Dienstag, Januar 31, 2006

Ja, liebe Blogger, das war nötig – ich kapiere so langsam, was ein Blog sein kann

Nun, liebe Leser, und Priesemut ganz besonders, ich war und bin mir nicht sicher, was ein Blog ist und vor allem auch nicht, wann ein Blog gut ist. Mir war allerdings schon klar, dass es sich um eine Art Tagebuch handelt. Dieser Belehrung bedurfte es dann doch nicht. Und dass es keine eMails ersetzt, ist auch klar. Morckel hat gerade eben schon eine eMail von mir bekommen und der Gatte eine Kopie, damit er selbst auch reagieren kann, denn um ihn ging es auch mal wieder. Das war mir dann doch auch zu privat, um darauf hier zu reagieren. Also zum Thema Weblogs: Ich habe einige Zeit das meiner Freundin gelesen und da ja selbst auch kaum einen Kommentar hinterlassen, obwohl ich es gerne gelesen habe. Ja und in den letzten Ferien habe ich dann etwas häufiger einfach blind Blogs angeklickt, deren Titel mir interessant erschienen, bin aber sicherlich keine Expertin. Da ich die kleinen Helden vor Augen hatte, meinte ich ja auch zunächst, mein Blog müsse dem Steffis ähneln, wenn es gut sein soll. Das geht aber nun gar nicht. Ja, lieber Priesemut, ich glaube schon, dass wir beide Einigkeit darüber erreichen können, wie so ein Blog aussehen sollte. Ich denke tatsächlich, dass der Eintrag von gestern die Grenzen des sinnvollen Bloggens erreicht hat, nicht aber, dass sie deutlich überschritten wurden, denn sowohl die Tatsache, dass ich überhaupt mit dem Bloggen angefangen habe, als auch meine heftige persönliche und einem Gefühlsausbruch gleichende Reaktion von gestern haben mit ein und demselben Phänomen in meinem Leben zu tun: Einsamkeit und dem Gefühl, dass die Sozialkontakte nicht so laufen, wie ich mir sie wünsche. Dazu später mehr. Dieses Blog ist möglicherweise nicht ganz das geworden, was ich mir ausdrücklich in den ersten Posts vorgenommen habe, aber auch da war schon klar, dass es als eine Möglichkeit gedacht ist, mit Freunden in der Ferne in Kontakt zu bleiben (also nicht die ganz anonyme Variante). Deshalb habe ich ja knapp zwanzig Menschen den Link gemailt. In dem Rahmen war es gedacht. Wenn ich mich überall in meiner näheren Umgebung hätte bekannt machen wollen, hätte ich ein Werbebanner mit der URL auf meinem Auto angebracht, aber das war nicht intendiert und wäre dann auch was völlig Anderes geworden. Ich glaube schon, dass der Eintrag von gestern etwas über mich sagt: Er zeigt meine Unzufriedenheit mit manchen Sozialkontakten und meine Dankbarkeit für die Kontakte die ich dann als gelungen empfinde, mehr allerdings nicht. Und mehr gehört auch nicht hier her.
Ich werde dich auch nicht zum besten Kommentareschreiber der Welt küren. Ich hatte halt bisher keine Kommentare und habe mich gefreut.
Was dein Kommentar, aber auch der von Morckel auch deutlich zu machen scheint, ist, dass es mir doch gelungen ist, unbeleuchtet und damit im schwer erforschbaren Dunkel zu lassen, wie genau ich zu den beschriebenen Personen stehe ... Morckel schreibt mehrfach, sie kenne ja die Personen nicht, von denen ich schreibe ... tut sie aber doch ... ja und du scheinst auch (oder ist das überinterpretiert?) über die Beziehungen im Dunklen zu tappen. Gut so. So sollte es sein. Dass mich gewisse Leute ärgern ist die Message, womit ich mich in eurer Wahrnehmung hoffentlich nicht allein über die Menschen erhebe, sondern darüber auch etwas über mich aussage, nämlich, dass mich gewisse Äußerungen und Haltungen treffen/kränken/stören – irgendwas in der Art – ja warum eigentlich? Wohl vor allem, weil ich mich von diesen Menschen ungeliebt oder unverstanden fühle – denn es handelt sich ausnahmslos um Personen, aus dem Kreis der – sagen wir - 60 mir am nächsten stehenden Personen. Also ja, es ist ein Web-Tagebuch der persönlichen Art und nein, ein Forum soll es ganz bestimmt nicht werden. POINT FINAL – zumindest zu diesem Thema

Ich bin krank

Da habe ich doch tatsächlich meinen ersten Krankenschein, seit ich an dieser Schule bin. Und ihr werdet vermutlich schmunzeln, wenn ich beschreibe, wie es letztendlich zu dem Arztbesuch kam, denn ich bin doch tatsächlich wochenlang erkältet in die Schule gegangen. In meiner Wahrnehmung war es nie besonders schlimm. Seit mindestens sechs Tagen ist es jetzt aber doch unvergleichbar schlimmer. Mein Kopf fühlt sich an wie in Watte und ich höre jeden Tag ein bisschen schlechter, die Symptomatik war aber für mich nicht die, dass ich meinte, unbedingt zum Arzt gehen zu müssen. In der letzten Woche konnte ich auch nachmittags nicht so wie gewollt die Beine hochlegen und mich pflegen, da die Praktikumsbesuche anstanden. Am Freitag, was normalerweise mein längster Tag ist, hatte ich gar keinen Unterricht, war gegen kurz nach acht zu meiner Sprechstunde anwesend, habe noch die letzten Eltern angerufen um für Montag Termine für den nachmittäglichen Elternsprechtag (nur für Schüler mit Fünfen und Sechsen) zu vereinbaren, war dann noch an der Nachbarschule (einige hundert Meter sind das schon – und es war kalt und ich arg angeschlagen), um über einen Notenwiderspruch zu verhandeln und ab 10.30h hatten wir dann hier in meiner unmittelbaren Nachbarschaft eine sehr nette Kollegiumsfeier, bei der übrigens (eigentlich wohl nur für Steffi interessant), das Ehepaar Z in den vorzeitigen Ruhestand (Altersteilzeit mit 61 Jahren) verabschiedet wurde. Da wollte ich nicht fehlen und bin ewig geblieben, obwohl ich da auch links schon verdammt wenig hörte und am Montag wollte ich dann nach einigen Stunden Unterricht auch die Sprechtermine einhalten. Um 18.30h tagte dann noch die Schulprogrammgruppe Werteerziehung, an der ich dann auch noch teilgenommen habe, bis circa 20.30h.
Heute morgen dann bin ich auch wieder brav angerückt. Heute Nachmittag erst wollte ich zum Arzt gehen. Dann fiel aber mein Kurs an der Nachbarschule aus, ohne dass ich in Kenntnis gesetzt worden wäre und ich habe dort im Lehrerzimmer direkt zum Telefon gegriffen, um die Chance von drei aufeinander folgenden Freistunden für einen Arzttermin zu nutzen, bin kurz wieder mit der Bahn nach Hause und dann mit dem Auto (und der gepackten Schultasche) zum Arzt, von wo aus ich dann aber der Schule per Handy meine Arbeitsunfähigkeit mitgeteilt habe.
In dem Lehrerzimmer heute Morgen gegen kurz nach acht wurde ich von Lars, den ich vom Studium kenne – komischer Kauz – aber beförderungstechnisch und personalratstechnisch immer gut informiert – so was muss man sich warm halten – angesprochen, der auch nicht wusste, dass in der Stufe der Unterricht der ersten beiden Stunden wegen einer Veranstaltung ausfiel, und habe ehrlich gesagt schon gar nix verstanden, so taub war ich. Ich bin doch echt blöd, so zur Schule zu gehen!!! So richtig krank fühle ich mich eigentlich immer noch nicht, bloß hören tu ich nix. Ich habe schon schön aufgeräumt, den Trockner und die Waschmaschine befüllt, das Mittagessen vorbereitet ... Nett!

