Dienstag, Februar 21, 2006

Tod einer Serie

Ich weiß, dass manchen Bloggern das Blog förmlich stirbt, da sie sich irgendwann, ob der Kommentare nicht mehr getrauen weiter zu schreiben. Das ist nun noch nicht geschehen, aber ich befürchte, dass die Serie „Feinmotorik – Koordination – Kulturtechniken“ sterben muss, da ich eine weitere Folge und ihre Kommentare nicht überleben werde. Schade, eigentlich, da ich gerne noch Folgen zum Gemüseschneiden, zum Ins-Lenkrad-Greifen, bzw. zum Besser-Nicht-Ins-Lenkrad-Greifen, zum Fahren von Fahrrädern, von denen aus man kaum einen Fuß auf den Boden bekommt, im Straßenverkehr und zum Abspringen vom Fahrrad vor dem Stillstand an Ampeln – und das sind nur die Themen, die mir spontan einfallen. Wenn ich dann so richtig in Fahrt gekommen wäre, hätte ich noch das kollektive Rauchen ab der Sekunde, in der man das Rauchverbot verlässt, das Wegwerfen von Filterzigarettenstummeln, das Fahren mit Tempo 30 bei erlaubten 50 vor einer grünen Ampel und ähnliches erwähnt. Ach übrigens: Letzte Woche ging es in unserer Niederländisch-Stunde um das Thema „Worüber man sich ärgert und was man dann sagt.“. Ich hatte kaum was zu sagen, denn ärgern, tue ich mich nicht, ich denke nur, dass man die Dinge benennen muss, von denen man denkt, dass sie schlecht, unsicher, hässlich sind. Vorsicht hilft dabei, ich weiß. Abdullah, der neben mir saß erzählte, wenn sich an der Kasse jemand vordrängle, sage er immer: „On n’est pas pressé, on est retraité.“. Letztens wollte ich ein älteres Paar an der Kasse vorlassen, da ich wirklich sehr viele Artikel kaufen wollte, das dann ebenfalls wie aus einem Munde sprach: „Wir haben Zeit, wir sind Rentner. Machen Sie mal.“ Lustig!
Ach ja, gelernt habe ich auch etwas: In den Niederlanden sage ich in den ärgerlichen Fällen einfach „Lukt het?“.

Auftrag zu einer empirischen Studie

Irgendwie komme ich von dem Stift-Halte-Thema nicht weg, nicht, weil es soooooo wichtig ist, aber weil ich hierzu ständig Kommentare bekomme, bei denen ich dann immer wieder denke „Nein, so ist es nicht.“ und weil ich natürlich auch ständig schreibende Menschen sehe. Ich denke, Steffi, dass die Sache mit dem Sahneschlagen sicherlich interessant und lehrreich sein kann, hier aber nicht passt, da die Parameter eben beim Schreiben lateinischer Buchstaben mit der rechten Hand selten deutlich verschieden sind, beim Sahneschlagen aber schon. Ich denke nicht, dass ich unbedingt Recht haben will, aber ich sehe wirklich ständig, sehr hohe Prozentsätze von sehr sehr merkwürdigen und nicht nur verkrampften Haltungen. In dieser Woche habe ich in einer Lerngruppe von 12 Schülern, allein vier gesehen, die den Füller so weit vorne hielten, dass die Finger ganz blau waren. Ich würde vorschlagen, dass ihr, wenn ihr das nächste Mal bei der Post, in einer Bankfiliale, auf einem Amt, einer Tagung, Dienstbesprechung, einem Vortrag, einer Vorlesung oder Konferenz seid, also irgendwo, wo viele Menschen Formulare ausfüllen oder Notizen machen, heimlich eine kleine Strichliste macht, mit oder ohne Erwähnung besonderer Parameter. Und dann wüsste ich gerne, was euch die Ergebnisse sagen.

Montag, Februar 20, 2006

Hinterhältiges Einfädeln großer Überraschungen

Ja ja, so langsam spricht sich mein Blog hier rum. Etwas komisch ist mir schon bei der Vorstellung. Eine Person scheint besonders aktiv im Weitergeben der hiesigen URL (und auch meiner eMail-Adresse?????? Ja ja, ich hab’s bemerkt.). Nicht alle Personen kann ich wirklich gut leiden und komme mir da jetzt etwas nackt vor ... muss mich erst an das Gefühl gewöhnen ... aber es geht schon ... was hier steht, muss eigentlich nicht wirklich im Verborgenen bleiben. Dazu kann ich schon stehen. Gerade aber habe ich mich wirklich gefreut. Eine Reaktion auf dieses Blog per Mail aus dem Südwesten Deutschlands von einem - drücken wir's mal so aus - zwischen dem und mir es mal recht heftig gefunkt hat. Lang lang ist's her.

Dinge, die es wert sind - Folgen 3 & 4 - "Elle Décoration" und "Elle"

Eine wirklich wichtige Sache, die ihren Preis absolut wert ist, ist immer eine gute Einrichtungszeitschrift und an zweiter Stelle eine in Modedingen – ich möchte fast sagen „richtungsweisende“ - Zeitschrift zu lesen. Ich schwöre auf „Elle Décoration“, auf „Elle“ nicht ganz so, da wären Alternativen denkbar. Mir gefällt an beiden, dass sie außergewöhnliche und sehr verschiedene Ideen aus aller Welt präsentieren. Wer regelmäßig „Elle Décoration“ liest, wird dort über die Jahre (etwas Geduld ist schon nötig – eine Ausgabe allein zu lesen, reicht nicht für mehr als einen Eindruck) viele Ideen für seinen ganz eigenen Einrichtungsstil finden. Der wird keinen 0815-Stil von Roller-Möbel oder die teurere ebenso stillose Variante der meisten „Bürger“ hierzulande pflegen. Charakteristisch ist hier, dass 80% der Wohnungsfotos aus echten Wohnungen stammen, in denen Menschen leben (die eben aus aller Welt, von der Fischerkate in Portugal, über das Holzhaus auf Bali, die Plattenbau-Wohnung in Ost-Berlin, das in den Fels geschlagene Glashaus in Kalifornien, ein altes Gutshaus, bis hin zu Fabriketagen in Berlin und New York und kleineren Schlössern) und nicht aus Studios. („Schöner Wohnen“ – da bin ich mir sicher – stellt doch fast nur Möbel bestimmter Hersteller vor und dann fast immer im Studio – da zahlt man also quasi für Werbung). Man sollte die Preise der einzelnen vorgestellten Artikel gar nicht erst beachten, sondern die Kompositionen im Auge behalten, den Stil oder Stil-Mix und den Sinn fürs Detail. Und dann geht’s selbst ans Werk. Wandfarben und Accessoires wählen oder einfach nur einer Pflanze einen besonderen Platz geben und sie „inszenieren“. Das erzielte Gefühl kann den Eindruck, den ein toll gestyltes, neues und angesagtes Lokal hinterlässt, oft übertreffen. Wer sich außerdem auch für Architektur (z.B. auch von Bürohäusern in New York oder Frankfurt) interessiert, dem sei alternativ „Architektur & Wohnen“ empfohlen, die allerdings deutlich teurer ist.
Für die ganz normale deutsche Ausgabe der Mode-Zeitschrift „Elle“ gilt ebenfalls: Preise nicht beachten, die Inszenierung von Mode und Accessoires ist es, die zählt. Die Themen-Artikel dort überzeugen mich allerdings seltener – meist lese ich sie erst gar nicht. Wer hier aufmerksam durchgeblättert hat, weiß, was es gibt und muss nicht unbedingt die Schaufenster in Großstädten inspizieren, um sich inspirieren zu lassen. Die viele viele Werbung dort stört mich übrigens nicht so sehr, da ein Großteil davon auch sehr toll (mit sehr großem Budget) inszeniert ist. Farben, Materialien und Stile sind mir dort wichtiger als Labels.
„Elle Décoration“ wird übrigens seit einiger Zeit mehrmals im Jahr im Paket mit „Elle Bistro“ verkauft. Auch sehr empfehlenswert. Wer diese Zeitschriften zu teuer findet, der kann ja gelegentlich mal unter www.elle.de stöbern, wo sich größere Teile des Heftinhalts finden, auch dort ansprechend präsentiert.

Freitagabend = Skatabend

Ach, übrigens, am Freitag hatte ich zwei ehemalige Kollegen (Herren) zum Skatspielen hier. War echt nett und entspannt. Lustig fand ich, dass Udo zum Abschied sagte, so gut habe er schon lange nicht mehr gegessen. Dabei hatte es nur ein etwas aufwändigeres Abendbrot gegeben, mit Avocadocrème, eingelegten Tomaten, Oliven und mehreren recht ordentlichen Rohmilchkäse-Sorten. Was ihm aber wohl besonders gemundet hat, waren vorweg die „Poireaux à la vinaigrette“. Immer wieder eine super Vorspeise im Winter. Und Johannes, der ja nun nicht wirklich mein bester Freund ist, mich auch sonst nicht gut kennt und erst zum zweiten Mal hier war, hat immer wieder den Hals gereckt und sich umgesehen und die Umgebung genossen – das war offensichtlich – echt süß irgendwie. Auch die weißen Amaryllis auf dem Tisch hatten es ihm angetan. Es kann so einfach sein, Menschen für einen Abend glücklich zu machen. Auch seeehr nett! Das wird wiederholt werden. Bald!

Hä?

Was ist das, ein „Partner-Problem“? Jede Situation hat immer auch problematische Seiten, die des Singles, die von Menschen in Ehen oder eheähnlichen Beziehungen und Alleinerziehende haben eben andere Probleme. Mit Partnern leben, bringt Probleme und ohne Partner leben eben auch. Wenn das die Definition eines „Partner-Problems“ ist, habe ich natürlich eins, weil wir dann alle eins haben. Einsamkeit ist auch eine ganz normale Sache. Jeder Mensch ist manchmal einsam, auch in einer Beziehung. Aber anders als beim kinderlosen Single ist es ja bei Alleinerziehenden auch so, dass sie durchaus enge Beziehungen führen, und zwar mit ihren Kindern. Diese Kinder nehmen die Mutter zum Vorbild, reiben sich aber auch an ihr und werden schließlich selbstständig, erwarten aber weiterhin, dass der Haushalt funktioniert (mit mehr oder weniger eigener Beteiligung). Wir investieren also weiterhin viel Zeit und Kraft in diese Kinder, während diese auch schon mal einen Tag oder zwei nicht da sind, oder zwar da sind, aber sich nicht blicken lassen oder einfach so kein Wort mit uns reden. Das gibt uns Zeit, uns neu zu orientieren, in der aber auch auffällt, dass wir natürlich irgendwo auch sehr einsam sind. Ich glaube nicht, dass ich nach meiner Familienphase wieder zum ganz normalen Single mutieren werde, der sich selbst als einzigen Maßstab kennt, nach Belieben seine Wohnung zumüllen kann, täglich ausgehen oder sein ganzes Geld für Klamotten ausgeben oder spontan teure Clubreisen o.ä. buchen kann. Wahrscheinlich besteht die Gefahr auch gar nicht, da ja zunächst mal die Ausbildung der Kinder noch bezahlt werden will und frau zwangsläufig nicht auf sehr großem Fuß leben wird und später dann schauen wir mal, wie single-ähnlich es werden wird ... Das Sozialkontaktproblem besteht trotzdem weiterhin. Ich glaube sogar, dass ich nicht wenig kontaktfreudig bin und aus den Kollegiumskontakten und auch aus anderen Bekanntschaften vergleichsweise viel an freundschaftlichen Kontakten ‚raushole’, indem ich auch Kontakte bewusst pflege. Es ist schlicht so, dass mir kein Partner alte Freunde oder neue Kollegen anschleppt (die ja auch gar nicht alle so interessant sein müssen) und dass viele Kontakte eben auch von Paar zu Paar entstehen. Mich nervt manchmal eben vor allem, dass ich mich auch in meinen Kontakten so sehr um mich selbst drehe. Ich bin ja auch wirklich sehr gerne Gastgeberin und die Bude ist hier häufiger voll, aber da kommen eben lauter 18 bis 22jährige, die gerne kommen, aber eben nicht meine persönlichen Freunde sind. Andererseits habe ich mich über die Flasche Schampus von Lutz zu Weihnachten echt gefreut. Meine Eltern haben auch immer wieder mächtig Spaß an den Kumpels meines Bruders, wenn sie die alle paar Jahre mal treffen, an Lutz, dem Freund meines Sohnes aber auch und sind auch recht gastfreundlich – vor allem, was den Urlaub auf Sylt angeht. Da sieht man, dass auch diese ‚Investitionen’ in vielen Jahren noch Früchte tragen. Nett! Kinder haben, mag zu Beginn eine durchaus egoistische Sache sein. Man kleidet die Kinder, wie man es möchte, fördert Fähigkeiten, die einem selbst wichtig sind und Ähnliches, formt sie also. Später aber finde ich, dass Kinder haben eine fürchterlich selbstlose Sache ist. Man investiert und investiert und erntet nur manchmal (vielleicht auch erst in Jahren – vielleicht aber auch nie) Dankbarkeit. Der Gegenwert für all die Mühe ist, dass man sich die Sache aus geringer Entfernung, aber durchaus mit Distanz ansieht und das Schauspiel (vielleicht amüsiert, in jedem Fall gut unterhalten) genießt, denn schon bald wird die Distanz größer. Ob Eltern das allein oder gemeinsam erleben, ändert nichts an der Tatsache, dass hier eine neue Einsamkeit im Spiel ist. Wer die Erziehung immer schon allein bewältigt hat, den überrascht das möglicherweise weniger. Der kennt das schon irgendwie.

Hm, jetzt habe ich gar nichts zur Männerlosigkeit gesagt, aber dazu habe ich schon lange keine konkrete Meinung mehr. Früher hatte ich Vorstellungen, wie es bitte sein sollte, mein Leben mit Männern. Jetzt weiß ich auch das nicht mehr und habe mich an den Zustand gewöhnt (mir scheint nicht, dass es sich um Resignation handelt). Der Zustand kann sich aber ändern, vielleicht morgen, vielleicht in drei Jahren, vielleicht aber nie. Weiß nicht, ob ich letzterer Möglichkeit wegen weinen und verzweifeln sollte ... wohl eher nicht ...

