten für der Tochter Cocktailparty am Abend und ich hatte ungeschickterweise auch Besuch zu erwarten. Da unsere Straße in diesen Tagen für ein größeres Stromkabel-Verlege-Projekt, das erst in der 18. Kalenderwoche des kommenden Jahres beendet sein soll, aufgerissen wird, drehte ich zunächst eine Runde um den Block, um die Parkplatzlage zu sortieren. An einem Freitag gegen 15 Uhr ist es hier ja nicht eng, aber der eine oder andere Nachbar hat eine Grundstücks- oder Garageneinfahrt, die respektiert werden möchte und man weiß ja nie, wie die Nachbarn so drauf sind ... Die Vermutung steht im Raum, dass es allesamt Spießer sind. Noch auf der Fahrt hatte ich auf WDR2 eine Art Glosse über nervige Nachbarn mit lärmenden Laubgebläsen gehört. Da hatte ich noch gedacht, dass ich niiieeee so extrem über Nachbarn ablästern würde, dass diiiieeee das sowieso nie verständen, wenn man ihnen den Unsinn dieser Lärmgeräte klarzumachen versuchte und dass sie sich dann zu sehr in ihrer Privatsphäre verletzt fühlten. Dennoch hatte ich immer den Eindruck, der Erzähler könne nur ganz konkret meine eigenen Nachbarn vor Augen haben, da es diese Garten-Traktier-Wut nicht ein weiteres Mal auf der Welt geben könne. Dennoch war ich der Überzeugung, dass ich die Genervtheit über lärmende Geräte nie meinen Nachbarn gegenüber zum Thema machen würde, da ich absolut keine Böcke habe, mich ihnen gegenüber allzu angreifbar zu machen. So also meine Gedanken, als ich nach einem geeigneten Parkplatz Ausschau hielt, der nicht direkt vor meiner Tür sein konnte, da dort ja nun Halteverbot herrscht. Wohin könnte ich mich stellen, ohne zu viel Platz zu vergeuden, aber gleichzeitig auch, ohne Nachbarn oder Passanten zu behindern, oder allzu weit von meiner Haustür entfernt zu landen? Ich entschied, mein Autochen so zu parken, dass unmittelbar dahinter ein anderes Auto stand und nicht ganz so unmittelbar davor eine Grundstückseinfahrt lag. Ich hatte gar keine Zeit, auszusteigen und das Parkergebnis von außen auf Erträglichkeit zu überprüfen, denn als ich ausstieg, kam auch schon der Hauseigentümer angeschlichen und fragte, ob ich länger dort stehen bleiben wolle. „Ja, eigentlich schon. Es wird ja heute Abend noch eng werden hier ... Wieso?“ Antwort: „Ja, dann kommen SIE mal da rein!“ (Ach wäre ich doch so schlagfertig gewesen und hätte ich ihn gefragt, ob das eine Einladung sei, aber nein, ich dachte ja noch, man könne reden). „Soll ich noch etwas zurückziehen? Oder soll ich mich besser da drüben hinstellen?“ (Ich traute mich nicht, die vier Schritte zu tun, die nötig gewesen wären, um genau sehen zu können, wie viel Platz noch hinter meiner Stoßstange war, denn ich nahm an, dass er mich als unfreundlich empfunden hätte, wenn ich plötzlich mehrere Schritte von ihm weg getan hätte ...) Antwort: „Ach, machen Sie doch, was Sie wollen!“, sprach es und stapfte wieder in seinen Hof/Garten zurück.
Seltsam! Das ist der einzige Nachbar in einem Radius von 20m um mein Haus herum, der sowohl Hauseigentümer, als auch unter 50 ist. Wenn man schon mit dem nicht reden kann, was soll dann mit den anderen alten Spießern werden? Ne, ne, es sind auch Nette dabei, aber die sind in der absoluten Minderheit!
Irgendwie jedenfalls hatte sich die Idee, dass es doch ziemlich schei**e ist, unter sooooo Spießern zu wohnen, in meinem Hirn festgebissen.