Klar habe ich dich genau so lieb, liebe Steffi

Sorry, Steffi, aber ich habe echt nicht gewusst, ob oder wie regelmäßig du mein Blog liest. Ist doch irgendwie echt wichtig, dass man gelegentlich mal nen Kommentar hinterlässt, um Spuren zu hinterlassen. Ich wette, du weißt ganz genau, von welchen Menschen ich hier und heute (ach nein, ist schon wieder vorbei der Tag, also gestern) geschrieben habe, oder? Schön zu wissen, dass ihr das lest - echt. Ist eben doch geil, das Internet!!! und Freundinnen zu haben natürlich noch viel mehr!!! Nur, dass die alle immer so weit weg wohnen müssen - ein Jammer!

Montag, Januar 30, 2006

Die geilsten Dinge im Internet ... Folge 1 - hospitalityclub.org

Jaaaa, jetzt habe ich davon bereits in meinem letzten Post berichtet und deshalb muss ich dem Thema noch einen Post widmen, bevor ich endlich auf das Thema Amsterdam zu sprechen komme.
Die Erfindung des Internets war ja bekanntlich eine geile Sache und zwar vor allem, weil es damit Angebote wie eBay, amazon-marketplace, icq, skype, Blogs, eMails, Web-Alben, file-sharing, und hospitalityclub.org gibt.
Schon im Sommer 2004 hatte ich in der ZEIT diesen Artikel gelesen und war begeistert von der Idee, Kontakte in der ganzen Welt zu finden, um dort zu übernachten und möglicherweise eine Mahlzeit zu bekommen, ohne zu bezahlen, rein aus Solidarität und wegen des internationalen und kulturellen Austauschs. Jetzt, da ich die USA-Reise plane, habe ich mich dort angemeldet und gezielt nach Mitgliedern gesucht, bei denen ich mir eine Übernachtung vorstellen kann. Ich habe bisher mit einer einzigen Ausnahme Frauen angeschrieben und von zweien Antworten bekommen. Eine davon schrieb, dass sie möglicherweise im Sommer verreist sein wird und die andere war Meghan. Sie ist auch Lehrerin, wohnt in Portland Maine, also echt in einem netten Feriengebiet, ist mit einem Bulgaren verheiratet und hat einen zweijährigen Sohn. Sie selbst ist schon länger Mitglied, hat aber bisher nur zwei Single-Männer abgelehnt und nun erstmals das Angebot der Übernachtung gemacht. Ich habe bereits ihr Web-Album gesehen und mehrere nette Mails erhalten. Ihr Bruder wohnt in Boston, wo ich möglicherweise auch Station machen kann/darf.
Also ich finde es total spannend. Ich stecke recht viel Zeit und Kraft in die Formulierung der englischsprachigen Mails und wähle auch recht sorgfältig die Orte aus oder versuche es zumindest. Ich werde euch gelegentlich auf dem Laufenden halten.