Reaktion - Rechtfertigung - what so ever

Eigentlich wollte ich nur kurz einen Kommentar hinterlassen, aber ich denke, dass das hier besser als neuer Post passt.

Jaa, Priesemut, so langsam gewöhne ich mich an dich. Klar rechtfertige ich mich hier und gelegentlich denke ich, dass ich eigentlich solche Rechtfertigungen gar nicht schreiben möchte, aber dann wieder denke ich, dass du z.B. mich ja auch nicht kennst und dir viele Aspekte verborgen bleiben, weshalb die Rechtfertigung doch nicht so ganz verkehrt ist ...
Das Wort "unbarmherzig" kam übrigens von Petra Mo und nicht von dir. Sie kennt mich auch nicht gut und interpretiert ja in einer ähnlichen Richtung wie du.
Ich glaube gar nicht, dass dir meine kritische Art von Angesicht zu Angesicht zu sehr auffallen würde ... aber das käme auf einen Versuch an, auf den ich bisher noch immer nicht allzu neugierig bin.

Meine „Partnersituation“? Was ist das denn? Habe ich hier irgendwo gejammert, dass ich keinen Partner habe? Mal im Ernst! Habe ich das? Ich glaube nicht! Das ist es, was mich ärgert, aber nicht nur an dir, auch an Anderen. Ich habe gesagt, dass manches sehr anstrengend ist und eigentlich nur mal versucht, deutlich zu machen, was meine Mitmenschen sich von meinem Alleinerziehendendasein mal bewusst machen sollten, um manche meiner Bedürfnisse etwas besser einschätzen und darauf reagieren zu können. Mir ist nämlich meist so, als behandelten mich die meisten original so wie alle anderen auch.

Heute z.B. wieder so ein Erlebnis, wo ich dachte, dass irgendwas verkehrt ist. Der Unmut kroch so langsam in mir hoch und am Ende wurde mir bewusst, dass es möglicherweise mal wieder so ein Alleinerziehenden-Ding war. Ich hatte meinen letzten Tag als Betreuerin der Jungen-Mannschaft. In diesem Jahr werden alle Jungs 19 und sind somit Senioren. Ich musste heute aber noch an einem letzten großen Turnier mitwirken. Die Leitung wurde vom Verband geregelt. Lediglich ein Zeitnehmer musste von uns gestellt werden. Außerdem ist es üblich, ein Kuchenangebot zu stellen.
Ich hatte einen eMail-Verteiler von 16 oder 17 Jugendlichen und den dazugehörigen Eltern, womit also insgesamt circa 40 Leute informiert waren. Ich hatte um Kuchenspenden gebeten und um 1 oder 2 weitere Zeitnehmer, auch mit dem Hinweis, dass ich ohne Ersatz, gegen 18.00h die geplante Besprechung der Abschlussfeier mit den Eltern nicht durchführen könne, da das Turnier ja noch bis 19.20h gehe (danach die Siegerehrung). Kuchen kamen in ausreichendem Maße, aber es meldete sich kein Zeitnehmer. Nach zwei Stunden Turnier und insgesamt bereits drei Stunden vor Ort, also gegen 16.00h hatte ich Hunger (zur Toilette musste ich glücklicherweise die ganze Zeit nicht), aber ich kam von meiner Uhr nicht weg. Ich fragte also meinen Sohn, ob er mir etwas zu Essen bringen könne. Auch bat ich einen anderen Jugendlichen, ob er mal im Clubhaus nachsehen könne, ob man uns dort den Saft für unsere Musikanlage abgestellt habe, da wir auch keine Durchsagen durchs Mikrofon mehr machen konnten. In beiden Fällen Fehlanzeige. Mein Sohn, kam überhaupt nicht mehr zu mir zurück, der andere Jugendliche nach einer halben Stunde. Auf die Frage, was mit der Anlage sei: „Ach, hab’ ich vergessen.“. Schließlich, gegen mittlerweile 17h musste ich meinen Vater, der gekommen war, um ein Spiel unserer Jungs zu sehen, bitten, mir Kuchen zu holen. Eine besser mit mir befreundete Mutter sprang daraufhin auf und holte mir eine Wasserflasche aus meinem Auto. Alle anderen Eltern saßen größtenteils paarweise mit ihrem Hintern im Publikum und bewegten sich überhaupt nicht. Nicht einmal die Frage, ob sie etwas tun oder kurz helfen könnten. Hätte eine liierte Mutter an der Uhr gesessen, wäre der Gatte gekommen und hätte sie abgelöst oder versorgt, garantiert. Wahrscheinlich aber eher umgekehrt: der Vater an der Uhr, die Gattin als Versorgerin. Alle hatten meine Mail gelesen und gewusst, dass ich ganz klar nach Zeitnehmern gefragt hatte, aber ich saß dort 5 Stunden und 20 Minuten und habe mich nur für die Besprechung da rauswinden können. Kann sich mal schlicht und einfach jemand daran erinnern, dass mich keiner versorgt und sein normales Verhalten mir gegenüber geringfügig modifizieren? (Hätte ich gewusst, dass die so stur sind, hätte ich mir doch direkt Wasser mit an meine Uhr genommen).
Die Turnierleitung war ein Mann, der auch alles fast alleine gemacht hat (seine Tochter hat ihn zwischendurch mit Getränken versorgt). Seine Frau war auch nicht da, hatte aber zwei Bleche Kuchen gebacken. Die Arbeitsteilung war also vorhanden. Ich habe gestern lockere 5 Stunden Muffins gebacken (ich gebe zu, es sind noch genügend übrig – die sind jetzt eingefroren und werden an meinem Geburtstag an die Kollegen verfüttert). Das ist es, was mir reicht, aber von einer „Partnersituation“ oder gar Partnersuche ist hier nicht die Rede. Schon wieder was falsch verstanden?!

Übrigens:
Die Gilmore Girls werden durch meine Erläuterungen weder besser noch schlechter. Vielleicht solltest du dir mal ein wirkliches Bild davon machen, wie gut oder schlecht sie sind ... und nicht einfach davon ausgehen, dass du es eh schon weißt ...

Freitag, Februar 17, 2006

Und wieder lasse ich mich drängen ...

Eigentlich wollte ich hier am Rechner was ganz Anderes tun (Unterricht vorbereiten – was dann wohl mal wieder spät wird), aber die Mails musste ich dann doch lesen und nun möchte ich kurz auf die neuesten Kommentare reagieren.
Ich glaube, dass hier vor allem die Lehrerperspektive völlig verkannt wird – im Sinne von „nicht verstanden“. Lehrer beobachten ihre Schüler sehr genau – wie auch umgekehrt. Die Lehrer allerdings haben einen Erziehungsauftrag und sollen die Schüler auf das Leben vorbereiten. Sie beobachten also und versuchen abzuschätzen, was noch möglich ist, wie viel man von dem Schüler verlangen kann etc. Ich erlebe es so, dass ein sehr hoher Anteil der Lehrer diesen Auftrag sehr ernst nimmt und sich bemüht, in sehr vielen Bereichen ein Vorbild zu sein, Schüler und Eltern auf Defizite aufmerksam machen, die Schüler zu fördern etc. Das schließt sehr vieles ein, z.B. das Aufheben von Müll, das Kommentieren oder Eingreifen bei Streitigkeiten, die Höflichkeit. Da also beobachten wir also zwangsläufig ständig. Außerdem müssen wir den Schülern etwas beibringen, z.B. das erwähnte Drachenviereck (oder war es eine Raute?) sauber zeichnen zu können, sportliche Übungen zu vollbringen oder wie in meinem Fall z.B., Schülern die möglichst korrekte Aussprache der verschiedenen französischen Nasale. Diese – Ach-ist-doch-sowieso-egal-Ich-mach-es-eben-wie-ich-will-Mentalität denke ich, macht da nur sehr begrenzt Sinn. Wenn die Nasale nicht zu unterscheiden sind, gibt es zahlreiche Missverständnisse. Wer da einen sehr großen Überbiss hat oder schon Probleme mit der deutschen Aussprache, ist doch klar, dass der Probleme hat. Wir sehen also tatsächlich zu, dass wir dahin beraten, dass das eine oder andere therapiert wird. Lehrer beobachten auch, weil sie die Schüler regelmäßig bewerten müssen. Sie müssen also möglichst erkennen, worin die Ursachen eines bestimmten Verhaltens oder von Lernproblemen liegen. Ich weiß echt nicht, was also daran so falsch ist, das mal zu benennen, was man da beobachtet. Dass Schulen ihre Schüler zu diesen Benimm-Kursen schicken, zeigt doch, dass zumindest ein Teil auch von anderen als wichtig erachtet wird.
Ja, und wenn man dann als Lehrer was bewirken möchte, dann muss man Empathie aufbringen und das tun auch die allerallermeisten. Sie lieben ihre Schüler, aber nicht so nach dem Motto „An denen ist alles gut so wie es ist.“, sondern, so dass sie tatsächlich etwas unbarmherzig sind und hier und da mal jemanden triezen, damit er sich entwickelt.

Jaaaa, klar, du kannst ganz toll mit vier Fingern tippen und dass dein Chef nicht meckert, ist ein klares Indiz dafür, dass das total okay ist. DIE Argumentation kenne ich. Sehr aufschlussreich auch, diese Information im Zusammenhang zu betrachten, da wir ja alle wissen, dass du deine ellenlangen Kommentare gerne auch während der Arbeitszeit tippst. Wenn wir dann noch die Zeit hinzu rechnen, die du dafür benötigst, Weblogs zu lesen, die dir eigentlich gar nicht gefallen, will ich mal hoffen, dass du keine tariflich geregelte Arbeitszeit hast und zu festen Zeiten den Griffel aus dem Pfötchengriff fallen lässt.

Ich bin unbarmherzig und ihr? Ich ziehe mich hier durchaus nackt aus und zeige ne Menge und mit ein bisschen Empathie hätte man nach halbwegs aufmerksamer Lektüre vielleicht erkennen können, dass die „Gilmore Girls“-Liebe diverse Gründe/Anlässe hat:
  1. hat meine Tochter die immer geguckt, ohne die ich nicht auf diese Sendung zu dieser Tageszeit gekommen wäre. Ich gucke die Serie also aus Nostalgie-Gründen und weil ich ohne meine Tochter mehr Zeit habe und sie sowieso zu einer Zeit läuft, wo ich meinen absoluten Tiefpunkt habe.

  2. handelt es sich um eine alleinerziehende Mutter, die sich u.A. stark an ihren Eltern reibt – es gibt also zahlreiche Parallelen zu meinem Leben, ein wesentlicher Grund, warum mich diese Serie anspricht. Sie lässt mich wirklich über vieles Nachdenken, was wirklich sehr sehr ähnlich schon in meinem Leben passiert ist.

  3. Ich habe hier bereits erwähnt, dass allein die Deko und die Klamotten es wert sind, diese Sendung zu verfolgen. Frau bräuchte theoretisch keinerlei Mode- und Einrichtungszeitschriften mehr.

  4. sind vor allem die Dialoge überhaupt nicht so dumm. Das ist ja gerade das Besondere daran, dass in den extrem schnell gesprochenen Dialogen so dermaßen viele Spitzen stecken, dass es gelegentlich echt anstrengend ist (vor allem, wenn ich es auf Englisch sehe, habe ich arge Mühe mit den zahlreichen Anspielungen).

Ach übrigens, meine Eltern haben sich noch nie eine amerikanische Fernsehserie über mehrere Folgen angesehen (höchstens deutsche Qualitätsprodukte in Episoden wie z.B. „Heimat“), daran liegt’s also nicht. Da sieht man aber tatsächlich, dass ich Eltern habe, die auf Details geachtet haben und es noch tun.

Mir drängt sich irgendwie der Verdacht auf, dass die Serie „Feinmotorik – Koordination – Kulturtechniken“ auch deshalb so kritisch aufgenommen wird, weil es außerdem eine Serie „Dinge, die ich nie kaufen würde“ gibt. Letztere wurde auch als überhebliche Kritik begriffen, was aus mir zusammen eine sehr unbarmherzige, arrogante Besserwisserin macht, die außerdem noch fürchterlich unzufrieden mit sich ist. Eigentlich war auch die Serie rein beschreibend gedacht. Jeder hat bestimmte Einkaufsgewohnheiten, dass die sich von Person zu Person sehr stark unterscheiden können ist in meinen Augen ein kultureller Konflikt im Mikrokosmos oder so ähnlich (zum Beispiel wenn zwei Partner da verschieden gepolt sind – da kann man in Supermärkten und Discountern oft sehr lustige Schauspiele erleben/BEOBACHTEN, wenn Paare gemeinsam einkaufen gehen). Es gibt tausend Dinge, die solche Einkaufsgewohnheiten beeinflussen: Ist der Einkäufer motorisiert, umweltbewusst, befolgt er Diäten, bereitet er viele Speisen aus frischen Zutaten zu (z.B. weil er vom Land kommt und das Tradition hat), ist er arm oder reich, bewirtet er Gäste, kennt er fremde Landesküchen, lässt er sich von Werbefernsehen animieren oder von Sonderangeboten, probiert er prinzipiell gern Neues aus, etc.. Der Kühlschrankinhalt meiner Eltern z.B. unterscheidet sich deutlich von meinem. Meine Mutter würde Emmi Caffè Latte erst recht nicht kaufen, sie würde gar nicht bemerken, dass er im Supermarktregal überhaupt existiert, da sie dort nur ganz gezielt kauft, was sie sich vorgenommen hat. Letztens in Amsterdam hat sie sogar thematisiert, dass sie „so was sonst nie tun würde“, als sie uns auf meine Anregung zwei Coffee to go gekauft hat. Ich bin nämlich nicht grundsätzlich dagegen, ich nehme auch nie eine Thermoskanne mit, nach Amsterdam nicht und zur Schule auch nicht. Für die Zugfahrt fand ich das eben ganz angemessen, nicht aber ständig und vor der eigenen Haustür. Diese Haltung hat zahlreiche Gründe, aber die wichtigsten sind tatsächlich, dass ich glaube, dass alle in der Serie beschriebenen Produkte nur durch extremes Marketing in unser Leben gekommen sind und keiner die wirklich haben will bzw. braucht und, dass sie uns letztlich nur unangemessen viel Geld aus der Tasche ziehen und den Müllberg immens vergrößern. Wenn ich einen Joghurt essen möchte, dann esse ich einen Joghurt und nicht so ein kleines Minifläschchen und wenn es mir nicht gut geht, greife ich erst recht nicht zu dieser angeblichen Medizin.