Als ich am Samstag dann – wie immer – in zwei verschiedenen Arbeiterstadtteilen den Markt besuchte – angenehm, garantierte Spießerquote unter 5%, entdeckte ich dort sehr alte und sehr unrenovierte schöne Häuser, die noch nicht von den sich dort tatkräftig engagierenden Türken in Beschlag genommen und renoviert worden waren. An zweien waren urururalte Firmenschriftzüge noch deutlich zu erkennen – da dachte ich, dass es doch auch ganz nett wäre, sich dort so ein Haus zu renovieren. Mit zwei oder drei Parteien darin wohnen! C l a u d i a und ich hatten früher mal darüber gesprochen, dass wir in etwa so ein Haus haben wollten, wenn wir 50 wären (mit mehreren alternden, bastelfreudigen und Altes liebenden Frauen). Bis dahin ist es für mich auch nicht mehr ganz so lang, für sie sogar noch weniger ... Jedenfalls wäre das auch zentral gelegen, man hätte nicht nur die Discounter vor der Türe, sondern unzählige bunte Läden, mehrheitlich in türkischer Hand, also alles nicht ganz so bunt wie bei Morckel und Mü in der Osterstraße, aber immerhin. Und irgendwie hätte ich die Hoffnung, dass dort auch zurückgegrüßt würde ... Wüsste ja gerne mal, was ich eigentlich getan habe? Nein, ich werde jetzt nicht überlegen, was es gewesen sein könnte, denn das ist wirklich zu haarsträubend. Hinterher traut man sich ja nicht mal mehr zu atmen.
Heute jedenfalls wollte ich dann nach etlichen Stunden vorm Computer doch noch einen Rest der Nachmittagssonne (Abendsonne kann man das ja dann wohl doch nicht mehr nennen) genießen und mich zum Kartoffelschälen auf den Balkon meines Sohnes setzen, doch dann entschied ich, mal den Gehweg im Vorgarten und den Bürgersteig zu fegen (schließlich auch an der frischen Luft). Ja, am Sonntag! Schon als ich anfing, war ich mit dem Fegen nicht alleine! Der Oberfeger war in unmittelbarer Nachbarschaft eh schon zugange, immerhin ohne 1,5PS-Motor, sondern mit dem Rechen, aber dennoch jedem einzelnen Blatt auf der Spur! Und als ich da so am Fegen war, kamen dann auch etliche Spaziergänger vorbei. Z.B. Nachbarn, die sechs Häuser weiter wohnen. Ich grüßte – nicht überschwänglich, aber doch laut und deutlich – keine Reaktion. Schließlich sprach mich eine mir fremde Spaziergängerin an und sagte, dass ich hier aber auch „sehr nett wohne“, ja und da musste ich der dann mal flüstern, dass das aber auch alles „sehr spießig“ sei. Nein, ich habe ihr nicht von der Parkaktion erzählt, sondern nur davon, dass ich das Fegen nur betreibe, wenn ich Lust dazu habe und dann zum Vergleich auf den Nachbarn gedeutet ... Es war echt nett und wir haben da sicher länger als fünf Minuten gestanden. Diese Spaziergängerin wohnt übrigens zwei Straßen weiter. Wenn wir uns demnächst wiedersehen, werden wir uns jedenfalls grüßen!
Aber wenn ich mal umziehe (diese Hütte hier verkaufen oder vermieten, geht ja beides), dann jedenfalls nicht aufs Dorf, sondern mittenrein, es muss nicht total prollig sein, kann auch gerne eine ‚richtige’ Großstadt sein, wie Düsseldorf, Essen, Köln, Berlin, Paris, weiß nicht ... musste ich doch in letzter Zeit mehrfach daran denken, dass ich mich in einigen wenigen Jahren mal für einen einjährigen Lehreraustausch mit Frankreich bewerben sollte – erscheint mir greifbarer als der offizielle Auslandsschuldienst – dann jedenfalls muss hier eh ein Untermieter rein. Nein es ist schön hier, wäre aber noch schöner, ohne all diese .... GRRR!