Liebeserklärung an Morckel

Morckel Schatz, ich könnt’ dich küssen ...
Gestern habe ich in diversen Momenten kurz darüber nachdenken müssen, wem ich mich in meinem Leben eigentlich nahe fühle ... und diese Frage kam erstmals auf, als ich mittags vom Bahnhof nach Hause fuhr, nachdem ich euch dort abgesetzt hatte und schon da dachte ich: Morckel, dir fühle ich mir näher als den ganzen anderen Gestalten. Woran mache ich das fest? Wie sage ich es, ohne allzu viele Leichen im Straßengraben zurück zu lassen? Wenn wir uns unterhalten ist es ja nun auch nicht so, dass ich ein Stichwort vorgebe und du sofort sagst „Genau, das wollte ich auch schon immer mal sagen.“ Oder „Wow, wie geil! Du hast ein Blog, das musst du mir sofort mal zeigen.“ Nein, du hast zugehört und dann hast du gesagt „Ich glaube, das sehe ich mir gleich morgen mal in Ruhe an.“ Tja, und jetzt habe ich endlich mal richtig viele Kommentare und besonders lustig daran finde ich, dass du vor allem die total blöden Posts kommentierst, z.B. die mit der Strähnchenfrisur. Besagte nicht weiter benannte skeptische Person (die wir beide sehr gut kennen) hätte gesagt, dass ich genau diese völlig unwichtigen Posts hätte streichen sollen. Ganz offensichtlich hast du ja Gefallen an diesem Blog gefunden, oder?! Toll! Das ist genau das, was ich mir wünsche, wenn ich ziemlich viel von meinem Inneren nach außen kehre, dass die Leute mich wahrnehmen, sich einlassen, dann hoffentlich gelegentlich mal schmunzeln und dann vor allem auch bitte Kommentare hinterlassen. Geil! Morckel, du meinst jetzt vielleicht, dass das ganz normal ist? Ist es aber nicht. Nur mal so zum Vergleich: Meiner Mutter habe ich von meinen Erfahrungen mit hospitalityclub.org erzählt, dass ich dort jetzt einen ersten Kontakt habe, was echt spannend ist und viel Spaß macht etc. Sie fand das durchaus recht interessant PUNKT. Mein Vater, dem ich gestern auch davon berichtet habe, hat kaum mehr als ein „Ach ja hm.“ rausgebracht. Das ist ihm nämlich ganz offensichtlich suspekt und nicht nur, dass es keine Art und Weise ist, wie er einen Urlaub planen würde, nein, es kommt auch trotz Nachhakens meinerseits nicht dazu, dass er zugesteht, dass eine Reise mit Kontakt zu Privatpersonen (vor allem, wenn man bei ihnen untergebracht ist), ganz andere Qualitäten hat und man dort ganz andere Einblicke erhält. Es ist gar keine Frage, dass man viel viel Geld für Reisen ausgibt, dass man sich aber so weit rauslehnt, dass man wirklich eintaucht, scheint irgendwelche Grenzen zu übertreten, womit dann unser Gespräch, das von meiner Seite gar nicht mit übertriebenem Engagement, aber doch mit einigem Herzblut angegangen wurde, jäh in einer Sackgasse endet. So ist das häufig, so dass mir letztendlich manchmal vorgeworfen wird, dass beide ja gar nichts von mir wissen – was so in mir vorgeht und so – was aber nicht daran liegt, dass ich es nicht versucht hätte. Andersherum ist es vermutlich auch so. Ich würde nicht einmal sagen, dass eine von beiden Seiten prinzipiell nicht zuhören kann, aber in dieser Konstellation geht das irgendwie nicht. Deren Freunde und Themen interessieren mich echt so gut wie überhaupt nicht. Und meine Themen scheinen halt auch nicht zu interessieren. Beide Seiten sind ob dieser Tatsache immer mal wieder völlig fassungslos. So ist es aber. Bei dir ist das anders. Deine Reaktionen zeigen mir, dass du eine ganze Menge von dem verstanden hast, was ich sagen wollte und außerdem auch noch Spaß an dieser Form der Kommunikation gefunden hast. Sich verstanden fühlen, das ist schon was!!!
Leider gehört zu diesem Thema auch dein Gatte. Ich weiß nicht, ob dies hier der rechte Ort ist, aber es passt hier gerade: Ich glaube, dass wir beide auch auf ganz erschreckend verschiedenen Frequenzen funken. Wieder das Beispiel gestern: Ich habe mich früh aufgemacht, um um 9.30h zum Frühstück da zu sein, habe dann geschlagene 90 Minuten gewartet, bis ihr euch mal dazu bequemt habt auch beim Frühstück zu erscheinen – gut – ihr wart sehr spät ins Bett gekommen – das sei also genehmigt. Dann bitte ich ihn, mal was zu erzählen, da kommt die Antwort „Nichts Neues. Das weißt du doch schon alles.“. Dann frage ich nach den neuesten beruflichen Entwicklungen und die sind ja nun wirklich brandneu, auch da kommt nichts. Ein Gespräch kommt nicht in Gang. Plötzlich ist Monsieur verschwunden, um noch eben schnell Geld zu holen, taucht nicht wieder auf und ist dann bei den Nachbarn, wo er vermutlich die Eindrücke von der gestrigen Hochzeit im Kreise der Familie der Braut diskutiert. Ist ja alles ganz nett, aber worauf bitte habe ich eigentlich gewartet und warum sticke ich noch schnell die Kissen fertig und kaufe auf seine Anregung hin Dinge für dich, die er sehr skeptisch kommentiert (soll er das doch demnächst selber machen oder deutlich genauer beschreiben) und bezahlt die Dinger dann nicht einmal? (wohl frei nach dem Motto: Die scheint ja gerne einzukaufen, soll sie das mal für uns tun) Wenn ich ehrlich bin, tue ich das für dich! Dir was Nettes zu handarbeiten oder zu kaufen macht durchaus Spaß, weil ich glaube, deinen Geschmack zu kennen und zu wissen, was dir gefallen könnte, wovon du selbst möglicherweise gar nicht weißt, dass es das gibt oder dass es dir gefallen könnte – einen solchen Treffer bei Monsieur zu landen, versuche ich erst gar nicht. Wer 100 Jeans anprobiert, bevor er die Marke wechselt, auch wenn er nur eine einzige im Schrank hat, ist mir dann doch zu kompliziert. Dem sollte man nix schenken.
Dennoch kann Schenken echt Spaß machen! Deine Kommentare machen, ehrlich gesagt Lust, das weiter zu machen. Ähnlich ist das tatsächlich mit Marion, was weiter unten bereits beschrieben wurde – die Geschichte mit den Handschuhen – ich möchte wetten, dass du und Marion neben meinem Töchterlein meine treuesten Leser werden. Sie – Marion - hat nämlich als erste und sehr begeistert auf dieses Blog hier reagiert (leider nicht mit Einträgen) und hört wirklich gut zu.
Kurz und gut: Morckel, du bist die Beste!

Donnerstag, Januar 26, 2006

Beobachtungen - Folge 4

Wer hat eigentlich die Kurzhaarfrisur (sehr glattes dunkelblondes Haar) mit blonden Strähnchen erfunden? Und wer hat dann behauptet, das sei schön?

Es ist mal wieder Donnerstag, ich sitze hier schon am relativ frühen Morgen am PC und blicke auf die noch immer schneebedeckte sonnige Straße. Eine einen Hund haltende Nachbarin, die man wegen eben jenes Hundes häufiger beobachten kann, dreht finsteren Blickes ihre ewig gleiche Hunderunde (möchte wissen, was die arbeitet, wenn sie jetzt Zeit dafür hat). Sie trägt oben beschriebene Frisur, was die ohnehin sehr herben Züge noch strenger wirken lässt. Die ewig fegende und putzende Nachbarin übrigens auch. Und wo ich gerade mal meinen Hals etwas recke, um zu sehen, ob sich vor ihrem Haus ebenfalls etwas tut, ist sie natürlich wieder in Aktion und fegt noch den letzten Krumen Schnee vom Bürgersteig, vermutlich zum mindestens fünften Mal am heutigen Tag (bei insgesamt circa 1cm Schneehöhe!!!!).

Manch schreckliche Mode soll nur kurze Abwechslung bringen und ist schnell wieder vergessen. Man will damit möglicherweise schockieren oder den Blick auf sich ziehen, aber nicht gefallen, das kenne ich wohl. Diese Frisur aber ist ein Dauerbrenner und hält sich so hartnäckig ... und wem bitte gefällt sowas? Um Meinungen der Herren unter meinen Lesern wird gebenten.