Mittwoch, Februar 15, 2006

Dinge, die es wert sind – Folge 3 – Nike Dunks

Ja, ich weiß, Nike-Produkte entstehen auch durch Kinderarbeit. Eigentlich mag ich auch die allermeisten Produkte dieser Marke nicht. Einzige Ausnahme: Nike Dunk-Schuhe und ähnliche Modelle.
Ich weiß es noch genau, wie ich vor einigen Jahren in Leipzig diese Schuhe erstmals sah und mich sofort in sie verliebte. Zwar bin ich da sofort in den Laden gesprintet (Quatsch, stimmt nicht, der Laden war noch zu, denn wir schlenderten mit einigen Eltern am frühen Samstagmorgen durch die Altstadt, während unsere Jungs schon unterwegs zur Sportanlage waren, wo sie erfolgreich um den Einzug in die Deutsche Endrunde kämpfen würden. Wir wollten erst zum Spielbeginn nachkommen. Es war also noch verdammt früh und ich konnte erst auf dem Rückweg zum Hotel den Laden betreten.) Als ich den Preis von 139€ sah, war ich allerdings recht ernüchtert. Trotzdem wusste ich, dass es DER Schuh für meinen Sohn ist. Falls ihr’s nicht wisst: Der Schuh stammt im Original aus den 1980er Jahren und wurde in der hohen Version (Dunk High) speziell in den Farben der NBA-Mannschaften für diese Mannschaften gefertigt. Er ist ein echtes Sammelobjekt, da es ihn in unendlichen Farbvariationen gibt, die natürlich nur gewisse Läden in gewissen großen Städten führen. Jedenfalls besitzt mein Sohn mittlerweile 6 Paar Schuhe von Nike in dieser Richtung (die meisten schon total verlatscht, aber natürlich nicht entsorgt), 3 davon sind Nike Dunk Low, eines Nike Dunk High, ein Paar Terminator (super Farbkombination: oliv – hellblau) und natürlich sind alle von eBay. Man sieht: Da habe ich den Geschmack meines Sprosses getroffen. Wenn ihr also einen jüngeren Herrn seht, der diese Schuhe trägt, könnte gut er es sein. Mir würden diese Schuhe sofort auffallen.

Dinge, die es wert sind – Folge 2 – Espresso

Ja, zugegeben, auch da habe ich bisher nicht die Investition in einen Vollautomaten gewagt, aber Zeit und liebe, die investiere ich in diesen meinen allmorgendlichen Cappuccino aus einer IKEA-Espressokanne mit aufgeschäumter Milch. Und den Lidl-Espresso kaufe ich auch nicht. Es muss schon was Besseres sein, aber so ganz festgelegt bin ich da noch nicht. Wo ich schon festgelegt bin, das ist die Ausschließlichkeit. Die Krups T8 steht im Keller und wird nur für größere Kaffeegesellschaften raufgeholt (immerhin ist auch die ein Klassiker und arbeitet mit Druck), ansonsten gibt es nur Espresso. Weg mit den komischen mittelbraunen Bohnen deutscher Röstung! Bah!

Dinge, die es wert sind – Folge 1 – Mozzarella di Bufala

Damit ihr mal seht, dass ich nicht immer nur geizig bin, dachte ich mir, ich schreibe mal Dinge auf, die ihr teures Geld wert sind. Ich muss aber gestehen, dass ich auch bei diesen Dingen immer wieder versuche, sie günstiger zu bekommen.
Beispiel: Büffelmozzarella. Ich gebe zu, dass die Mozzarelle, die derzeit in meinem Kühlschrank lagern, nur 35 Cent gekostet haben (MHD abgelaufen), natürlich aus Büffelmilch, andere kaufe ich nie. Ich habe außerdem einen größeren Vorrat (20 Stück) eingefroren, für Pizza. Also 2,30€, sicher ist er das theoretisch wert, wegen der traditionellen (Hand-)Arbeit, aber stolz ist der Preis schon. Jedenfalls ist das echter Luxus!

Party

Ich war am Wochenende auf ner Party – na ja – ich hatte gedacht, es sei eine große Party, ganz so groß war es aber doch nicht, die Bezeichnung Geburtstagsfeier trifft es eher. Es handelte sich um einen runden Geburtstag. War sehr nett und dauerte bis 5 Uhr – nein, stimmt nicht, ich habe um 5 Uhr mein Auto vollgeladen – wir waren aber längst nicht die letzten. Nur, damit ihr’s wisst. Und die Jubilarin wusste nicht von meinen Einträgen bzgl. mangelnder Einladungen in diesem Weblog. Ja ja, es geschehen noch Zeichen und Wunder!

Kampf oder Dialog der Kulturen?

Eigentlich wollte ich hier eine Reihe zur multikulturellen Gesellschaft und zu interkulturellen Fragen veröffentlichen, da ich diesbezüglich in letzter Zeit besonders viele Erlebnisse und Eindrücke hatte. Die Schule ist mit ihrem doch beachtlichen Teil an Kopftuchträgerinnen schon anders als die meiner Kinder. Und gerade die vielen eMails mit hospitalityclub-Mitgliedern haben mich wieder darüber nachdenken lassen, wie wichtig der Dialog der Kulturen ist. Doch dann kamen die Mohammed-Karikaturen und ich habe lieber geschwiegen. Die ZEIT titelte letzte Woche „Wer will den Kampf der Kulturen?“. Das schien mir zumindest mal eine gute Frage zu sein. Nach der Lektüre einiger weniger Artikel kann ich sagen, die ZEIT hält sich raus. War wohl doch ganz weise, hier lieber keine Meinung zu bekunden? Eines, was dort beschrieben wird, hat sich mir aber doch stark eingeprägt und war mir so doch neu: dass nämlich in den USA Guantanamo eine breite Zustimmung in der Bevölkerung erfahre. Wenn das so ist, dann erscheinen die sehr zurückhaltenden und entschuldigenden Äußerungen meiner neuen amerikanischen Bekannten in einem veränderten Licht. Das macht die Reise dorthin auch interessanter, denn diese Menschen scheinen wirklich kritisch zu sein. Auf geht’s in den Dialog der Kulturen!

Tja, ...

... jetzt habe ich irgendwie doch Dinge geschrieben, denen ich in dieser Breite gar nicht nachgehen wollte. Eigentlich hatte ich gedacht, ich beschreibe hier Beobachtungen (mit wenig Wertung – ganz ohne ist zumindest nicht alles). Der Stift ist halt nur eine Beobachtung und das Watscheln auch, das riesige Tattoo und die überdimensionierten Schuhe ... Ich hatte mir das so vorgestellt, dass ihr, falls ihr z.B. das Tattoo auch zu Gesicht bekommt, schmunzelt und denkt „Ach, so sieht das also aus. Wirklich Wahnsinn!“ oder so. Sonst nix.

Kritisch beobachten? Ja – Bewerten? Manchmal schon! – Von Anderen abgucken? Ja, oft!

Ach was heißt schon „kritisch sein“. Manche Leute sind sehr eigen und etepetete und nennen das dann “kritisch”. Ich glaube, dass ich da anders bin. Ich gucke häufig sehr genau hin (würde aber auch behaupten, dass ich gar nicht so vorschnell urteile – hier z.B. meine ich eigentlich, mich zurückgehalten zu haben – ich beschreibe eher, was ich sehe). Und ja, ich glaube schon, dass ich mir selbst gegenüber auch recht kritisch bin und auch viel von mir verlange. Zu merken, dass mauloffenes Kaugummikauen einem nicht gefällt, ist das Eine, daraufhin den Kaugummigenuss einzustellen, ist das Andere, um nur ein Beispiel zu nehmen, was wir hier noch nicht hatten. Aber allgemein, habe ich immer gerne Kleinigkeiten an mir korrigiert, die andere vielleicht als vollkommen akzeptabel angesehen hätten: die Hände beim zu-Bett-gehen offen zu halten z.B. ist ein Überbleibsel aus der Geburtsvorbereitung oder die Handschrift den jeweiligen Gegebenheiten anzupassen und einzutrainieren, z.B. während eines Frankreich-Aufenthalts das ‚r’ für Franzosen erkennbar zu schreiben, sich später wieder umzutrainieren, damit Schüler die Schrift lesen können, dann wieder das ‚z’ so verändern, dass Schüler mit vereinfachter Ausgangsschrift es erkennen, etc.. Wie bereits erwähnt, die Gabel beim Schneiden korrekt halten, das Schneiden von Gemüse (gemäß den Vorbildern der Fernsehkochs) möglichst zu optimieren (nicht allein an Eleganz, sondern auch an Effektivität und feiner gewürfeltem Produkt), bei Gartenarbeit den Rücken zu entlasten, Karten möglichst perfekt mischen zu können (gelingt mir nur mit circa 60 Karten, also bei Doppelkopf und beim „großen Dalmuti“, beim Skat mische ich klassisch und nicht sehr elegant). Wenn ich etwas häufig tue, warum soll ich es dann nicht gezielt trainieren?
Bin ich deshalb besser als die anderen? Ja und nein. Nein, weil es natürlich noch tausend Dinge an mir gäbe, die noch zu verbessern wären, wenn sie mir denn auffielen und ja, weil ich daran arbeite, besser zu werden und das in gewissen Grenzen auch glückt. Jemand, der immer nur gerne so bleibt, wie er immer schon war, ist in meinen Augen tatsächlich – wie soll ich’s sagen – na, ich wollte so jedenfalls nicht sein. Hierzu fällt mir der Film „Nicht ohne meine Mutter“ ein, wo ein Transsexueller sagt, sein Körper sei nun, nach etlichen Operationen, genau so, dass er zu ihm passe. Ich glaube schon, dass man sein Leben als eine formbare Masse ansehen sollte und dass man selbst die Zielrichtung vorgeben und bewusst angehen sollte. Das heißt nicht unbedingt, dass derjenige, dem das weniger gelingt, schlecht ist. Schlecht finde ich aber schon, wenn man es nicht versucht.
Die Sache mit dem Stift finde ich vor allem viel zu einfach zu ändern. Deshalb wundere ich mich eigentlich, dass die Leute es nicht tun. Mein Gewicht dauerhaft in den Griff zu bekommen, z.B., finde ich viel schwerer. Extrem schief stehende Zähne (vor allem Daumenlutscher) im Erwachsenenalter korrigieren zu lassen, z.B. ist ja auch eine Kostenfrage. Trotzdem denke ich auch da häufig: Mein Gott. Mach doch mal was. Du kriegst ja bald die Lippen nicht zusammen, vor lauter Zähnen!
Unzufrieden bin ich nur in einem sehr überschaubaren Maße, gerade genug, um sagen zu können, was mir fehlt. Meine Grundstimmung ist Zufriedenheit – die sich in zufriedener Stubenhockerei äußert (ähnlich wie es in der gestrigen Gilmore-Girls-Folge von Loreley benannt wurde: „Ich war schon immer eine Stubenhockerin.“). Meine Tante sagte mir am letzten Sonntag, ihre Leidenschaft sei „Wohnen“, das fange morgens schon an, wenn sie den ersten Kaffee trinke und sich zufrieden in ihrer schönen (immer mit reichlich Blumen – ganz für sie allein dekorierten) Wohnung umsehe und das genieße. So bin ich auch – sehr zufrieden, mit dem, was ich mir hier geschaffen habe – auch damit, dass es hier wirklich so aussieht, wie ich es haben wollte.

Sicher gibt es DIE korrekte Art, einen Stift zu halten

Für Linkshänder gilt das so nicht, denn für die ist unsere Schrift nun wirklich nicht gemacht. Welche Technik da optimal ist, weiß ich nicht, aber für Rechtshänder sind kleine Abweichungen „zulässig“ (z.B. den Stift höher oder tiefer greifen), aber wann die Grenze überschritten ist, ist deutlich zu erkennen (mehr Finger als nötig beteiligt).
Heute wieder erlebt: eine Schülerin, die ein Drachenviereck konstruieren sollte, mit einem handelsüblichen Bleistift, um den sich vier Finger rankten. Es klappt schlicht nicht und das Ergebnis sieht nicht so aus, wie es sein soll. Ob es an den merkwürdig dicken Lamy-Lernstiften liegt? Die kann man nämlich gut so halten – vor allem, wenn die Hand noch klein ist - nicht aber einen handelsüblichen Bleistift. Der ist schlicht zu dünn. Und dann kommt noch die Krampfanfälligkeit.
Ich habe nicht gesagt: „Ich bin toll, weil ich den Stift, Messer, Gabel und Löffel gut halten und auch ohne zu watscheln laufen kann.“ Ich habe lediglich gefragt: Bin ich die einzige, die so etwas stört?! Merkt das keiner? Interessiert das keinen? Ist das tatsächlich okay?

Sonntag, Februar 05, 2006

Arme Stiefel - so allein

Gut, ihr habt ein gutes Recht, auch mal was anderes zu lesen. Von den großen Abenteuern, die Petralein sonst noch so erlebt.
Also nun hier noch schnell die Geschichte meiner Stiefel, bevor ich mich ermattet auf mein Sofa werfe, eine DVD einwerfe und den Ton auf volle Pulle stelle:
Also: Meine Stiefel, die mit dem lecker warmen Lammfell drin, mussten das ganze Wochenende ohne mich in der Eiseskälte verbringen.
Wie es dazu kam?
Nun, leider hatte sich die Naht der Sohle in den letzten Monaten so allmählich verabschiedet. Es musste also neu genäht werden und ich habe die Stiefel schon vor etwa zehn Tagen in meinem Auto deponiert, um sie bei Gelegenheit bei einem Schuhmacher abzugeben. Auch da hatten sie es schon kalt – zugegeben – aber sie waren immer noch unter meinem wachenden Auge – z.B. in Blickweite von diesem PC hier aus. Am Donnerstag dann habe ich mich ihrer endlich erbarmt und wollte sie nun gestern von der Reparatur abholen, doch was sah ich da? Ein Stiefel war noch überhaupt nicht bearbeitet, der andere hing noch in die Nähmaschine eingespannt.
Was war geschehen?
Nach etwa zehn Zentimetern Naht hatte die Maschine ihre Dienste versagt und wartet seitdem auf einen neuen Zahnriemen, der für Montag oder Dienstag erwartet wird.
Arme Stiefel und arme kalte Füße!!!