Kaum einer hat ja ne Ahnung vom Ausmaß der Fege- und Putzsucht! Diese Woche aber, hatten mehrere Gäste der Geburtstagskaffeetafel meiner Tochter die Gelegenheit, sich einen Eindruck zu verschaffen. Hätten sie nur geparkt und wären dann zügig ausgestiegen, hätte sich nicht das ‚wahre’ Bild abgezeichnet. Sie parkten also, stiegen aber nicht aus, da noch ein Kuchen mit diversen Kerzen versehen und diese angezündet werden mussten. Währenddessen fegte die Nachbarin mit kräftigen Bewegungen die letzten drei Sandkörner auf dem Bürgersteig hin und her. Diese Gäste trauten sich dann erst gar nicht mehr, aus dem Auto auszusteigen. Sie hatten aber auch angenommen, sie könnten, wenn sie nur noch ein Weilchen im Auto blieben, das Ende der Fegeaktion abwarten um dann nicht Gefahr zu laufen, der Fegerin in den Weg zu geraten. Man bedenke, dass der eigentliche Bürgersteig nicht viel mehr als 7qm Fläche hat. Irgendwann MUSSTE es doch ein Ende haben! Aber nein, sie waren schließlich doch gezwungen es zu wagen, denn es wurde immer weiter gefegt! Ein weiterer Gast, der einige Minuten nach den Kuchenbäckern ankam, reagierte schneller und umsichtiger, ließ sich von dem Anblick der Fegerin gleich so verschrecken, dass er zehn Meter weiter parkte ... Hatte ich erwähnt, dass diese Fegerin mich auch dann nicht zurückgrüßte, als ich bei strömendem Regen unter einer Boutiquenmarkise keine andere Wahl hatte, als auf meinem Weg unmittelbar zwischen ihr und ihrem Gatten (dem Laubfeger von heute) durchzugehen? Vermutlich hätten sie sich demonstrativ umgedreht, wenn sie mich rechtzeitig erkannt hätten, wie ich da so auf sie zukam. Da wir uns aber einige Kilometer von der Heimat entfernt aufhielten, hatten sie dort nicht mit mir gerechnet, denke ich.
Vielleicht sollten diese Geschichten hier ja der Anlass sein, den Namen diesen Blogs mal zu ändern?! Hätte schon was.
A propos! Neuer Blogname! Blase hat jetzt auch ein Blog: http://blase-kommt.blogspot.com/
Ach ja, zum Thema Midlife-Crisis wollte ich auch noch was schreiben. So habe ich nämlich meinen Zustand heute einem Klassenkameraden gegenüber umrissen, der mich in unserem Jahrgangsstufenforum fragte, was ich denn so treibe. An solchen Wochenenden fällt es mir dann immer wieder auf, wie es so steht um mein Leben. Die letzten zwei Wochen waren mir irgendwie zu hart. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass ich nicht die neun Tage auf Sylt hätte verbringen dürfen und dass sich das jetzt rächt, indem ich mit zahlreichen Arbeiten einfach nicht mehr nachkam (hinzu kam die Party letzte Woche, der Geburtstag und die Cocktailparty, das Nachtreffen meines VHS-Kurses bei mir, der Basar ...). Jetzt, nach anderthalb Tagen Arbeitshaft hinter verschlossenen Türen, geht es wieder! Es ist nicht alles geschafft, aber Land in Sicht. Nein, hart habe ich nicht gearbeitet, aber doch eben sehr viel. Ich habe mir etliche Kerzen angezündet, es mir nett gemacht und drei Klassensätze an Tests und einen Klassensatz Berichtigungen hintereinander abgearbeitet. Ja, ich hatte Zeit, bin häufiger zwischendurch aufgestanden, habe dies und das getan, immer wieder Partyreste oder dreckige Wäsche mitgenommen, wenn ich mal oben war, etc.. Und später lief dann auch der Fernseher dabei – einer meiner Lieblingsfilme „L’amant“ nach Duras (schon lange nichts mehr von ihr gelesen – vielleicht genau das Richtige, für eine kleine Midlife-Crisis?! Ich glaube, es gibt kein Buch von ihr, das ich nicht besitze. Gelesen habe ich sie aber noch nicht alle. Die ist jetzt auch schon zehn Jahre tot, unglaublich!) Aber ich muss sagen, dass ich es so liebe. Dann sitze ich da, habe was zu tun und zwischendurch, wenn ich so die Namen der Schüler und ihre guten und schlechten Leistungen und all