Donnerstag, Januar 19, 2006

Lange nicht gebloggt - Amsterdam

Ja ja, die Schule hat mich wieder. Eigentlich ist es auch nicht so stressig – außer, dass ich heute Nacht bis halb zwei Klassenarbeiten korrigiert habe, da heute die Noten fertig sein mussten – aber mal so in Ruhe zu texten, dazu hatte ich doch wenig Schnüff. Heute habe ich angefangen „Broadway Ecke Canal“ (von Andrian Kreye, Korrespondent der Süddeutschen) zu lesen. Scheint echt empfehlenswert zur Einstimmung, nicht als Reiseführer. Übermorgen geht es aber zunächst mal für zwei Tage nach Amsterdam. Als Hotel habe ich „De Filosoof“ ausgewählt. Ich werde berichten, wie es war – und vor allem auch Fotos machen. Ich freu mich jedenfalls drauf.

Beobachtungen – Folge 3

Als ich letzten Donnerstag hier länger am Rechner saß und gelegentlich aus dem Fenster blickte, war es mal wieder so weit. Ich sah: Meine "overbuurvrouw", wie der Niederländer so treffend sagt, also die Nachbarin von gegenüber, in Aktion: Nicht nur, dass sie täglich gegen 7h15 das Schlafzimmerfenster putzt, egal wie dunkel es ist, an besagtem Donnerstag hat sie doch tatsächlich eine geschlagene halbe Stunde jede Ritze des Bürgersteigs gefegt. Sie wischt auch etwa fünf Mal täglich über die Deckel der Mülltonnen.
Ich sollte demnächst mal Fotos machen von den hässlichen billigen Figuren, die sie zu Hauf in beiden Gärten (vor und hinterm Haus) aufstellt. Dazwischen werden winzige Koniferen in großen Mengen gepflanzt. Eine Figur hat sogar für den Winter ein Plastiküberzügli an. Wirklich sehr hübsch ...

Sonntag, Januar 08, 2006

Ja, mein Blog soll so sein – lest es ruhig alle!

Habe gerade einen Anruf bezüglich dieses Blogs erhalten. Nein, ich sage nicht von wem. Nur so viel: Es war eine der etwa 20 Personen, denen ich den Link geschickt hatte.
Gut, bei der Zuordnung der Personen in „,Nein, was du nicht alles kannst!’ – Folge 1“ habe ich wohl etwas falsch verstanden. Die zitierte Person war wohl nicht die Lehrerin. Gut! Oder: Besser so! Der Spruch mit den Fähigkeiten, aus denen ich nichts mache, ist aber denn doch gefallen. Jetzt bin ich im Bilde, wer es gesagt hat. Nein, ich nenne wieder keine Namen. Aber die hat ja wohl sowieso nicht mehr alle so recht auf der Kette! Die wirft mit Urteilen ja nur so um sich! Sportvereine taugen in ihren Augen übrigens auch nichts. Dazu hörte ich von ihr letztens auch eine sehr bissige und abfällige Bemerkung. Fragt sich, woher sie das alles so sicher weiß?!
Nun zu den Befürchtungen der Anruferin von soeben: Ja, ich habe beschlossen, dieses Blog so zu führen, dass es nicht geheim sein muss. Ja, ich möchte etwas mehr wagen als z.B. meine Freundin Steffi, aber nein, dreckige Wäsche waschen und mich ständig über andere erheben möchte ich hier nicht. Ich glaube aber, dass die Leser gelegentliche Kritik so in einem Zusammenhang zur Kenntnis nehmen und sich erst ein Bild machen, bevor sie dann per Telefon oder Kommentar auf mich eindreschen. Ich habe tatsächlich bei einigen wenigen Personen in meinem Umkreis häufiger den Eindruck, dass sie mich nicht ansatzweise ausreden lassen (fragt sich, ob sich jetzt die richtigen angesprochen fühlen). So gelingt es vielleicht, meine Gedanken in einem Zusammenhang darzustellen. Wollte ich mehrheitlich dreckige Wäsche waschen, würde ich ein anonymes Blog machen, wirklich anonym meine ich und hoffen, irgendwo im Nirvana auf mir bisher unbekannte, mir zugeneigte Leser zu treffen.
Also, liebe Anruferin: Lies doch die „Beobachtungen“ noch mal. Sie sind nicht wertend! Und wenn ich das schon nicht schreiben soll, dann übertreiben wir doch etwas, oder nicht? Um Kommentare wird gebeten! Und auch „’Nein, was du nicht alles kannst!’ – Folge 1“ ist zwar wertend, aber dennoch anonym, oder nicht? Erstens habe ich den Personen, über die ich da urteile, nicht den Link geschickt und selbst wenn sie dies läsen, müssten sie sich nicht unbedingt angesprochen fühlen.
Zum Thema Namensnennung: Also bitte, ich werde doch noch den Namen des Käse-Händlers nennen können. Außerdem habe ich mich doch nur über das Produkt ausgelassen. Also manchmal denke ich, du siehst Gespenster!
Ich habe mir sehr wohl ein Bild von den Blogs anderer Menschen gemacht. Darunter waren auch welche, die sehr schnell frustriert aufgaben. Einige waren wohl tatsächlich in echte Schwierigkeiten geraten! Das habe ich nicht vor, wirklich nicht!

„Nein, was du nicht alles kannst!“ – Folge 2

Damals im Studium: „Was studierst du denn so?“ – „Lehramt, Informatik, Französisch.“ – „Nein, das ist ja interessant!“. Ja, total interessant, so interessant nämlich, dass das Gegenüber sodann verstummte oder zu einem anderen Thema überging. Sprach ich mit Informatik-Kommilitonen, hieß es „Nein, dass du Französisch kannst!“, waren es Romanisten, dann „Nein, dass dich das interessiert!“. Es ist ja schön und gut, wenn die Leute etwas Respekt haben, aber man möchte sich auch mal über Inhalte austauschen und nicht nur beeindrucken. Klar, ich wollte etwas studieren, was am Schulmarkt und möglicherweise auch in der freien Wirtschaft Chancen hatte und vor allem kein Fachidiot werden. Französisch war seit jeher mein Lieblingsfach und Informatik, war eine Sache, die mich interessierte und die ich mir in Kombination mit Französisch (da war ich gut, das hatte ich bereits zwei Semester lang erprobt) zutraute zu lernen. Wenn ich in Frankreich bin (im letzten Jahr war das endlich wieder mehrfach der Fall, erinnere ich mich sehr gut, wie erfüllend ich das Eintauchen in eine andere Sprache und Kultur erlebt habe und wie sehr man plötzlich einen Außenblick auf die eigene Kultur erhält, auch jetzt da ich Niederländisch lerne) und Informatik liegt mir einfach, da es abstrakt und gleichzeitig angewandt ist, auch im Unterricht. Man braucht nicht viel methodisches Schnickschnack zu machen, der Computer ist Motivation und Abwechslung. Aber: Die Fachschaften sind immer so klein: Wir sind vier Französisch-Kollegen (ja, du lachst jetzt vermutlich, Kollege D. und malst dir aus, wie es mir nach deiner Pensionierung ergehen wird) und drei Informatiker. Es sei nur so viel gesagt: Man sollte versuchen, sich mit diesen wenigen Kollegen zu verstehen, da man sonst mit seinen Fragen und Problemen ganz alleine ist. Dazu muss ich sagen, dass ich Glück hatte: Einer der Informatiker ist ein ziemlicher Sprachen-Freak (nicht allein auf Frankreich beschränkt), der ins Französische Kino geht und sich auch in französischsprachigen Internet-Foren bewegt. Ein Freak bin ich nie gewesen, die waren mir immer unsympathisch, sowohl die F-Kommilitonen, die Frankreich über alles stellten und die F-Ausbildungs-Lehrerinnen im Referendariat, die alle jeweils mit einem Franzosen verheiratet waren und deshalb genau wussten, wo es lang ging, als auch die ungewaschenen, blassen Computer-Freaks. Trotzdem ist es mal schön, jemandem erzählen zu können, dass man sich Sorgen macht, weil Schüler Bezeichnungen wie Parameter oder Objekteigenschaft noch immer nicht im terminologischen Repertoire haben oder wie es einen freut, wenn ein Schüler eine Programmidee auf ganz eigene Art, sinnvoll und strukturiert umsetzt oder selbstständig seine Fehler findet.