Ja Steffi – du hast Recht – ich bin auch schon ganz erschöpft

Stöööhn – trief vor Selbstmitleid ...
Wird Zeit, dass ich mal wieder was erlebe ...

Ihr seid alle zum Geburtstag eingeladen

Ich könnte diesem Post wieder mal einen Titel geben, der das Alleinerziehenden-Dasein erwähnt, will es aber hier mal positiv wenden und zeigen, dass ich ja auch lerne und das Thema Geburtstag in Zukunft anders angehen will. Auch werde ich versuchen, mich nach diesem Post dem Alleinerziehenden-Thema nicht wieder so fokussiert zu widmen, denn ich bin ja mehr als nur das.
Das Thema Geburtstag also könnte neben den Wochenenden und den Ferien der dritte wunde Punkt sein (habt ihr’s gemerkt – Weihnachten gehört irgendwie nicht dazu – das habe ich recht schnell überwunden). An manchem Geburtstag habe ich mich echt gefragt, was ich denn da eigentlich veranstalte? Ich hatte nicht vor, groß zu feiern, habe aber durchaus den Kühlschrank reichlich bestückt und auch einige Wochen vorher angefangen, hier und da Menschen einzuladen, die mir am Herzen lagen. Das geschah gelegentlich per eMail oder SMS, häufiger aber per Telefon. Da ich keine allzu große Liste der potenziellen Gäste hatte und auch jede Einladung mit einem gemütlichen Schnack verbinden wollte, waren es nicht wirklich viele Gäste, gelegentlich kam ich nicht dazu, gewisse Kandidaten weiter unten auf der Liste rechtzeitig anzurufen und als ich sie dann kurzfristig erreichte, waren sie für den Abend schon verplant oder verreist.
Die große Schwierigkeit, besteht darin, dass mein Geburtstag so gut wie immer in den Osterferien liegt und meine Eltern nahezu ausnahmslos verreist waren, so auch zahlreiche nette Kollegen. Steffi und mein Bruder wurden nicht ausdrücklich eingeladen, da ja nichts wirklich Großes geplant war und die Entfernung doch mehrere hundert Kilometer beträgt. Männer habe ich z.B. überhaupt nie eingeladen. Gemeint sind Männer, die nicht als Begleitung ihrer eingeladenen Frauen kamen. Also z.B. Udo, Norbert, oder neuerdings z.B. Dietmar. Ich hätte es nie gewagt, die einzuladen und vielleicht war das auch ein Fehler. Ich weiß nicht so recht, wie die Frauen das finden, ob sie in mir eine mögliche Konkurrenz sehen. Vermutlich muss ich sie einfach mit einladen, dann sehen, ob es passt, sonst kommt der Herr eben beim nächsten Mal ohne Begleitung?! Bei Norbert kommt ja noch hinzu, dass die Gattin gar nicht weiß, dass es mich überhaupt gibt. Wir treffen uns alle paar Monate nach dem Unterricht in einer Kneipe und unterhalten uns extrem gut und das auch immer wieder und wieder (ich kann es manchmal gar nicht fassen, wie nett es doch sein kann) und dann ist gut. Ihn habe ich übrigens zu meiner letzten Party (immerhin erst 20 Monate her – also nicht wirklich eine Ewigkeit) durchaus eingeladen und auch ausdrücklich seine Frau eingeschlossen, aber ... na ja ... das will er wohl nicht.
So kamen dann letztlich doch merkwürdige Konstellationen zusammen. Es handelte sich durchaus um Menschen, die ich gerne um mich habe, aber andererseits fehlten sehr viele mir besonders wichtige Personen. Einen Geburtstag z.B. habe ich mit Katrin, Markus, Bernhard und Petra verbracht. Einen anderen mit Susanne und Mann (dass mir gerade der Name nicht einfällt – ist doch bezeichnend – so nah nämlich steht er mir – sie ist okay – er ist auch ganz nett – steht mir nur eben irgendwie gar nicht nahe). War da überhaupt noch jemand dabei? Ja, ich glaube Andrea und meine Tante. Ach Gottchen! Welch gelungene Kombination!
In diesem Jahr waren es dann gegen Abend (ich glaube, meine Tante war schon weg und meine Nachbarn auch) Susanne, Andrea, Steffi W., Uwe und gegen 10 kam dann Céline, die ich bis dahin gar nicht kannte, die den Bordeaux-Austausch begleitete und eine gute Woche bei mir wohnte. War auch ganz nett, aber merkt ihr es? Es fehlen welche! Und das ist doch offensichtlich, um wen es sich da handelt: STEFFI!!!!!!!! Mein BRUDER!!!!! Meine SCHWÄGERIN!!!!!! Dann mit Abstrichen (die sehe ich zumindest oft genug, deshalb ist mein Bedürfnis, sie unbedingt dabei zu haben nicht ganz so groß), meine Eltern und dann Claudia (die dann auch häufig verreist ist). Katrin und Markus habe ich auch gerne dabei, aber die sind auch gekommen, wenn ich sie denn eingeladen habe und dann die ganzen Herren, denn mit denen verstehe ich mich echt immer recht gut (zumindest ist das meine Wahrnehmung): Norbert, Udo, Günther, Ralph-E., neuerdings auch Dietmar, aber auch gerne die netten Eltern aus der Jugendmannschaft, Bernhard, Petra, Wolfgang und Ulla und du, Marion. (Post Scriptum: Ja Ralf, du passt einfach in keine der aufgeführten Kategorien - aber wo ich dich auch an mittlerweile immerhin zwei Stellen mehr oder weniger lobend erwähnt habe - darfst du natürlich auf meiner Party auch nicht fehlen - in die Kategorie den-traue-ich-mich-nicht-einzuladen-weil-sonst-die-Frau-eifersüchtig-wird gehörst du allerdings auch nicht).
So und jetzt kommt’s: Ich nehme mir vor, in Zukunft rechtzeitig und klarer zu sagen, wen ich da gerne sehen möchte und in diesem Jahr seid ihr alle recht herzlich zur Party eingeladen, ihr, denen ich den Link zu diesem Blog geschickt habe und die ihr möglicherweise sowieso wisst, wann und wo ihr euch einzufinden habt – ja, es soll am Geburtstag selbst sein (ab 19.00h wäre mir recht) – und ich werde hier Ende März Zeit und Ort bekannt geben, so dass auch aufmerksame und treue mir bisher unbekannte Leser kommen können. Vereinbaren wir doch mal folgendes: Die Information wird am 30.03.2006 ab Null Uhr hier zu finden sein und irgendwann Anfang April wieder gelöscht (also frühestens am 01.04.2006 um Null Uhr). Wie wäre das? Ich freue mich schon und bin gerade auf letztere schon ganz gespannt.

Schon wieder die Frage: Warum bloß schreibt Petra hier?

Nein, ich glaube nicht, dass alle möglichen und letztlich zufriedenstellenden Antworten auf o.g. Frage bereits in diesem Blog gegeben sind. Aber einige Antworten glaube ich schon genannt zu haben. Hier noch mal eine Zusammenstellung:
  1. Ich habe nicht so viele Gegenüber, die sich mein Geseiere von Angesicht zu Angesicht anhören möchten.

  2. Vielleicht nehmen es aber durchaus manche Menschen in meiner Umgebung zur Kenntnis, wenn sie es häppchenweise und im selbstbestimmten Tempo nachlesen dürfen, langsam und im Stillen ihre Gefühle und Gedanken dazu ordnen, möglicherweise erneut nachlesen und sich dann erst zu Wort melden (auf welchem Weg auch immer).

  3. Ja, ich könnte durchaus ein nicht-öffentliches Tagebuch führen und mir da auch Ballast von der Seele schreiben, aber dann wäre es wieder ein weiteres Sich-um-sich-selbst-Drehen, was ich irgendwie schon genug tue.


Ich weiß, dass ihr alle genau wisst, dass ich keinen Partner habe und euch genau wie ich bereits sehr daran gewöhnt habt. Ich erwarte deshalb auch eigentlich nicht, dass ihr mich ständig einladet oder mit Männern verkuppeln wollt. Ihr sollt durchaus weiterhin ganz normal mit mir umgehen. Bloß ab und zu solltet ihr zeigen, dass euch der Hintergrund bewusst ist (und genau deshalb stelle ich das hier so breit dar, denn das Alleinerziehenden-Dasein ist nun mal eben ganz prägend in meinem Leben), z.B. in den folgenden Fällen:
Geschenke – ich weiß, dass das bei mir ein ewiges Thema ist und sich wohl nie zur Zufriedenheit lösen lässt. Denkt daran, dass ich keinen Partner habe, der mir den Einkaräter, das Kabrio oder die Traumreise zu zweit schenkt (alles im Bekanntenkreis schon vorgekommen) und bedenkt, dass euer Geschenk potenziell das schönste und persönlichste sein könnte ... ihr habt eine reelle Chance (ich weiß, ich treffe auch nicht immer ins Schwarze, aber häufiger bemühe ich mich sehr – nicht immer bei allen – zugegeben).
Einladungen bzw. Beteiligung an anderen Geselligkeiten. Ja, ich möchte meine guten Freundinnen häufiger mal ganz privat für mich haben, ohne Kindergeplärr oder den Gatten dabei, aber ich habe es auch gerne mal anders. Wenn ihr mir von euren weiteren Freunden und Bekannten erzählt, möchte ich die auch gerne mal kennen lernen. Vielleicht verstehen wir uns ja alle ganz super und haben Lust auf gemeinsame Unternehmungen? Beispiel Nina! Wer hätte gedacht, dass das so nett ist, dich kennen zu lernen, (zumal du ja auch noch viel jünger und in einer ganz anderen Lebenssituation bist, aber das ist ja letztlich häufig egal)? Und das ist es. Wirklich nett zu wissen, dass du dich hier mittlerweile auch schon mal umgesehen hast und dich das tatsächlich interessiert, was ich hier schreibe. Ich habe ja bereits berichtet, wie wenige Menschen ich im Schulalltag kennen lerne, über meine weiteren Aktivitäten, die ja durchaus vorhanden sind, bei denen ich auch Menschen kennen lerne, aber irgendwie häufig die falschen, werde ich demnächst berichten, versprochen. Falls ihr also im mehr oder weniger großen Kreis einladet, überlegt mal, ob das was für mich wäre (vielleicht habe ich ja Zeit und komme angereist – denn das ist ja das nächste Problem, die Entfernung), auch wenn wir uns gerade erst gesehen haben und mein Besuch vielleicht noch gar nicht wieder fällig ist.
Ja und nun zum Thema Verkuppeln: Nein, Blind Dates möchte ich nicht, aber wie wäre es, wenn ihr mal gelegentlich an mich denkt? Hier sind vor allem auch die Männer angesprochen. Abgesehen von den an anderer Stelle erwähnten männlichen Freunden, verstehe ich mich ja auch mit den Partnern einiger Freundinnen ganz ausgezeichnet (Steffi sagt manchmal: „Merkst du es nicht? Der liebt dich. So ist der sonst zu keiner.“ – Ich hoffe, dass das hier nicht zu privat ist – sag’s mir, dann lösche ich’s wieder). Und nein, natürlich habe ich nicht vor, euch die Männer auszuspannen, aber vielleicht haben die nette Männerbekanntschaften und vielleicht ergäbe sich da mal was? Keine Ahnung was, ein Segelturn, ein Picknick, ein Ski-Urlaub, ein Spiele-Abend, eine Party, weiß auch nicht?! Nicht zu gezwungen bitte, nur bitte mal darüber nachdenken.
Kurz und gut: Hier schreibe ich auch die Dinge auf, von denen ich denke, dass ihr sie nicht in der angemessenen Gewichtung wahrnehmt. Vielleicht habt ihr mich ja als ganz besonders tough und zäh und fürchterlich selbstbewusst wahrgenommen? Stimmt ja auch alles. Überseht nur bitte die anderen Aspekte nicht und ich denke das tut ihr. Jetzt wisst ihr’s also, was ja nicht unbedingt sofort zu einer totalen Verhaltensänderung führt, aber vielleicht ist es doch gut, dass ich es geäußert habe? Ich für meinen Teil, habe jedenfalls das Gefühl, dass es gut ist, das alles gesagt zu haben und zwar nicht nur in dem Sinne, dass es endlich mal gesagt wurde (also ich es mal endlich so für mich formuliert habe, was auch in einem intimen Tagebuch oder gegenüber einem Psychotherapeuten hätte geschehen können), sondern auch, dass ich weiß, dass einige von euch es gelesen haben und dass es möglicherweise irgendwo seine Wirkung zeigt.
Nun gut. Letzter Punkt der oben angefangenen Liste – das Thema Öffentlichkeit: Liest einer von euch schon mal andere Blogs? Ich glaube tatsächlich, dass so was hier für Fremde interessant sein kann. Priesemut war nur ein erster Beweis dafür. Viele Romane sind doch auch nicht anders und die Autoren verstecken sich doch auch nicht allesamt hinter einem Pseudonym. Das Risiko ist bekannt aber größtenteils kalkulierbar (schließlich schreibe ich hier nicht von irgendwelchen sexuellen Abenteuern, Abtreibungen, Drogendelikten, auch nicht über Schüler oder Kollegen und ich lästere auch nicht über das hiesige Schulsystem oder unsere neue Ministerin). Der Gewinn kann doch darin liegen, Fremde zum Nachdenken zu bringen, ihnen die eigene Meinung über sich selbst oder die Welt kund zu tun (als eine sehr persönliche Möglichkeit der Wahrnehmung) und eben möglicherweise auch Reaktionen von völlig Unbeteiligten zu erhalten, die vielleicht Profis im Blog-Lesen sind und eine ganz neutrale Bewertung (inhaltlich, stilistisch, wie auch immer) beitragen können. Das sehe ich als Bereicherung und auch als Abenteuer.
Letztlich ist es jedem selbst überlassen, ob er sich hier genau so outen möchte, aber ich LIEBE zugegebenermaßen das Internet. Es wird häufig zur dreistesten Verarschung und Vermarktung von Produkten gebraucht, die kein Mensch haben möchte – aber es ist auch eine total geniale Möglichkeit, sehr tolle, individuelle, kreative Sachen damit zu machen, da es von Grund auf chaotisch, anarchisch und völlig unstrukturiert ist. Dabei mitzumachen macht eben auch sehr viel Spaß, vor allem auch, da es weltweit wirkt. Ich wirke in diesem großen Chaos gerne mit und trage damit dazu bei, dass es ist, was es ist, das Internet. Ich hoffe, man merkt, dass es Spaß macht?!