die so sehr verschiedenen Schriften vor mir habe, dann denke ich z.B., dass ein bestimmter Kurs unbedingt mal eine neue Sitzordnung bräuchte – und dann mache ich die auch direkt, was gar nicht so ganz einfach ist ... Ja und so vergeht die Zeit. Es ist schön, was zu tun zu haben, aber nicht schön, immer zu denken, man müsse noch dieses oder jenes. Wenn mich jemand fragt, ob ich Lust hätte, einen Spaziergang zu machen oder eine Radtour, winke ich dann oft schon ab, weil dann ja die Arbeit liegen bleiben könnte. Heute hätte ich vermutlich ja gesagt, aber am Freitag hatte ich tatsächlich zum ersten Mal ein Angebot für eine Segeltour an diesem Wochenende auf meiner Mailbox. Schön! Ich hatte auch in den letzten Wochen bereits Interesse an solcherlei Aktivitäten signalisiert, aber soooooo spontan werde ich wohl nur selten auf so eine Sache aufspringen. Neee, das ging nicht. Nicht dieses Wochenende! Wir hatten Gäste und die nächste Woche wäre ich trotz Feiertags im totalen Chaos versunken, wenn ich nicht das Wochenende fürs Aufräumen und so gehabt hätte ... Dieses Dilemma ist es irgendwie, was mich heute zu der Aussage über die Midlife-Crisis trieb. Von außen betrachtet, finde ich meine Wochenenden so jämmerlich, aber mehr schaffe ich nicht! Ich mache echt nicht wenig Anderes, aber ich brauche recht häufig einfach Ruhe und Zeit, meinen Kram zu machen.
Aber ab und zu muss man mal ausbrechen, oder? Ab und zu sollte man die Arbeit mal liegen lassen. Ja und dazu hatte ich ja vor einigen Monaten geschrieben, ich wollte mal einen Kurztrip nach Schottland machen. Heute habe ich mir dann mal die Zeit genommen, bei einigen Fluggesellschaften zu gucken, denn HLX hatte ja die letzten Tage (bis vor wenigen Minuten, wie ein Blick auf die Uhr mir gerade sagt) diese 4€-Geburtstagsangebote. Ich möchte nicht sagen, dass die überhaupt nichts taugen, aber das war nicht das, was ich suchte. Nur selten so preisgünstig, wie ich es mir vorstelle, aber vor allem die Flugzeiten und auch die Ziele, die hier aus Westdeutschland angeflogen werden, gefallen mir nicht. Wenn man mehrere Tage hat und nicht nur das Wochenende, dann geht’s ja, aber ich kann mir ja nicht einfach frei nehmen. Am Freitag jetzt hat mir der C h r i s aus o.g. Sprachkurs von seinem letzten Wochenende (will sagen letzte Woche) in Krakau erzählt. Gerade also habe ich auch nach den Krakau-Flügen mit easyjet geguckt und da muss ich sagen: Die Preise variieren kaum, alle Flüge liegen so am Abend und auch an jedem Wochentag, dass man wunderbar z.B. von Freitag Abend bis Sonntag Abend fliegen kann. Die Termine, die ich ausgesucht habe, kosten für zwei Personen um die 120€ (alles inklusive). Das reizt mich jetzt irgendwie eher, als die Großbritannien-Dinger, die ich spontan finden konnte. Und über Karneval oder Pfingsten könnte man ja auch mal noch weiter (die Seglerin ereiferte sich diese Woche mir gegenüber über Flugreisen und Umweltsünden – ich habe diesbezüglich noch so wenig gesündigt, dass ich da jetzt mal etwas nachhole. Zur exzessiven Fliegerin werde ich wohl kaum werden). Sardinien habe ich gesehen, Budapest, oder vielleicht doch lieber Nizza oder Barcelona, weil wir dort dann die Sprachen auch sprechen?
Ich glaube, ich werde demnächst mal nach Krakau fliegen. In Danzig war meine Tochter ja schon, sonst wäre das mit wizz-Air natürlich auch mal wieder nicht schlecht ... Sollte noch jemand Interesse daran haben, der melde sich, es muss ja schließlich nicht (nur) mit der Tochter sein ...