„Nein, was du nicht alles kannst!“ – Folge 1

Neulich wieder ein Spruch aus meiner engeren Umgebung: „Meine Freunde waren gestern wieder so begeistert von deinen Trüffeln! Und die meinten auch: Wie schade, dass du aus deiner Begabung nicht mehr machst ... das meinten die (Freunde) auch.“ – gemeint war irgendwie so was wie eine Chocolaterie eröffnen. Hier meine Meinung dazu: Um eine Chocolaterie zu eröffnen, braucht es mehr Fähigkeiten, als etwas Sahne erhitzen zu können, geschmolzene Schokolade und einige andere Zutaten hinzuzufügen und beim Erkalten lediglich darauf zu achten, dass sich die Emulsion nicht auflöst, deshalb gelegentlich mal umzurühren (gut, dann muss man noch die Geduld aufbringen, sie in eine ansehnliche Form zu bringen – meine waren aber mangels Geduld gar nicht so schön wie Steffis – siehe Blog „kleine Helden“). Warum meinen manche Leute, dass sie das nicht könnten, obwohl sie es noch nie versucht, ja nicht einmal nach einem Rezept gesucht haben (kann ja auch mal passieren, dass man sich das ansieht und dann denkt: „Ach ne, doch zu kompliziert“ oder dass man es ein erstes Mal versucht, dann aber den Aufwand für zu groß befindet und daraufhin gerne weiterhin gutes Geld bei Heinemann lässt, weil es einem das wert ist). Soviel zu meinen Chocolatier-Künsten.
Weiter geht’s mit der Annahme, es sei erstrebenswert, das zum Beruf zu machen. HALLO, dir mag es entfallen sein, aber ICH HABE BEREITS EINEN BERUF, und zwar keinen ganz schlechten und es hat mich viel Mühe gekostet, dahin zu kommen wo ich jetzt bin. Der Beruf ist sowohl vielseitig, als auch anspruchsvoll und auch durchaus kreativ, wenn das auch nicht im Vordergrund steht. Außerdem ist er sicher und hier vor der Tür (das allein liebe ich schon) und, obwohl er viel Arbeit macht, ist der Großteil der Tätigkeit eigenverantwortlich, ich kann mir viel meiner Zeit frei einteilen (leider nicht mal zwischendurch nen Tag frei nehmen) und die Arbeit ist in meinen Augen durch und durch sinnvoll (was ich von vielen anderen Tätigkeiten nicht sagen würde). Sicher, wäre ich der Typ, der in vielen Berufen glücklich sein könnte, aber seit wann ist Kreativität das A und O? Kreativität zum Beruf zu machen, kann auch ganz schön stressig sein, es als Hobby zu betreiben, hat eine ganz andere Qualität. Dazu mehr in einer weiteren Folge.
Dritter Aspekt: Die Aussage kam aus dem Munde einer Lehrer-Kollegin und das, finde ich, schlägt dem Fass den Boden aus. Nicht nur, dass sie eine hausfrauliche Null ist und das auch noch zur Schau stellt, nein, indem sie urteilt, andere Berufe seien erstrebenswerter, macht sie ihren eigenen Beruf nieder. Das sagt sehr viel über ihre Berufsauffassung („Ich bin zwar scheiße und kann nix, aber Lehrerin konnte ich immer noch werden.“). Solche Haltungen prägen das Lehrerbild in der Öffentlichkeit. Ich sage hier lieber nicht, wie ich das finde, ihr dürft es euch ausmalen. Ja, es ist einfach nach dem Motto zu leben „DIE MESSLATTE NUR NIE ZU HOCH LEGEN!“

Ferien an PC und Schreibtisch – arme Lehrer, oder doch nicht?