Samstag, Februar 04, 2006

Wo man echt sparen kann – Folge 1 – Telefon- und Internet-Anbieter

Mir war ja schon immer klar, dass man die Telefon- und Internet-Anbieter oder zumindest die Tarife regelmäßig wechseln muss, um nicht Gefahr zu laufen, fürchterlich übers Ohr gehauen zu werden. Nachdem ich nun schon seit 27 Monaten Arcor-Kunde bin, habe ich schon seit einem ganzen Weilchen immer mal wieder auf deren Site geguckt und Tarife verglichen. Meine Idee war die, von den hohen Grundgebühren runter zu kommen. Nun ist diese Site eigentlich nur für Neukunden konzipiert. Tarif-Wechsler müssen z.B. auch die Kündigungsfristen bzw. Laufzeiten ihrer aktuellen Verträge berücksichtigen und der Vergleich ist dort kaum möglich.
Heute jedenfalls bin ich endlich mal in so einen Arcor-Laden gegangen und wollte mich informieren, wie ich von dem dusseligen ISDN loskomme, das horrende Gebühren kostet und ich gar nicht brauche, da wir ungefähr nie telefonieren, höchstens mal skypen. Ich dachte mir, dann kaufe ich mir eben eine andere Telefonanlage – möglichst eine, die Voice-over-IP kann und gut ist.
Falls ihr euch ähnliches auch vorgenommen habt, so habe ich hier eine gute und eine schlechte Nachricht. Zunächst die gute: Irgendwas scheint im Busch – für die CEBIT sind Neuerungen geplant – unter Anderem ein Handy-Tarif ähnlich dem von Aldi. Ich hoffe mal, dass man danach auch Voice-over-IP-Angebote bekommt und auch das ISDN abbestellen kann oder vielleicht auch den kompletten Telefonanschluss, ohne auf die Flatrate verzichten zu müssen, denn das ist die schlechte Nachricht: Bei Arcor muss man noch das blöde ISDN haben.
Trotzdem hat sich mein Besuch total gelohnt: Ich habe tatsächlich seit mittlerweile 15 Monaten 15€ monatlich zu viel bezahlt und bekomme bei dem neuen Tarif auch noch eine 2000er Leitung, die ich bisher nicht hatte und eigentlich auch nicht brauche.
Man merke sich also: Alle 12 Monate muss man sich beraten lassen, sonst wirft man Geld zum Fenster raus.

Koordination – Feinmotorik – Kulturtechniken – Folge 3 – Tastschreiben

Auch so ein Thema. Warum kann eigentlich nur ich ordentlich tippen? Lernt das heute keiner mehr? Kürzlich fragten mich zwei Schüler, die sich bei der Polizei bewerben wollen (ist mir irgendwie doch sympathischer als die sehr sehr sehr vielen Schüler, die sich alle bei der Bundeswehr bewerben), wo man denn tippen lernen könne, da dies für die Bewerbung erwartet werde. Na endlich kommt mal jemand darauf, dass man diese Fähigkeit gebrauchen kann.
Ist ja grauslich, was man da so gelegentlich erlebt. Nur so am Rande erwähnt: Meine Kollegen mussten alle eine Vielzahl von Seminararbeiten und eine Erste und Zweite Staatsarbeit schreiben. Haben die alle zu viel Geld? Haben die alle eine Sekretärin bezahlt? Wenn ich die im Lehrerzimmer am PC sitzen sehe, graust es mich.
Eins meiner Highlights unter den Erlebnissen zu diesem Thema war das Bestellen einer Spezialfarbe bei einem Farb-Großhändler hier um die Ecke. Der Monitor des Verkäufers war so gedreht, dass ich keinen Einblick hatte, aber ich vermute, dass es sich um ein DOS-Programm zur Lager- bzw. Bestellungs-Verwaltung handelte, denn der Verkäufer betätigte häufig Tab- und Entertaste. Nicht allein, dass es völlig ineffizient ist, wenn man abwechselnd auf die Tastatur und den Monitor blickt, da man nie simultan mit dem Auge die Fehler sieht, die die Finger auf der Tastatur gerade produzieren. Aber zum Thema Grobmotorik lässt sich noch hinzufügen, dass ich befürchtete, die Enter-Taste springe mir jeden Augenblick ins Gesicht oder versage doch augenblicklich ob des rüden auf-sie-Einschlagens ihre Funktion. Nichts dergleichen! Was die nicht alles aushalten müssen, solche Tasten. Aber mal ganz ehrlich: Wie angenehm ist es doch, wenn Menschen ihre Bewegungen kontrolliert koordinieren oder gar blind tippen können – eine (obsolete) Kunst(-fertigkeit)?

Dinge, die ich nie kaufen würde – Folge 3 – abgepackte frische Obst-Häppchen

Kauft überhaupt irgendeiner meiner Leser noch in gut sortierten Supermärkten ein? Ich eher selten und dann meist um ganz bestimmte Dinge zu kaufen, die die Discounter und der Wochenmarkt nicht führen. Bestimmte Espresso-Marken z.B. oder Dr.Oetker-Schoko-Müsli, auf das mein Sohn schwört (hab schon mal überlegt, ob ich ihm eine ähnliche Mischung selbst mischen sollte?!) oder wenn Nutella im Angebot ist oder mariniertes Schweinegeschnetzeltes. Jedenfalls gibt es da die sonderbarsten Dinge, von denen ich mich immer frage wer die wohl kaufen mag. Z.B. abgepackte mundgerecht geschnittene Obst- oder Gemüsestückchen für zwischendurch. Wer so was kauft? Na, meine Kollegin z.B. (für Steffi: es ist die, der du deinen Krüppelzeh zu verdanken hast). Täglich außer montags kommt sie mit solch eingepacktem Obst an. Ich habe gelegentlich einen Blick auf das Preis-Etikett geworfen. In der Regel liegt der Preis für knappe 200g geringfügig über 1,50€. Letztens aber (im Moment ist ja alles recht teuer, wegen des anhaltenden Frosts), kosteten 8 dicke Weintrauben und etwa 120g gewürfelte Honigmelone und Birne 2,51€!!!! Multipliziert mal 17 Tage im Monat: Dafür kaufe ich mir auf dem Markt 80 vollreife kleine Ananas, 7 modische Pullover oder meinem Sohn bei eBay ein Paar sehr coole und rare Markenschuhe inklusive Porto. Nur mal so zum Vergleich!!!

Dinge, die ich nie kaufen würde – Folge 2 – Emmi Caffè Latte

Nächste Woche im Angebot bei real: Emmi Caffè Latte oder Choco Latte verschiedene Sorten, jeder 230ml-Becher 0,99€, Grundpreis: 100ml=0,43€.
Hallo? Weiß denn keiner mehr, wie man so was selber macht? Haben die Leute keine Thermoskannen oder dichten Tupper-Behälter oder was ist los? Ich schlürfe gerade genau das gleiche: kalten Espresso mit viel Milch und etwas Vanillinzucker – heute mal ohne Eiswürfel.
Gut, ich gebe zu, die ganze „Dinge, die ich nie kaufen würde“-Serie ist nur was für Leute wie mich, die so geizig sind, dass sie versuchen, an Lebensmitteln zu sparen. Wenn ich so viel Geld hätte wie meine Eltern, würde ich vermutlich noch ganz anders einkaufen als die und überhaupt nicht auf Preise achten. Mehr als 300% von meinen Ausgaben für Lebensmittel schafft man eh nicht auszugeben, wenn man selbst kocht und nicht ausgeht. Wenn ich also z.B. 3000€ mehr im Monat hätte, würden mich die 1000€ mehr für Lebensmittel nicht kratzen. Schnäppchen machen macht in anderen Bereichen als im Lebensmittelbereich sicherlich mehr Spaß, aber Lebensmittel brauchen wir nun mal jeden Tag und bei Durchschnittsverdienern machen sie den größten Teil des Budgets aus.
Zurück zum Caffè Latte. Das ist so ähnlich wie mit dem Coffee to go. Keine Frage, dass es schön ist, unterwegs mal einen richtig guten Kaffee zu schlürfen. Aber eine meiner Kolleginnen, die genau eine einzige U-Bahn-Station mehr als ich fahren muss (also dann insgesamt 3 Stationen bis zum Hauptgebäude und 2 Stationen bis zum Oberstufengebäude) kauft sich doch tatsächlich auf diesem Weg regelmäßig noch einen Coffee to go. Der ist nicht ansatzweise leer, wenn sie in der Schule ankommt und dann irgendwann auch kalt. Sie trinkt den auch gerne kalt. Kein Problem – ich auch – aber dann kann ich ihn mir doch gleich von zu Hause mitnehmen. Das ist doch unendlich viel billiger und auch keinerlei Unterschied hinsichtlich des Zeitaufwandes. Und dann der Müll, der produziert wird! Also ehrlich. Das ist mir echt fremd. Da bin ich viel zu geizig.

Koordination – Feinmotorik – Kulturtechniken – Folge 2 – der „kaputte Stuhl“

Mein Vater wird sich möglicherweise köstlich amüsieren, wenn er das hier liest. Denn da hat er mir tatsächlich etwas eingepflanzt, was ich nicht vergessen werde: die Tischkultur.
Ich kann mich übrigens nicht erinnern, dass ich meine Kinder jemals belehrt hätte, wie man sich bei Tisch zu benehmen hätte, sondern denke, dass hier wie so oft wichtiger war, Vorbilder zu haben. Meine Kinder haben noch nie Probleme gehabt, das Besteck zu halten und wenn sie mit einer Hand aßen, wäre nie jemandem eingefallen, die freie Hand nicht auf dem Tisch liegen zu haben. Selbst ohne Vorbild würde ich denken, merkt ein normaler Mensch doch, dass man sonst dazu neigt, sich immer tiefer über den Teller zu beugen. Auch kann ich mich nicht erinnern, dass jemals jemand den Ellbogen auf dem Tisch hatte oder ihn auch nur ansatzweise auf Schulterhöhe angehoben hätte, um mit der Gabel ein besonders zähes Stück Fleisch zu fixieren.
Als ich häufiger mal bei meiner Freundin Andrea speiste, wurde das Benehmen bei Tisch erstmals seit meiner Kindheit wieder zum Thema gemacht. Dort wird gerne gesagt, jemand habe wohl „den kaputten Stuhl“, um dezent darauf hinzuweisen, dass es ja sonst keinen Grund gebe, warum er die linke Hand unter dem Tisch habe ...
Ich selbst habe diesen Spruch, seit ich ihn kenne, drei Mal selbst geäußert und beim letzten Mal ist mir erstens aufgefallen, dass die angesprochene Person sehr irritiert war und zweitens, dass ich von „kaputten Stühlen“ nur so umzingelt war, also anscheinend ich die einzige war, die so etwas stört?! Ist das so? Merkt das keiner? Interessiert das keinen? Ist es tatsächlich okay, wenn ich während eines mehrgängigen Essens, die ganze Zeit einen Arm auf dem Schoß liegen habe und mich bedrohlich tief über den Teller beuge, weil ich es auch nicht für notwendig halte, meinen Stuhl etwas näher an den Tisch zu rücken? Also, lieber Vater, bei mir hättest du so'was immer kommentiert ... komisch, bei anderen bleibst du stumm.
Ach ja! Noch etwas: Gestern las ich in der Zeitung von einem von einer hiesigen Realschule veranstalteten Benimm-Kurs, dessen Höhepunkt ein 5-Gänge-Menü darstellte. Wofür so etwas Aufgesetztes, wenn unsere Kinder das auch so ganz nebenbei lernen können?
Und noch etwas: Mein Sohn empört sich regelmäßig über Tischmanieren und diskutiert mit seinem Freund Lutz häufiger darüber. Der nämlich scheint die Manieren nicht mit der Muttermilch mitbekommen zu haben und ist nun ganz erpicht darauf, auch möglichst immer alles richtig zu machen (und ein Mann von Welt zu werden). Wir hatten schon häufiger Diskussionen über die korrekte Weintemperatur und über schlechten Service in Restaurants.