2 Comments:

Anonymous Anonym said...

Spießer: abwertend für eine Person, die sich durch geistige Unbeweglichkeit, ausgeprägte Konformität mit gesellschaftlichen Normen, Abneigung gegen Veränderungen der gewohnten Lebensumgebung und Zurückweisung von allem Fremden auszeichnet.

Ich hatte schon auf dem Klassentreffen (obwohl ich nicht derjenige war, dem Du Deine Mitlife-Crisis geschildert hast) und nach einigen Mails das Gefühl, dass Du vor diesem Etikett große Angst hast. Wenn ich das Wort höre, muss ich immer an die Bauspar-Werbung mit Ingo Naujoks denken. Spießer ist man ja nicht, sondern wird als solcher bewertet. Auf seine Art ist der von Naujoks verkörperte Alternative auch ein Spießer, mit anderem, aber ebenso fest verankertem, starren Wertekodex. Die reflex- und krampfhafte Verurteilung und Abwehr 'traditioneller' Spieß(bürg)ereigenschaften und ihrer Träger läßt doch auf einen ebenso unflexiblen Standpunkt schließen. Vielleicht fegen manche der inkriminierten Feger (und autowaschen manche Autowäscher) aus Vergnügen oder lieben einen regelmäßigen Wochenablauf. Das Gefühl von anderen in Schubladen gesteckt zu werden hat viel mit dem eigenen Schubladendenken zu tun. Wichtig ist doch, hin und wieder seine Gewohnheiten und Ansichten auf ihren Sinn und Gehalt zu prüfen und wenn erkennbar ist, dass sie diesen nicht mehr haben (aber auch nur dann) mal wieder neue Wege zu gehen.

Und Midlife-Crisis? Befindet frau/man sich in ihr, wenn einem alles zuviel wird? Dann habe ich schon einige hinter mir und befürchte ich werde sie auch haben, wenn die Mitte meines Lebens überschritten sein wird. Oder habe ich diese Passage nicht verstanden?

8:44 AM  
Blogger Petra said...

Ach was, regelmäßige Wochenabläufe liebe ich auch. Allerdings werden die tatsächlich immer mal wieder überdacht. Ich entscheide mich dann immer wieder neu für so manche wiederkehrende Tätigkeit. Spießig und das im "inkriminierenden Sinn" ist doch eben, wenn meine Vorstellung davon, wie andere Leute zu parken haben, mich dazu bringt, deren Bedürfnisse völlig zu missachten. Und das ständige Putzen der Mülltonnen und Kellerfenster halte ich für krankhaft und zu bemängeln/bekämpfen ist eher die Haltung, die daraus entwickelt wird, die diese Leute sich wie die Herren der Straße benehmen lässt, die hier den Ton angeben, obwohl sie sich gerade mal vor zwei Jahren in eine 50qm-Wohnung eingemietet haben, während ich mich hier finanziell ruiniere um mir dieses Haus leisten zu können (und ja, es ist mir alles etwas viel) und diese Arschlöcher mich auf penetranteste Art nicht grüßen, was ich mit Mühe versuche, weiterhin zu tun.

10:42 PM  

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