Ja, morgen fängt die Schule wieder an und ja, ich habe in zwei Wochen Ferien so gut wie nichts unternommen, nur eine einzige Freundin besucht, die ich seltener sehe, war nicht im Kino, nur ein einziges Mal in ner Kneipe (im Pianissimo - da war es aber sehr nett, ich habe Günther unglaublich viel wirres Zeug erzählt und dort Marga, Uschi und die ganze Tanztruppe getroffen, die mir sofort um den Hals gefallen sind, auch mal nett). Wenn ich mal frische Luft brauchte, war ich in Billig- und Lebensmittelläden kurz einkaufen, habe aber nie mal einen Spaziergang gemacht. Dafür habe ich eine riesige Liste abgearbeitet: Die Schulhomepage gründlich überarbeitet, sie bei einem Wettbewerb angemeldet, die Fachschaftsseiten für beide Fächer erstellt, 10 längere JAVA-Programme von Schülern und drei Klausuren korrigiert, zwei Kissen bestickt, ein Bild gemalt, dieses Blog erstellt, meinen Schreibtisch aufgeräumt, Ketten produziert, 100 neue Postkarten über meinem Bett angeheftet, die DELF-Anmeldungen vervollständigt und abgeschickt (und das ist längst nicht alles, der Rest fällt mir bloß gerade nicht ein, die Liste wurde bereits entsorgt), von den Aktivitäten rund um Weihnachten, den zahlreihen Mahlzeiten und Maschinen Wäsche mal ganz zu schweigen. An Geselligem haben wir nur das ganz Normale gemacht, was wir in der Schulzeit auch machen: Mal zu Andrea rüber oder zu meinen Eltern gehen, dort Doppelkopf oder hier mit Uwe und/oder Lutz Skat oder Doppelkopf spielen, DVDs ansehen ... Halt, etwas Zwischenmenschliches habe ich schon gemacht: 90 Minuten mit meiner Tochter geskypet und ganze 250 Minuten mit Steffi telefoniert. Vorgestern sprach ich mit meinem Kollegen D, den ich zum wiederholten Male per eMail zu mir eingeladen hatte, woraus seit Monaten nichts wird. Er berichtete, auch auf keiner Silvesterparty gewesen zu sein und abgesehen von zwei Tagen, an denen er Besuch aus Frankreich hatte, nur am Schreibtisch gesessen zu haben („ ... war schon seit mehreren Tagen nicht mehr vor der Tür ...“). Während ich also da an den elenden JAVA-Programmen saß und teilweise lange rumprobierte, bis ich die Fehler fand, während mein Sohn mit Uwe in der Bodega feist essen ging, dachte ich „Wie arm, wir Lehrer doch sind.“. Vor allem, die Tatsache, dass ein 63jähriger Kollege, der die Abiturvorschläge doch eigentlich aus der Tasche ziehen können müsste, mit eben diesen Vorschlägen und den Klausur-Korrekturen (zum zweiten Mal nun nach den Vorgaben zum zentralen Abitur 2007) sich immer noch so sehr die Ferien versauen lässt. In dieser Stimmung also quälte ich mich förmlich durch die letzten JAVA-Programme, räumte noch schnell einige liegengebliebene Unterlagen in einem „Jetzt muss ich aber endlich mal hier fertig werden.“-Rausch zusammen und malte mir schon aus, dass ich heute dann gar nichts mehr „tun“ würde, vielleicht endlich mal spazieren ginge und bestenfalls das Geburtstagsgeschenk bearbeitete.
So, und nun ist der Sonntag da. Das Wetter ist spaziertauglich und ich kann tun und lassen, was ich will. Und was tue ich jetzt? Ich bin tatsächlich bereits um neun aufgestanden, habe zwei Stunden an dem Geschenk gewerkelt, sitze jetzt hier und schreibe diese Zeilen, werde vielleicht gleich noch kurz spazieren gehen, aber danach habe ich mir vorgenommen, die mündlichen Noten vorzubereiten und doch noch etwas an den Fachschaftsseiten zu arbeiten, denn eigentlich ist es doch schön, es sich nett zu machen, Kerzen an und so, und dann ganz in Ruhe zu arbeiten. Und morgen kommen wir ja endlich wieder vor die Tür und mit Schülern in Kontakt. Auf viele davon freue ich mich und auch auf den Kollegen D. und seine zynischen Kommentare. Wollte sich da jemand über den Lehrerberuf beschweren?

Samstag, Januar 07, 2006

Dinge, die ich nie kaufen würde - Folge 1 - probiotischer Joghurt

Heute auf dem Hochfelder Markt: Krügers verkaufen palettenweise Jogolé zu Preisen, die nur geringfügig unter denen im Supermarkt liegen.
NIEMALS würde ich so eine teure Scheiße kaufen. Und wie kann es überhaupt sein, dass die mit dieser - zugegeben guten - Werbung werben dürfen, die nahe legt, dass es sich beinahe um ein Arzneimittel handelt? Wir Imker werden gebeten, die Wirkung von Honig nicht anzupreisen, da wir ihn sonst in 20g-Einheiten in Apotheken anbieten müssten und dann auch zu den entsprechenden Preisen. Außerdem müssten wir dann den Nachweis der Wirksamkeit antreten. Wir verkaufen Honig weiterhin im 500g-Glas und als Lebensmittel. Schon merkwürdig, dass das für probiotische Joghurts nicht gilt.
Wer tatsächlich an die Wirkung dieser Kulturen glaubt, der sollte sich alle zwei Monate eine Packung kaufen und den Joghurt dann zu Hause selbst vermehren, nichts ist einfacher als das. Das schont das Portemonnaie und die Umwelt.
Scheinbar bin ich nicht allein mit meiner Meinung. Die Google-Suche bringt sofort zahlreiche Kommentare dazu, in denen z.B. die probiotische Wirkung von Roggenvollkornbrot empfohlen wird.

Rezepte - Folge 1 - Salat aus Südfrüchten

Seit Wochen schon bekommt man Süd- und Tropenfrüchte nachgeschmissen (anders als Gemüse, was derzeit höllisch teuer ist). Ich habe mir daraus gerade folgenden Obstsalat (mein Preis: 1,90€) bereitet:
  • 1 kleine Ananas, in sehr dünnen geviertelten Scheiben,
  • 1 reife Mango, in dünnen Scheiben,
  • 1 die Kerne eines Granatapfels,
  • 3 Apfelsinen, mit dem Messer großzügig geschält und in Scheiben geschnitten,
  • Saft von 2 Limetten,
  • 5cl Cointreau oder Grand Marnier
  • Zuckersirup aus wenig Wasser, mind. 50g Zucker und 1/2 TL gemahlenem Cardamom,

Der Zuckersirup geht schneller als das Schälen und Schneiden. Kochen, bis er große Blasen wirft, dann sofort über den Salat gießen.
Schmeckt himmlisch (auch ohne Sahne, Pudding oder Eis). Guten Appetit!

Beobachtungen - Folgen 1 & 2

Vor einigen Tagen in der Innenstadt: An der Fußgängerampel kommt mir eine etwa 20jährige Frau entgegen, 140kg, extreme X-Beine, in ein schwarzes Microfaserkleid gewandet, forschen Schrittes unterwegs, es schwabbelt enorm, die Daunenjacke offen, damit alle es sehen: ein riesiges Décolletée mit ebenso riesigem bunten Tattoo. Wow!

Heute an der Rheinhauser Post: Kleiner Mittfünfziger mit Pläte, höchstens 165cm, mit "Turnschuhen", Modell ähnlich Nike Air Max, mit allem Schnickeschnacke an Stütze und Federung, was die moderne Sportschuh-Technologie so hergibt, höchstens Größe 41 aber ganz schöne Oschis. Fragt sich nur: Wozu?

Freitag, Januar 06, 2006

noch mal zum Thema Geschenke - Marions Handschuhe – Hach, wie nett!