Koordination – Feinmotorik – Kulturtechniken – Folge 1 - Allgemeines

Teile dieses Beitrags könnten auch in der Serie „Beobachtungen“ erscheinen, ich möchte das Thema aber hier mal im Zusammenhang beleuchten.
Seit ich U-Bahn fahre und zwischen den Stationen dann folglich zu Fuß unterwegs bin, habe ich noch mal mehr Gelegenheiten, Menschen zu beobachten. Beim Einkaufen, im Sportverein, in Restaurant oder Mensa und in der Schule aber bot sich mir eigentlich schon immer viel Beobachtungsmaterial.
Ich finde es erschreckend, wie viele Leute nicht normal einen Fuß vor den anderen setzen, Sprachfehler haben oder das Besteck oder ein Schreibgerät halten, als hielten sie einen riesigen Löffel, mit dem sie einen großen Topf Gulasch oder Latexfarbe umrühren müssen.
Ja merkt denn überhaupt noch jemand etwas? In der Schule versuche ich nicht überheblich zu sein und Schüler speziell auf die falsche Haltung des Stifts hinzuweisen. Meist erzähle ich dann die Geschichte von einer Freundin, die sich bei mir dafür bedankt hat, dass ich sie darauf aufmerksam gemacht habe, da sie schon aus lauter Verzweiflung ihr Tagebuch per Computer führte, nachdem sie sonst immer schon nach kurzer Zeit einen Krampf in der Hand bekommen hatte.
Aber jetzt mal ganz im Ernst. Da wundern wir uns, dass wir für bestimmte geringer qualifizierte Berufe keine geeigneten Leute mehr finden. Mich wundert das nicht. Mal ganz abgesehen von Leistungssport, den man natürlich nicht betreiben kann, wenn man watschelt wie eine Ente, wie wollen wir jemandem beibringen, beispielsweise als Zahntechniker, Elektroniker oder Uhrmacher zu arbeiten, der nicht mal einen Stift ordentlich halten kann?
Ich habe schon mal überlegt, das Thema im größeren Kollegenkreis, z.B. in einer Konferenz anzusprechen, aber ich habe gleich mehrere Kollegen, die Stifte ähnlich halten. Eine Kollegin klemmt den Stift doch tatsächlich zwischen kleinen Finger und Ringfinger und führt ihn mit dem Daumen!!!!! Da ist also sicherlich Behutsamkeit angesagt – etwas getan werden muss aber in jedem Fall.
Dieser Beitrag könnte natürlich auch unter einer ganz anderen Überschrift erscheinen. Im Zusammenhang der Bedeutung der frühkindlichen Förderung und der Bildungskrise könnten die feinmotorischen Defizite ein Thema sein, der komplette Bereich, ließe sich aber auch im kulturellen Vergleich betrachten. Ich habe nämlich zwei Beobachtungen gemacht: Die watschelnden, lispelnden Personen kommen häufig aus der „eingeborenen“ Unterschicht, sind also selten Ausländer. Anders ist das mit der Kulturtechnik „Tischkultur“, wo Menschen aus anderen Ethnien andere Gewohnheiten haben. Russische und polnische Schüler haben sich da von mir gerne freundlich belehren lassen und waren durchaus dankbar für die Hinweise.

Mozartjahr

Manchmal findet man ja tatsächlich echt bekloppte Sachen, wenn man so in den Blogs anderer Leute herumschnuppert. Dieses fürchterliche Machwerk hier fand ich in einem frankokanadischen Blog: Was wohl Mozart hierüber dächte?! Anhören und lachen!!!

Freitag, Februar 03, 2006

Sylt – Folge 1

Jetzt wurde schon von Urlaub gesprochen. Ich hoffe übrigens nicht, dass das total armselig rübergekommen ist, ist es nämlich nicht wirklich, aber es ist auch nicht so, dass ich nicht verreisen möchte und so ...
Verreisen tue ich ja aber trotzdem. Meist nach Sylt und dazu muss nun doch noch was gesagt werden: Das ist meist total schön: Die Mischung: Die Insel selbst, die Tatsache, dass meine Eltern meist da sind, wir aber nicht ständig was gemeinsam machen müssen, dass meinen Kindern da mittlerweile durchaus genug einfällt, um sich auch allein zu unterhalten, auch wenn sie leider nicht surfen, aber das Kneipen-, Diskotheken- und Strandparty-Angebot, genauso wie das Shopping-Angebot sind schon toll. Ja und dann Morckel und ihr Umfeld eben auch. Ich weiß, wenn du auf der Insel bist bzw. ihr auf der Insel seid, dann rennen euch alle möglichen Leute die Bude ein und ihr müsst euch teilweise entscheiden, was ihr überhaupt noch erledigen wollt und so. Aber ich finde das toll! So lebe ich sonst nie und dass es so total entspannt ist, liegt natürlich auch daran, dass Ferien sind und ich zumindest da auch so gut wie nix zu erledigen habe – außer vielleicht mal Rasen mähen oder so. Da ich aber sonst nix zu tun habe, reicht es mir dann meist nach spätestens zehn oder zwölf Tagen. So eine Woche Sylt aber, ist einfach super!

Das Sozialleben einer Alleinerziehenden konkret – Ferien und Urlaub

Nein, es ist nicht so, wie manche es gerne hinstellen. Ich verreise nicht ungern, aber es gab für mich bisher recht viele Gründe, die gegen das Reisen sprachen:
Ein Campingurlaub der preiswerten Sorte hat mich nie so recht angesprochen, erst recht nicht allein mit Kindern. Als die Kinder klein waren, reichte es mir schon, die Sonntage zu überstehen, nicht dass ich mich da die ganze Zeit gequält hätte, aber Verabredungen mit anderen Eltern waren da meist tabu, da diese die Zeit mit ihrer kleinen Familie oder ihren Eltern verbrachten, auf Spielplätzen war mir immer klar, dass es auffiel, wenn eine Frau sich dort am Sonntag allein mit ihren Kindern aufhielt und sofort klar war, dass ich alleinerziehend bin. Ähnlich ging es mir im Urlaub. Wenn ich auf Sylt war, wo ich für die Ferienwohnung nichts bezahlen musste, ging ich bei Wind und Wetter auf irgendwelche Spielplätze, nur um mal draußen gewesen zu sein. Mal irgendwo einzukehren, war sehr teuer und mit Kindern auch keine allzu große Freude. Ehrlich gesagt war es schon bald so, dass ich mich an meinen Alleinerziehenden-Alltag gewöhnt hatte, im Urlaub auch alles mit Kindern zu absolvieren, denen dann auch noch die gewohnten Sozialkontakte fehlten und die möglicherweise quengeliger waren als zu Hause, das hat mir dann doch zu sehr mein Alleinsein deutlich gemacht und sich nicht gut angefühlt. Das hat sich auch mit fast erwachsenen Kindern nicht so wahnsinnig geändert. Selber zahlen tun diese Kinder noch immer nicht. Wohl fahren sie mittlerweile schon länger mit Freunden und ohne „erwachsene“ Begleitung weg.
Es ist nicht so, als hätte ich nicht gelegentlich mal was versucht. Ich habe drei Mal (ein viertes Mal war ich mit einer meiner kurzen Männer-Bekanntschaften auch dort) jemanden nach Sylt mitgenommen. Ich will nicht behaupten, dass es sonderlich toll gewesen wäre. Wir hockten einander ziemlich auf der Pelle und da es alle drei Male nicht das allerbeste Wetter war und wir immer Kinder dabei hatten, war es so na ja. Wir haben die Zeit rumgekriegt. Ein einziges Mal habe ich meine beiden Kinder zum von unserem Club veranstalten Ski-Urlaub mitgenommen. Mir hat es ehrlich gesagt ganz gut gefallen, aber meine Tochter ist nicht so sehr fürs Ski-Fahren zu haben. Gut war da die Tatsache, dass wir uns über den Club sowieso alle recht gut kannten, dann das Ski-Fahren und schließlich die Spiele-Abende, in denen in den letzten Jahren wohl exzessiv Doppelkopf gespielt wurde, da fuhr aber mein Sohn dann immer alleine mit, ohne uns Frauen.
Andersherum hat mich noch nie jemand zu einem Urlaub eingeladen (so nach dem Motto: „Wir haben da im letzten Jahr ein so schönes großes Haus entdeckt. Da möchten wir eine Woche allein sein, aber in der zweiten Woche wird uns häufig langweilig. Möchtest du da nicht mit deinen Kindern dazu kommen?“ oder so ähnlich). Doch, um genau zu sein, hat Andrea mal erwähnt, wir könnten doch mal ein größeres Haus (Frankreich oder z.B. Mallorca) mieten und dann jede Menge Jugendliche dahin einladen. Das klingt mir ganz so, wie eine meiner ehemaligen Kolleginnen es immer berichtet. Sie verbringt seit Jahren nahezu jeden einzelnen Ferientag in ihrem Haus auf Mallorca. Die mittlerweile studierenden Kinder sind alle (wegen des Vaters) zweisprachig aufgewachsen und laufen dort auch dann und wann auf, wie sie gerade lustig sind und mit wechselnden Freunden und Partnern. Das klingt zugegebenermaßen ganz gut. Andrea hat auch mal eine Wellness-Woche angeregt. Das ist nun gar nichts für mich. Das interessiert mich nicht und kostet außerdem auch noch echtes Geld. Ehrlich gesagt, möchte ich meine Zeit auch nicht vergeuden. Wenn sich keine Urlaubsidee findet, für dich ich mich begeistern kann, dann nutze ich die Ferienzeit auch lieber für Basteleien und Dinge, die ich schon immer mal machen wollte (auch hier wieder vorausgesetzt, dass sie nicht zu kostspielig sind). Da wird dann im Garten ein Sitzplatz gepflastert, das Treppenpodest bemalt, im Treppenhaus die Wände gestempelt, Claudia und Steffi W. endlich mal wieder angerufen, mit meiner Tochter die Zimmer getauscht und umgeräumt, die andere Steffi besucht, dieses Blog endlich mal angefangen, die Schulhomepage endlich neu konzipiert, endlich mal angefangen, Mails an hospitalityclub-Mitglieder zu schreiben und in Zukunft werden sich da auch noch weitere Projekte finden. Wenn es zu heiß ist, bleiben solche Projekte auch mal liegen. Im Schwimmverein werden dann höchstens ein paar Socken gestrickt oder Kissen bestickt ... weiter nix, denn so gänzlich unproduktiv bin ich eigentlich nie, wie man hier und heute an meinen Ergüssen sieht, die einzig der fetten Erkältung zu danken sind.
Doch, ich finde Reisen eigentlich gut. Nicht das ständige Nix-wie-weg, wie es meine Bekannten betreiben – trotzdem toll, was die so alles schaffen und mit wie wenig Geld die letztendlich sehr viel Zeit überall in der Welt verbringen – VOX-Videotext sei Dank – aber Land und Leute zu erleben finde ich schon gut und denke auch gelegentlich ernsthaft über eine Bewerbung für den Auslandsschuldienst nach.
Aber bleiben wir vielleicht doch mal bei meinen Bekannten. Er spricht ein ganz ordentliches Englisch und ist vielseitig interessiert – auch wenn er sich zu Hause häufig merkwürdig paschamäßig gebärdet. Seine Frau spricht nur sehr wenig Englisch. Zusammen haben sie eine zwölfjährige Tochter, die noch alles gerne mitmacht, was die Eltern so zu bieten haben. Eine herausragende Eigenschaft dieser Familie ist es tatsächlich, recht ausgefallene Urlaube für recht wenig Geld zu planen, diese auch irgendwie immer zu einer harmonischen, gelungenen und interessanten Unternehmung werden zu lassen (das sagt sicherlich auch etwas über die Qualität der Ehe aus). Wie also sieht so ein Urlaub aus? Sie sieht sich häufig die VOX-Programme wie VOX-Tours etc. an und ist immer auf der Suche nach Schnäppchen. Da sie seit einigen Jahren an Schulferien gebunden sind, werden teilweise nicht mehr die Schnäppchen, sondern bei den Reisebüros dort quasi à la carte gebucht (die Schnäppchen nehmen sie dann teilweise trotzdem noch mit, wenn sie regelmäßig das Kind bei Oma unterbringen und zu zweit abhauen). Um den größten Teil des Organisatorischen kümmert sie sich also. Er hat beruflich mit sehr vielen Menschen zu tun, die aus sehr verschiedenen Schichten und Bildungsbereichen kommen. Darunter sind auch einige (nicht viele) weitgereiste Menschen und Ausländer. Er ist aber auch ansonsten ungeheuer gesellig und nimmt an jeglicher Art Geselligkeit teil, vom Kegelverein, über den Stammtisch, die Karnevalssitzung, den Motorradverein, den Schwimmverein, bis hin zur Kirchengemeinde. Seine Frau wirkt im Hintergrund und macht z.B. die Besorgungen für zahlreiche Bewirtungen – er kocht allerdings selbst. Kurz und gut ein echter Tausendsassa. Er bekommt an jeder Ecke Anregungen für seine Reisen und so hatte ihm z.B. eine Kollegin aus Hong Kong für die Reise dorthin für zwei Tage eine Führerin organisiert, die ihnen die Stadt erschlossen hat, was ja sonst vermutlich nicht das einfachste Unterfangen ist. In den letzten Jahren haben sie eigentlich immer pauschal gebucht, oft all inclusive. Letztes Jahr auf Bali allerdings nicht und dazu gibt es eine weitere Besonderheit zu berichten: Dort sind sie abends immer in ein kleines Lokal gegangen, das sie schon zehn Jahre zuvor entdeckt hatten. Dorthin nahm er immer seine Gitarre mit, weil er dann nach dem Essen dort immer mit den Inhabern musiziert hat.
Was sagt man dazu?! Klingt in jedem Fall erst mal gut. Wäre aber irgendwie nix für mich: Erstens spiele ich wohl noch schlechter Gitarre als er (auch weil ich das schon ewig nicht getan habe), außerdem ist das dann doch ein Urlaub, der so nur für Paare funktioniert, denn wenn die Inhaber da gerade zu viel zu tun haben, dann sitzt auch mein Bekannter da nur ganz brav mit seinem Frauchen und seinem Töchterchen und ist auch so ganz zufrieden. Ich wäre das nicht, denn ich säße da ganz alleine. Außerdem bekäme ich nicht die günstigen Preise und müsste vermutlich den gleichen Preis wie die drei für mich ganz alleine bezahlen. Das ist dann auch nicht mehr günstig. Außerdem reichen mir schon meine europäischen Erfahrungen mit Männern, die mich angraben. In Paris schaffe ich es jedes Mal, dass ich einen dieser Araber nicht mehr los werde, weil ich ganz offensichtlich nicht so zielstrebig durch die Gegend hetze wie Einheimische und den mich angrabenden Herren nicht sofort ein „File!“ oder „Piss off!“ entgegenschleudere. Das passiert mir auch hier in der U-Bahn. Letzten Sommer war das mal ganz schlimm, weil ich dann auch nicht wusste, wie ich den Menschen abwimmeln sollte und ihn dann quasi bis zu meiner Haustür mitgenommen habe, weshalb er fortan wusste, wo ich wohne – nur eine Klingel, da ist es ja auch nicht schwer, den Namen herauszubekommen – und er dann noch zwei Mal bei mir geklingelt hat.
Diese Momente, wo ich jemanden abwimmeln muss, sind mir tatsächlich sehr sehr unangenehm, da ich ja nicht prinzipiell keine Männer kennen lernen möchte, ... jedenfalls denke ich mir da tatsächlich oft, dass es nett wäre, zu behaupten, ich sei schon vergeben.
Meine Mutter sieht das ganze Urlaubsproblem ganz anders - ich würde sagen mit der rosaroten Brille. Sie behauptet, sie würde das total genießen, wenn sie mal irgendwo allein wäre. Das liegt daran, dass sie schon seit bald 50 Jahren mit meinem Vater zusammen ist und dass der – ich denke so muss man es ausdrücken – ziemlich nervig sein kann. Im Urlaub streiten sich die beiden eigentlich kaum, denn der scheint tatsächlich für beide heilig zu sein (also quasi die rosarote Brille für beide – etwas scheint ja dran zu sein, also ist es vielleicht nicht nur die Brille sondern echt so harmonisch?!), das (Streiten) tun sie eigentlich nur im normalen Alltagsleben (die Art des Streitens hier darzulegen, ginge zu weit, vermutlich hat aber nicht jeder Leser die gleiche Vorstellung, welche Art von Streit ich hier meinen könnte - in jedem Fall ist es nichts Ernstes, wird aber seit Jahren praktiziert). Meine Mutter also glaubt tatsächlich, dass sie es auch ohne Partner sehr genießen würde zu reisen. Ich will nicht behaupten, dass das alles gar nicht stimmen kann, denke aber, dass sie sich noch umsehen wird, wenn es dazu kommt, dass sie alleine reisen MUSS (das Reisen ist dann aber vermutlich nicht das größte Problem, sondern das allmorgendliche Aufstehen ohne den lebenden Wecker und das Organisieren der ganz normalen Dinge wie Steuererklärung und Beihilfeantrag – viel Spaß dabei – nicht, dass du das nicht schaffen wirst, fluchen wirst du darüber allerdings schon, da bin ich mir sicher).
Ich weiß, dass es Menschen gibt, die ganz alleine reisen. Ich weiß auch, dass die ganz anders daran wachsen und auch viel näher am Land und den Leuten dran sind. Ich habe nur irgendwie die Schnauze voll davon, an Aktivitäten allein zu wachsen. Ich möchte nicht, dass immer alles so anstrengend ist. Mir reicht’s.