Das Thema Geschenke beschäftigt mich ja bekanntermaßen immer mal wieder. Und jetzt ist das Thema saisonal bedingt durchaus noch sehr präsent. Meine Geschenke habe ich noch nicht alle weggeräumt, zwei Geschenke für meine Nachbarn liegen noch hier herum (ja, ich bin ungesellig – hätte ja in den letzten 12 Tagen ruhig mal da rübergehen können – hier vor meinem Computer war es aber auch schön). Einige Perlenstränge sollen noch nach den Wünschen meiner Tante zu einer Kette verarbeitet werden, ein Exemplar der Astkorallenketten meiner Mutter muss doch noch verlängert werden und die meinem Bruder versprochenen Kissenhüllen (wirkte mir übrigens nicht so begeistert – sollte die Begeisterung beim Eintreffen der fertigen Produkte dann doch noch eintreten, bitte ich um einen Kommentar in diesem Blog) sind auch noch nicht fertig bestickt. Tja, und als wären die weihnachtlichen Nachwirkungen nicht genug, hat am Montag mein Vater Geburtstag. Die Geschenkidee dazu ist noch gerade rechtzeitig geboren (ist ja immer so – kurz vorher fällt es einem ein), Materialien dafür sind gekauft, fehlt nur noch die Umsetzung. Na ja, 70 Stunden habe ich noch. Ich werde berichten.
Nicht immer treffen die Geschenke ins Schwarze – aber ich bin ehrlich bemüht. Manchmal aber tun sie’s – und das macht Spaß und kann einen oft nach Jahren noch anrühren.
Diese Woche war Marion hier, um sich ihre Weihnachtskette knüpfen zu lassen – und als sie sich bereit machte, zu Fuß wieder raus in die Kälte zu gehen, war ich dann doch ganz baff, überrascht und gerührt: Sie zog sich die von mir vor Jahren zu Weihnachten mit ihren Initialen bestickten Handschuhe an. Hach, wie nett!

Donnerstag, Januar 05, 2006

New York City - I'm coming

Endlich ist es soweit. Petralein verreist mal ausnahmsweise und diesmal sogar erstmals über den großen Teich. War ja auch nötig, schließlich ist mein Töchterlein ja dort. Wir hatten schon seit einigen Monaten angedacht, dass ich im Sommer rüberkomme und sie quasi abhole. Hier und da habe ich dann mal nach Flügen gesehen, mich aber z.B. nicht einmal nach der Gültigkeit von Johannas Visum erkundigt ... um nur einen Punkt zu nennen. Tja und auch für solche Dinge sind Ferien gut. Vorletzte Nacht dann habe ich erneut diverse Flüge und Preise online berechnen lassen und mich schließlich für einen Flug Brüssel-New York City entschieden. Das allein reicht ja noch nicht, weshalb ich mich dann direkt auf die Suche nach einem Hotel, wenigstens für die ersten Tage, die wir in NYC verbringen wollen, gemacht habe. Letztlich habe ich mich für das „West Side Inn“ (Upper Westside Manhattan) entschieden und über hostelbookers.com gebucht (im Unterschied zu manch anderem preiswerten Vermittler mussten dort nur 10% angezahlt werden). Gestern dann habe ich bei Amazon – abermals nach längerer Recherche – allerdings nur in den Amazon-Kundenrezensionen - diverse Reiseführer geordert – hier die Titel: "Broadway, Ecke Canal" Andrian Kreye;
ADAC Reiseführer, New York by Metzger, Christine;
ADAC Stadtpläne, New York [Map];
Geo Special : New York [Perfect Paperback] ;
Abenteuer und Reisen, Neuengland [Perfect Paperback] by Jeier, Thomas;
Geo Special Kt, Chicago und die Großen Seen [Perfect Paperback];
National Geographic Traveler, New York [Perfect Paperback] by Durham, Michael;
New England. Covers New York City, too. by Brosnahan, Tom; Grant, Kim...
Ich werde euch wissen lassen, was mit den Büchern anzufangen ist. Insbesondere das Buch „Broadway, Ecke Canal“ hat gute Kritiken und soll einen gut einstimmen und auch für New Yorker interessante Hintergrundinformationen liefern (ist aber kein Reiseführer im üblichen Sinne). Gestern habe ich dann mal bei mapquest nach den Entfernungen gesehen und denke, dass es durchaus möglich ist, die Strecke NYC – Winneconne/WI, 975 Meilen, in 15 Tagen im Auto zurück zu legen. Selbst wenn man ein paar Schlenker und Umwege macht und zwei Tage bei Dan verbringt, um zu sehen, wo Johanna ein Jahr gewohnt hat, dürfte sich das gemütlich realisieren lassen. Also keine großen Inlandsflüge nötig. A propos Inlandsflüge einen benötigen wir doch, jeder einen. Johanna muss von Winneconne nach New York kommen und ich muss am Ende auch von Chicago nach New York. Nachdem ich vor Wochen bei expedia den einfachen Flug für 121,91€ gesehen hatte, wollten die jetzt über 200 haben – für einen einzigen Flug – das ist ja der gleiche Preis wie mein Transatlantikflug! Spinnen die? Ach ja, die Autovermietung. Soll ich das auf mich zukommen lassen und dort buchen? M-broker.de erscheint mir günstig. Weiß jemand Besseres?
Ihr seht, ich könnte Tipps und Hilfe gebrauchen, denn weiter sind wir wirklich noch nicht. Was müssen wir unbedingt sehen? Welche Orte in New England und rund um die Seen sind interessant? Und denkt daran: ein wichtiges Kriterium ist der Preis. Ich lese und recherchiere mich mal ins Thema und werde vom Fortgang meiner Planungen berichten.

Soviel zu meinen HTML-Kenntnissen

55mal den letzten Eintrag geändert und immer noch unschöne Effekte drin: vor allem der Abstand vom Text (ich glaube zu wissen, woran es liegt, an der eigentlichen Größe der Bilder, weiß aber nicht, wie ich tricksen kann, um den Effekt zu verhindern). Vielleicht kommt mir ja in den nächsten Tagen 'ne Idee dazu?!

my camera sucks

nein, ehrlich - diese Kamera ist wirklicher Mist, aber ich habe mir vorgenommen, damit zunächst mal klar zu kommen - schließlich sollen die Fotos nicht gedruckt, sondern nur in winzig kleiner Auflösung in diesen Blog gestellt werden. Na und dann kommt noch das Problem mit der Tageszeit hinzu. Ich mach die Nacht zum Tag und habe dann nur sehr wenig Zeit, Aufnahmen bei Tageslicht zu tätigen - jetzt z.B. ginge es - aber dann kommt noch das Batterien-Problem hinzu. Heute gibt es also nur Fotos, die ich in den letzten Tagen gemacht habe. Wenn ich doch große Pläne habe - siehe mein heutiger Post - dann muss ich auch endlich mal mehr Fotos einstellen, nicht wahr? Hier seht ihr also zunächste einige markante Muster, von Handtüchern, Wänden und Böden in meinem Haus. Eine Fortsetzung folgt garantiert.