Das Sozialleben einer Alleinerziehenden konkret – Wochenenden

Jetzt habe ich doch einen wichtigen Aspekt kurz angerissen, bin aber dann ausgeschweift ...
Allerdings habe ich das Gefühl für heute genug geschrieben zu haben und werde, der Vollständigkeit halber, das Thema nur kurz anreißen.
Meine Wochenenden sind nicht Scheiße, sie sind nur immer so fürchterlich von mir selbst gesteuert. Ich mag es eigentlich immer sehr, wenn man mit netten Leuten am Spielfeldrand steht (besonders schön, bei halbwegs schönem Wetter) und sich gemeinsam für die sportlichen Aktivitäten „unserer Jungs“ begeistern kann, danach vielleicht noch ein Getränk einnimmt und sich vielleicht sogar noch ein Spiel einer anderen Mannschaft ansieht – dann Tennis zu spielen wäre auch ganz nett, ist aber bisher nicht passiert. Auch gehe ich sehr gerne samstags über den Markt, wo ich mich auch immer an jedem einzelnen Sonnenstrahl erfreuen kann, auch wenn es bitterkalt ist und wo ich es genieße unter freiem Himmel mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, notwendige Besorgungen, wie z.B. frisches Brot, Obst und Gemüse, zu machen, gleichzeitig aber auch die Versorgung mit aktueller Mode zu extrem günstigen Preisen hier beinahe vollständig gelingt, ohne dass man noch groß durch die Innenstadt oder Kaufhäuser ziehen muss und hier und da mit einzelnen Händlern zu quatschen, die mich übrigens alle schon länger kennen. Mit einem, Sedat, trinke ich ja auch beinahe jedes Mal einen Kaffee – gestern übrigens wieder. Das möchte ich nicht missen und dabei brauche ich auch gar keinen Partner an meiner Seite (Sedat und ich treiben immer Studien: bei den Deutschen gehen immer die Frauen voraus und die Gatten trotten mit der dicken Einkaufstasche hinterher, bei den Türken ist es umgekehrt – das ist sicherlich nicht das, was ich mir von einer Partnerschaft erhoffe). Dies sind mir „heilige“ Wochenendrituale, die ich nicht missen möchte.
Ein gelungenes Wochenende beinhaltet für mich zudem einen unkomplizierten geselligen Abend, also z.B. mit Gesellschaftsspielen oder im Garten mit Lagerfeuer, meist mit etwas Alkohol.
Mein Sohn hat häufig einige Jungs eingeladen und ich war dabei meist recht gerne auch gesehen, sowohl als Mitspielerin (Skat, Doppelkopf, Tabu, Whizzard, großer Dalmuti, egal), aber auch als diejenige, die ihre (Wohn-)Küche bereitwillig hergibt und immer einen vollen Getränkekühlschrank hat. Die Eltern der Freunde tun so was übrigens mit sehr wenigen Ausnahmen nie. Sie halten sich alle total fern von den Aktivitäten der Jungs. Zwei Ausnahmen wären zu nennen: Bernhard, der schon viele Fahrten mitgemacht hat, da er auch Zeit hat und Reiner, Betreuer der 1. Herren, der es – nicht nur meiner Meinung nach – etwas übertreibt, aber in jedem Fall immer ein akzeptiertes Mitglied der „Jungs“ war.
Im Vergleich zu den anderen Eltern habe ich einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Ich wohne im eigenen Haus mit großer Küche, sehr Innenstadt- und vor allem Kneipennah, da einige der angesagtesten Kneipen in unserer unmittelbaren Nachbarschaft liegen. Bei uns ist also alles möglich: Sich auf ein Bierchen vor dem Kneipengang treffen, nach einer Disco-Nacht hier pennen, längere Spiele-Abende, aber eben auch Partys mit bisher bis zu 70 Personen. Das ist sonst nirgends möglich. Entweder wohnt man in Miets- oder Eigentumswohnungen, in der Nachbarn noch schneller gestört würden, oder das Eigenheim ist so weit außerhalb, dass nachts ein Taxi die einzige Möglichkeit ist, dort hin- oder wieder weg zu kommen. Man sieht: Es lohnt sich, für das Bezahlen dieser Hütte auf vieles zu verzichten.
Mit Andrea klappen übrigens Spiele-Abende auch immer wunderbar. Entweder sie kommt dazu – sie kennt ja eh alle Jungs, da ihre Kinder den gleichen Sport teilweise auch noch immer im gleichen Verein betreiben und eine der Töchter die gleiche Schule besucht ... Sie findet garantiert immer gemeinsame Gesprächsthemen, im Zweifelsfall ist es immer wieder der Sport, spielt aber auch immer mit Engagement (und jahrelanger Erfahrung) jedes beliebige Spiel mit. Oder aber wir/ich gehe/n gleich zu ihr rüber, wo mindestens sie und ihr (jüngster) Sohn immer bereit sind für ein Spielchen.
Manchmal ist mir das allerdings zu wenig. Aber wo ich hier sitze und dies schreibe wird mir allmählich klar, dass ich das wohl selbst in die Hand nehmen muss:
Ich werde den Skat-Abend zu einer regelmäßigen Institution werden lassen (nicht zu häufig, denn wie gesagt, meine Ruhe habe ich auch gelegentlich ganz gerne), aber auch häufiger zu anderen Ereignissen einladen, mich vielleicht häufiger (an Wochenenden) bei den entfernter wohnenden Freunden und Verwandten aufdrängen (im letzten Jahr war ich immerhin zwei Mal in Holland und fünf Mal in Hamburg, aber das waren nicht alles ganz private Anlässe). Und dann werde ich mit meinem Sohn mal darüber reden, wie es wäre, regelmäßig gemeinsam zu Spiele-Abenden einzuladen und sie nicht immer nur so zufällig spontan entstehen zu lassen (am Tag vor Sylvester habe ich es vergeblich versucht, spontan einige jüngere Erwachsene rund um den Club einzuladen, mit denen ich mich dort immer gut verstehe, die aber auch mein Sohn alle mag – keine bzw. kaum eine Reaktion – der Termin passte wohl nicht so recht).
Ja und dann gibt es ja auch noch die Klassenarbeiten und Gartenarbeit an den Wochenenden. Zu voll soll das Programm ja nicht werden, nur möchte ich mehr Geselligkeit und nicht immer zu allem selbst einladen müssen.
Das ähnlich gelagerte Thema Ferien schaffe ich jetzt wirklich nicht mehr zu behandeln. Ich habe nämlich Hunger. Aber dass sich da mittlerweile was tut, seht ihr ja an meinen Aktivitäten bzgl. meiner USA-Reise. Übrigens habe ich gestern Abend eine weitere sehr nette eMail-Reakion über hospitalityclub.org bekommen, ein schwules Paar, klang echt nett. Vielleicht wird das alles ja ein Anfang sein zu vielen vielen zukünftigen Reisen UND Sozialkontakten, wo Reisen bisher in meinem Leben aus finanziellen und alleinerziehenden-Gründen ja eher ein kümmerliches Dasein führten.

Das Sozialleben einer Alleinerziehenden konkret – Freundinnen und Partys

Meine Kontakte zu Freundinnen sind nicht wirklich beklagenswert und eigentlich im gesunden Bereich. Dennoch würde ich gerne einige Aspekte klar machen:
Freundinnen quatschen miteinander über alles Mögliche: auch über Banalitäten wie die neuesten Schnäppchen. Das geht gerne mal über mehrere Stunden – auch am Telefon. Dies ist so der Fall bei beiden Steffis, auch bei Andrea, bei Claudia, bei meiner ehemaligen Kollegin Katrin und bei meiner Schwägerin (teilweise aber auch mit Männern wovon ich hier mal Udo, Günther, Ralph-E. und Norbert nennen möchte, auch wenn dabei die Themen etwas männlicher ausfallen – Auto - und Computerthemen sind da schon etwas häufiger – Markus M. ist auch so einer – das war immer total nett, aber jetzt wohnt der mehrere hundert Kilometer entfernt und bekommt das zweite Kind – was bitte soll ich da? Also schreibe ich gelegentlich ne Mail und wage es schon gar nicht mehr, zum Telefon zu greifen – vielleicht ist ICQ eine Lösung?).
Mit der einzigen Ausnahme Andrea, die in meiner unmittelbaren Nachbarschaft wohnt und mehrere meiner Freizeitbeschäftigungen teilt (Sportverein, Flohmarkt, Gesellschaftsspiele), wohnen alle anderen total weit weg oder sind in einer Lebensphase (mit kleinen Kindern) oder jobmäßig extrem eingespannt, so dass sich gemeinsame Aktivitäten nur schwer – eigentlich überhaupt nicht - planen lassen. Eine gesellige Lösung, die sich in letzter Zeit neu ergeben hat ist der Skatabend. Das war wirklich sehr nett, nur leider etwas kurz und so lange es keinen festen monatlichen Termin gibt, ist es viel Aufwand, die Termine zu finden und zu koordinieren. Niemand, wirklich niemand, geht mit mir ins Kino. Nein, stimmt nicht, meine Verwandtschaft täte es, meine Mutter, meine Tante, die Frau meines Cousins möglicherweise auch, ja und meine Tochter, die ja nicht da ist, schnüff. Ins Theater bin ich in den letzten Jahren nur mit meiner Mutter (meist noch mit deren Freundinnen – du weißt schon, dass ich gelegentlich mal ganz gerne mit dir alleine gehe und nicht immer diesen Tross dabei haben möchte?!) und zwei Mal mit Claudia, was übrigens beide Male sehr nett war. Allein habe ich noch immer keine Böcke, was sich möglicherweise irgendwann ändern muss, damit ich nicht total versauere. Ach ja, eine angenehme Ausnahme gab es noch: Der Schüleraustausch. Mit Kollegen ins Kino, Theater oder Museum zu gehen, also Franzosen, die Deutsch unterrichten, oder Deutschen, die Französisch unterrichten, fand ich wieder mal toll, da es da so viel mehr gemeinsame Interessen, verwandte Herangehensweisen und Wahrnehmungen gibt, als z.B., wenn ich eine solche Unternehmung mit Andrea machte (das wird nie passieren – da sind wir unendlich viel zu verschieden! Doppelkopf ist gut, man kann ja nicht alles haben).
Also: mit Freundinnen wird geschnackt oder geshoppt. Das ist mir zu wenig: Ich möchte mal ins Kino, Theater oder Museum gehen, Tennis spielen, schwimmen gehen (ach ja, dafür habe ich glücklicherweise eine feste Clique, die im Sommer täglich mit mir schwimmen geht und mit der ich mich vorher und nachher gut unterhalte (Günther gehört da dazu) – das mit dem Tennis ist schwierig, denn ich habe keine Böcke, gegen Leute zu spielen, die mir eigentlich auf die Nerven gehen) oder gemeinsam Möbel restaurieren oder Adventsgestecke basteln (ja Steffi, wir waren bei dem Perlenkurs, das war nett, auch wenn ich es viel zu teuer fand).
Was mich auch nervt, ist, dass es nie irgendwo mal ne Party gibt. Von den Diskotheken bin ich seit längerer Zeit weg. Das ist eigentlich total unpersönlich: Jeder tanzt oder gafft so vor sich hin und geht dann meist allein wieder nach Hause. Hinzu kommt, dass ich überhaupt kein Smalltalker bin. Nein, wirklich nicht.
Aber warum bitte, feiert nie jemand ne Party? Ich war in den letzten Jahren auf einer Taufe (kombiniert mit dem 40. Geburtstag der Mutter des Kindes), einer Konfirmation, zwei Hochzeiten bei oben genannten Damen (ach ja, auf Susannes Hochzeit war ich auch und kannte da niemanden, war aber trotzdem nett – in jedem Fall ein netter Sozialkontakt, auch wenn wir irgendwie wirklich wenige Gemeinsamkeiten haben). Die zwei anderen 40. Geburtstage und ein 30. sind einfach unterschlagen worden (bei den Herren denkt sowieso kaum einer daran, mich einzuladen – Günther wurde 60, hat aber leider vergessen, mir den Ort der Party zu nennen – und Udos Lebensgefährtin habe ich sogar angeboten, eine Überraschungsparty zum 50. zu organisieren, woraufhin sie noch mal nachgefühlt hat, aber er wollte zum Verrecken keine Party). Einzig Katrin, die nun alljährlich am letzten Schultag alte und neue Kollegen einlädt, macht es so, wie ich es mir wünsche. Sie lädt auch sonst gelegentlich im mehr oder weniger großen Rahmen ein. Es gibt Menschen, die sehe ich gelegentlich mal ganz gerne, würde aber kein extra Date mit ihnen ausmachen. Gut, auch hier ist wieder meine Geburtstagsparty die Lösung. Ich kann nur mit gutem Beispiel vorangehen.

Das Sozialleben einer Alleinerziehenden konkret - Kollegen

Gehen wir sie mal durch, die verschiedenen Arten der Sozialkontakte: Die Verwandtschaft lasse ich zunächst mal beiseite.
Die Kollegen: In meinem Fall muss da bedacht werden, dass es sich um Lehrer handelt. Nicht nur, dass Lehrer ein sehr eigenwilliges Völkchen sind, sie sehen sich auch fast nie. Im Unterricht spielen sie den Alleinunterhalter und in Deutschland gibt es so gut wie keine Tradition von Supervision oder Team-Teaching. Man ist also eigentlich immer alleine mit den Schülern und was man da so sagt, muss man nicht immer auf die Goldwaage legen, aber Vorsicht ist dennoch geboten – schließlich ist Schule ein Ort, der sehr vielen juristischen Bestimmungen unterliegt. Die längste Pause des Tages dauert zwanzig Minuten, in der tausend Dinge zu klären sind. Gemeinsam arbeitet man eigentlich nur dann, wenn in Konferenzen oder Schulprogramm-Arbeitsgruppen Grundsätzliches meist aus dem organisatorischen oder allgemein pädagogischen Bereich geklärt werden muss. Außerdem spricht man über einzelne Schüler, vor allem über schwierige. Interessant wird gemeinsames Arbeiten erst, wenn man die gleichen Fächer hat. Dazu gibt es in meinem Fall zu sagen: Informatik mache ich im Moment alleine und in Französisch sind wir zu dritt. Ich habe mich deshalb in letzter Zeit ziemlich ins Zeug gelegt, um mit Fachkollegen (oft von anderen Schulen und meist per eMail) in Gedankenaustausch zu bleiben. Aber das betrifft in erster Linie fachliche Fragen. Die Sozialkontakte beeinflusst das wenig.
Kurz und gut: Man geht nach 5 bis 8 Stunden wieder nach Hause und setzt sich dort mindestens an die Vorbereitungen für den nächsten Tag, möglicherweise aber auch an riesige Heftstapel zur Korrektur.
Ich glaube nicht, dass ich schlecht bin im Knüpfen von Sozialkontakten, aber an der aktuellen Schule bin ich seit 18 Monaten und war bisher zweimal beim Kollegen D. zu Hause – das erste Mal bei einem opulenten Mal, zu dem unsere französischen Austausch-Lehrer eingeladen wurden und ein weiteres Mal, um unser schulinternes Curriculum zu stricken, was sehr nett im Leeren mehrerer Mousseux-Flaschen endete. Letzten Sonntag war ich bei einer alleinstehenden Kollegin eingeladen (der Rückbesuch steht aus) und im Sommer ist mal eine andere Kollegin nach einer Lehrerratsitzung noch eine Weile kaffeetrinkend mit mir in meinem Garten geblieben. Nächste Woche bin ich auf einem 50. Geburtstag einer weiteren Kollegin eingeladen. Ach übrigens: Mit Ausnahme des Kollegen D. kannte ich alle hier genannten Kollegen schon vorher aus diversen Zusammenhängen. D. habe ich übrigens schon mehrfach vergeblich eingeladen. So viel also zur Ausbeute an Sozialkontakten unter den 60 Menschen, die ich beinahe täglich sehe.
Gut, ich binde mir da kein Schild mit der Aufschrift „Einsamkeit“ oder „Mir mangelt’s an netten Sozialkontakten“ um den Hals, aber ich war bisher bei allen sozialen Aktivitäten zu denen ich kommen konnte (nicht aber bei allen Aufführungen in der Aula, das muss ich zugeben).
Mein Fazit zu dieser Situation: Ich denke nicht, dass es an meiner Art liegt, eher an den Gegebenheiten an Schule und am Gymnasium im Besonderen und ich lade in diesem Jahr groß zu meinem Geburtstag ein, auch Kollegen und auch wenn es kein runder ist. Ich werde berichten, ob sich da etwas bessert.

Alleinerziehende Einsamkeit

Nun zum Thema Einsamkeit. Sie lässt sich sicherlich in keinem Leben vermeiden. Auch Menschen mit vielen Sozialkontakten oder z.B. Mütter von zehn Kindern werden sich manchmal einsam – und vielleicht unverstanden – fühlen. Nun zum Alleinerziehenden-Dasein. Ich möchte da auch gar nicht auf die Tränendrüse drücken und mich in Selbstmitleid ergehen, sondern nur Eckpunkte nennen, so dass der geneigte Leser versuchen kann, sich in die Situation hinein zu versetzen. Alleinerziehend sein, heißt, viel Arbeit in die Erziehung der Kinder zu investieren und die Freude an deren Wachsen und Gedeihen eben gerade nicht mit dem anderen Erzeuger zu teilen, also z.B. nie stolz und in harmonischer Zufriedenheit gemeinsam auf der Spielplatzbank, bei der Einschulung, Kommunion/Konfirmation oder deren Eheschließung auf diese Kinder zu blicken. Alleinerziehend sein heißt auch – zumindest wenn man/frau berufstätig ist – dass viel mehr Arbeit allein gemacht werden muss (ich gebe zu, dass viele meiner Freundinnen auch das meiste allein vollbringen) – um sich dann auf den Feierabend zu freuen, wo man wieder mit sich allein ist. Ich glaube, hier liegt auch für viele ein großes Motivationsproblem nach dem Motto „Für wen mache ich das eigentlich hier?“. Die einzig gültige Antwort auch für Verheiratete kann nur sein: Für mich und für meine Kinder, denn es macht stolz, ein schönes gastfreundliches Zuhause, genügend Geld, einen anspruchsvollen Beruf zu haben. Ein schönes Weihnachten z.B. wird es nur, wenn dahinein auch investiert wird. Nicht, dass es zu verkrampft sein muss, aber besonders wird es, weil man sich Mühe gegeben hat. Klar macht das auch Spaß, aber in erster Linie ist das alles viel viel Arbeit.
Und dann kommt der Abschied: Ich weiß, dass auch andere Mütter es schwer finden, ihre Kinder gehen zu lassen, aber die haben eben doch noch eine andere Bezugsperson ...
Kommen wir zum Thema Wochenende und Ferien. Das Wochenende ist für viele Menschen die Zeit, in der man es sich gut gehen lässt, aber auch Zeit, in der Sozialkontakte gepflegt werden. Man lädt ein oder wird eingeladen. Stellen wir uns das zunächst bei einem durchschnittlichen Ehepaar vor: Beide haben ihre besten FreundInnen, sie möglicherweise mehr als er, beide haben Kollegen und weitere Sozialkontakte rekrutieren sich aus Nachbarn, Kindergarten-, Schul- oder Spielplatzbekanntschaften auf Elternseite und aus Bekanntschaften aus gesellschaftlichen Aktivitäten oder Sportvereinen. Mal bleibt man schön gemütlich allein oder zu zweit zu Hause, mal trifft man zufällig jemanden im Sportverein, auf dem Markt oder am Gartenzaun und trinkt dann noch eine Tasse Kaffee oder ein Gläschen zusammen. Mal lädt man gemeinsam ein, weil die Paare sich schon länger nicht gesehen haben. Mal lädt die beste Freundin nur einen von beiden ein, um mal ganz gemütlich zu schnacken. Ein anderes Mal feiert jemand eine große Party und beide (natürlich beide, selbst wenn der Gastgeber den Partner nicht leiden kann) sind eingeladen. Mal lädt er einen Kollegen mit Frau ein und die Frauen verstehen sich letztendlich besser als die Männer, woraufhin sie mal mit den Kindern in ein Spaßbad oder ohne Kinder zu IKEA fahren. Ein anderes Kollegenpaar kommt bei ihr vielleicht nicht so an, weshalb er fortan gelegentlich die Mittagspause mit ihm verbringt oder nach Feierabend noch eine Partie Squash spielt.
DAS ist eine gesunde Mischung.
Bei mir sieht das anders aus und ich behaupte, dass es größtenteils am Alleinerziehendendasein liegt. Nichts ist wirklich ungezwungen, alles ist meiner Meinung nach mit zu vielen Mühen verbunden – und ich bemühe mich wirklich - dies an meine Mutter, mit der ich erst kürzlich darüber sprach, allerdings mit einem anderen Gesprächstenor.

Non, je ne suis jamais seule ... avec

… ma solitude. Klar hat für mich, ein Blog zu führen, etwas mit Einsamkeit zu tun und ich wollte dazu schon länger etwas schreiben, war mir aber nicht so recht darüber im Klaren, wie so etwas aussehen könnte. Hier nun will ich einen Versuch wagen.
Zunächst mal ist klar, dass jeder Mensch Einsamkeit kennt und dass sie prinzipiell ihre Vor- und Nachteile hat. Es soll hier aber auch deutlich werden, dass die Einsamkeit einer Alleinerziehenden eine andere ist als die von Singles und erst recht nicht mit der Verheirateter zu vergleichen ist.
Am einfachsten ist es wohl damit anzufangen, wie ich als Jugendliche mit Alleinsein umgegangen bin. Letztens erst erzählte mir meine Mutter, wie schön ich mich sonntags morgens immer um mein Brüderchen gekümmert und sie lange schlafen lassen habe. Ich glaube da werden schon die ersten Aspekte deutlich. Auch damals brauchte ich keine Unterhaltung, sondern bin die Gestaltung des Tages selbst angegangen. Ich habe es – so weit ich mich erinnern kann – immer genossen, das zu tun, wonach mir gerade war und war dabei immer recht zufrieden. Eine ähnliche Art sich zu beschäftigen, erlebe ich bei meinen beiden Kindern. Mein Sohn, dessen Sozialkontakte wie bei meinem Bruder zu 90% innerhalb des Sportvereins stattfinden, in dem immer etwas los ist, man sich also zwangsläufig irgendwann mal rausziehen muss, wenn man mal Ruhe haben möchte, nimmt sich sehr viel Zeit für ausgedehnte Mittagsschläfchen, Netzwerk-Schach oder ähnliche Klassiker mit wildfremden Menschen oder ausgiebiges ICQ oder Mailing. Meine Tochter macht häufig am Wochenende zunächst gar keine Termine, sieht sich zunächst das Vorabendprogramm auf Kabel1 an, wirft dann einen ihrer Lieblingsfilme ein – meist romantisch wie „Notting Hill“ oder „Sweet Home Alabama“, schläft am Samstag tierisch lange und beginnt dann, ihr Zimmer umzustylen. Wenn ich dann am Sonntag per Handy anrufe – z.B. vom Flohmarkt oder vom Sportplatz – um sie endlich mal aus ihrer „Lethargie“ oder aus dem Bett zu holen, ist sie meist schon unterwegs, hat spontan eine Freundin angerufen und sich verabredet, häufiger sogar zu Aktivitäten in anderen Städten, was mich dann gelegentlich erstaunt, da sie vorher nichts von ihren Plänen erzählt hat. Sie braucht also erst mal ihre Ruhe, wird dann aber sehr wohl aktiv. Bei meinem Sohn geht das Bedürfnis allein zu sein sogar so weit, dass er völliges Unverständnis für seine mit Mädchen liierten Freunde zeigt, denen diese beinahe ständig am Rockzipfel hängen. So weit zu meinen Kindern.
Zu meiner Zufriedenheit mit meiner Einsamkeit als Jugendliche muss ich doch folgende Einschränkung machen: Mit der Pubertät oder eigentlich eher mit dem Erwachsenwerden (also so mit 15) kam sehr stark die Unzufriedenheit mit den äußeren Gegebenheiten, mit der Tatsache, dass meine Eltern den Rahmen vorgaben, die äußeren Gegebenheiten, wo Gäste zwar willkommen waren (mein Zimmer z.B. aber ein Durchgangszimmer war), andere Freundinnen aber schon mit 16 eine winzige eigene Wohnung hatten, wo sie selbst bestimmen konnten; die finanziellen Gegebenheiten, das Taschengeld war nicht gerade reichlich; und die Tatsache, dass ich noch ein Weilchen zur Schule gehen musste. So richtig zufrieden war ich damals also doch nicht. Trotzdem habe ich viel in Ruhe geplant und nachgedacht (z.B. habe ich damals noch per Hand sehr viele Briefe geschrieben z.B. um Informationen zu Töpferkursen in französischen Schlössern, Sprachkurse in Spanien oder Studiengänge in ganz Deutschland zu erhalten – auch habe ich zahlreiche VHS-Kurse besucht, auch das habe ich ganz allein reiflich überlegt) und alle bedeutenden Schritte, die ich später getan habe, waren – wenn ich sage wohlüberlegt, dann klingt das, als hätte ich lange darüber gebrütet, nein, so war es nicht – Schritte, die aus einer sehr großen Selbstsicherheit heraus gegangen wurden. Selbstsicherheit im Sinne von „Ich weiß, dass das jetzt die für mich richtige und stimmige Entscheidung ist. Das ist es was ich will, nicht nur jetzt sondern auch für die Zukunft.“ im festen Bewusstsein, dass mich niemand dazu gedrängt hat und dass ich mit den Konsequenzen leben will. Diese Sicherheit entsteht auch heute noch in den Zeiten der Besinnung, die ich mir doch recht häufig gönne – auch jetzt mit meiner aktuellen krankheitsbedingten „Arbeitsunfähigkeit“. So viel zum Thema Alleinsein – was also eine gute Sache ist. Dass meine Kinder diese Art „geerbt“ haben, scheint mir eine gute Sache. Sie wissen, was sie wollen oder nicht wollen, was nicht immer heißt, dass sie ein klares Ziel vor Augen haben, aber sie werden sich auch nicht von Anderen in Richtungen drängen lassen, wenn sie dies selbst nicht wollen. Man könnte also sagen, dass wir alle recht stur sind.
Gleich geht’s weiter zum Thema Einsamkeit ...