Badematte mit FischmotivenKissen mit schwarzer Applikationgemustertes Badetuchbestempelte Treppenhauswandbemalter Treppenabsatz
Ach übrigens erhält man beim Klick auf die Fotos etwas größere Versionen.

html - xml - Dank an Ralf

Na, ist doch nett, wenn frau etwas HTML, XML und CSS beherrscht! Vielen Dank an Ralf, der mich vor nunmehr ZEHN JAHREN (ach Gottchen, was sind wir alt!!!) in dieses Thema einführte. Schön, wenn frau mal eben die Überschriftfarbe im Blog ändern kann. Ich werde sicherlich noch weiter stylen, wenn ich genügend Fotos habe ... und so ...

Serien-Fieber

Habe ich erwähnt, dass ich ab Mitte Dezember total dem Serienfieber verfallen war? Ab 15.15 Uhr musste ich die ER-Wiederholungen sehen und dann den fliegenden Wechsel zu VOX zur Wiederholung der Gilmore-Girls tätigen. Mehr nicht. Nur keine bleibenden Eindrücke verwischen, indem man sich weiteren Serien hingibt. Statt dessen strecke ich mich dann ganz ohne Beschallung noch ein halbes Stündchen auf der Couch aus, mittlerweile im Dunklen. Dabei bleibt mir stundenlang Carole King mit dem Titelsong im Ohr und wenn Tags drauf im Kollegium über Zwischenmenschliches diskutiert wird, bin ich geneigt, Anekdoten aus dem gestern Gesehenen beizusteuern – verkneife es mir aber in der Mehrzahl der Fälle. Ob ich nun geheilt bin, weiß ich nicht, aber in den Langschläfer-Ferien wäre ich zu nichts gekommen, wenn ich mich schon am frühen Nachmittag abgemeldet hätte ... so habe ich nachts die aufgezeichneten Gilmore Girls oder die DVDs angesehen und Emergency Room fallen lassen.
Irgendwann demnächst werde ich euch hier mal zehn gute Gründe, die Gilmore Girls zu lieben, auflisten, aber darüber muss ich noch etwas sinnieren ... Hier nur soviel für diejenigen, die dem Reiz noch nicht verfallen sind - ganz besonders für dich, Steffi, sei auf Sookies Outfits hingewiesen. Die ist deutlich kleiner als wir und bringt so einiges auf die Waage, deshalb sind die Outfits ganz besonders bewundernswert (klar, die anderen sind auch nett gekleidet, mit Mut zu einigen schrillen Sachen - wieder an Steffi: die erste Folge der vierten Staffel - ich werde dich anmailen, wenn die wiederholt wird - das dauert noch einige Wochen, hier der Link zur Episode - da kommen beide von einer Europa-Rucksackreise zurück und Lorelei trägt ein Jip-en-Janneke-T-Shirt - echt kultig.)

11 Gründe, ein Blog zu führen

Als Steffi vor nunmehr fünf Monaten mailte, sie habe nun ein neues Hobby und auf ihr Blog verlinkte, löste das eine größere eMail-Flut aus meiner Feder aus, in der ich lang und breit erörterte, wieso und weshalb man möglicherweise ein Blog führen könnte/sollte. Mein Fazit war damals: „Da man eh nicht wissen kann, wer es liest und sich möglicherweise für die eigenen Gedanken interessiert, sollte man erst gar nicht versuchen, für Leser zu schreiben, sondern nur für sich selbst. Sollte es dann schließlich doch eine breite Leserschaft ansprechen, um so besser ... Tja, und jetzt bin ich plötzlich selbst ganz fasziniert von der Idee des Bloggens. Was brachte die Wende, bzw. was trieb mich zu diesem Schritt? Es ist tatsächlich doch der Reiz, für mögliche Leser zu schreiben und dabei vor allem meine kreative Seite darzustellen. Nun, da ich mir nicht wenige amerikanische Crafting-Blogs angesehen habe, denke ich mir „Das kann ich auch.“. Trotzdem bleibt die Frage „Wer soll das lesen?“ und "Wozu das Ganze?" – hier meine Antwort:


Wenn ich sehr bescheiden bleibe,

  1. dann will ich den täglichen Frust an den Texten abreagieren, also eine Art Therapie
  2. dann sollen es nette Menschen lesen, die mich kennen und mögen und möglicherweise nicht in meiner Nähe wohnen bzw. nicht viel Zeit haben, sich mit mir zu treffen, aber trotzdem auf dem Laufenden bleiben und möglicherweise per Comment in einen Dialog eintreten wollen,


    wenn ich etwas größer denke,


  3. dann will ich hier (gedanklich) ordnen, was mir im Leben wichtig ist, worüber ich mich ärgere und auch nach außen einen Standpunkt vertreten,
  4. dann möchte ich Anderen kreative Anregungen geben und in einen internationalen Ideen-Austausch eintreten,
  5. dann kann meine Tochter mit diesem Blog ihren Freundinnen in Wisconsin zeigen, wie wir hier so leben,


    oder noch größer,


  6. dann lassen sich meine künstlerischen und kunstgewerblichen Erzeugnisse auf diesem Wege vermarkten,
  7. dann werde ich, mit dem Blog als Referenz, es irgendwann endlich mal wagen, der Zeitschrift Brigitte zu schreiben, mit der Bitte, mir mal ihre Geschirr-Sammlung vorzuführen und vielleicht einen Food-Artikel mit meinem Geschirr und meiner Deko zu machen,
  8. dann werde ich mal wieder etwas Schreiberfahrung sammeln und mich vielleicht mal daran machen, ernsthafter zu schreiben, z.B. Drehbücher,
  9. dass ich dieses Blog als Referenz verwende, wenn ich (oder meine Tochter) mich/uns um einen Stylisten-Auftrag für einen hippen Laden, Restaurant, ein Filmset oder Modeaufnahmen bewerbe(n),


    wenn ich träume,


  10. dann hoffe ich, dass Redakteure von „Elle Décoration“ oder „Architektur & Wohnen“ mich nach der Lektüre des Blogs bitten, einen Artikel über mein Haus machen zu dürfen,
  11. male ich mir aus, dass ich aufgrund des Blogs spontan den Auftrag erhalte, eine Heimtextilien-Kollektion zu entwerfen, die dann natürlich auch in professionellem Stil produziert und vermarktet wird.